Digital ist besser: So entstand die ADAC Mitgliedskarte fürs Smartphone

ADAC Blog

Christina Seidl
Christina Seidl war maßgeblich an der Entwicklung des Wallet-Projekts beteiligt© Markus Hirner

Christina Seidl hat mit einem Team aus Expertinnen und Experten die digitale Mitgliedskarte für Wallet-Apps entwickelt. Mitglieder können sich nun noch leichter ausweisen, Hilfe in Anspruch nehmen oder bei Vorteilspartnern sparen.

In vielen Supermärkten steht vor der Kasse ein Ständer mit der aktuellen „ADAC Motorwelt“. ADAC-Mitglieder erhalten das Magazin kostenlos – allerdings erst nach Vorzeigen der Mitgliedskarte. Nur hat man die beim Einkaufen nicht automatisch dabei. Ähnliches kann unterwegs passieren. Im Fall einer Panne sind die Gelben Engel rund um die Uhr zur Stelle. Doch auch sie brauchen die ADAC-Karte zum Nachweis einer Mitgliedschaft. Liegt der Clubausweis zu Hause in der Schublade, ist die Hilfe mit mehr Bürokratie verbunden.

Die Mitgliedskarte immer griffbereit

Wer ein Smartphone besitzt, kann die Mitgliedskarte jetzt ganz einfach auch in digitaler Form parat haben. Sie wird in einer Wallet-App, einer Art digitalen Geldbörse, auf dem Handy hinterlegt. Bei Bedarf ist sie ohne vorherigen Login sofort verfügbar. Das Smartphone haben viele Menschen fast immer zur Hand – im Gegensatz zu Mitglieds- und Kundenkarten.

Möglich gemacht hat die neue Anwendung Christina Seidl gemeinsam mit ihrer Kollegin Sabrina Neugebauer, mit der sie sich die Projektleitung teilt. Seit zehn Jahren arbeitet Christina Seidl in München beim ADAC als Produkt- und Leistungsmanagerin Mitgliedschaft und Strategie. Die letzten sechs Monate, erzählt die Diplom-Geografin, habe sie sich zu 80 bis 90 Prozent dem eng getakteten Wallet-Projekt gewidmet.

Christina Seidl testet das einfache Hochladen der Mitgliedskarte via QR-Code.
Schnelles und einfaches Hochladen der Mitgliedskarte via QR-Code.© Markus Hirner

Ein großes Team vernetzte sich für die Entwicklung

„Ich habe keinen IT-Hintergrund“, erklärt Seidl. „Deshalb wurden Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Bereichen mit ins Boot geholt, die uns beraten und an der Umsetzung mitgewirkt haben – angefangen bei der sogenannten IT-Architektur und der Programmierung der Funktionen bis zu Layout und User Experience, also den Erlebnissen der Nutzer beim Umgang mit der digitalen Mitgliedskarte. Unsere Juristen und Datenschutz-Fachleute haben dafür gesorgt, dass rechtlich und sicherheitstechnisch alles korrekt ist.“ In zahlreichen Arbeitsprozessen und Abstimmungsrunden ist die digitale Mitgliedskarte für die Wallet über ein halbes Jahr bis zum Pilotstadium gereift und Ende Juni 2022 an den Start gegangen.

So einfach ist der Zugang zur Wallet-App für Mitglieder

Nach dem Login im Mitgliederbereich, bei Vorlage der Mitgliedskarte in einer Geschäftsstelle oder mit den Unterlagen zu einer Neuanmeldung bekommen ADAC-Mitglieder einen QR-Code. Besitzer eines Smartphones können diesen einscannen, ihre digitale Mitgliedskarte wird bei iPhones danach automatisch in die vorinstallierte Apple-Wallet hochgeladen.

Bei Smartphones mit Android-Betriebssystem wird die App Yourwallet zum Hinterlegen der digitalen Mitgliedskarte empfohlen. „Uns war wichtig, dass sich ADAC Mitglieder auch ohne technische Affinität gut zurechtfinden“, erzählt Christina Seidl. Das Einscannen des QR-Codes und Hochladen der digitalen Mitgliedskarte in eine Wallet-App ist deshalb ganz einfach und lässt sich schnell erledigen.

die digitale ADAC Mitgliedskarte auf einem Smartphone
Immer dabei: die digitale Mitgliedskarte für Wallet-Apps.© Markus Hirner

Weitere Vorteile der digitalen Mitgliedskarte

Bis Ende August wurden bereits mehr als 100.000 digitale Mitgliedskarten abgerufen. „Täglich kommen rund 1.500 weitere hinzu, die Zuwachsraten sind bisher sehr stabil“, freut sich Christina Seidl. Für den Umstieg auf die digitale Mitgliedskarte wird auf vielen ADAC Kanälen geworben – etwa auf Social Media und der Internetseite, per Briefpost und in der „ADAC Motorwelt“.

Praktisch: Mit der digitalen Karte hat man endlich den Nachweis der ADAC Mitgliedschaft auf dem Handy, kann diesen bei Vorteilspartnern vorzeigen und sparen. Auf der Karte hinterlegt sind außerdem die Telefonnummern der Hotlines für Pannen und Unfälle sowie die des Ambulanz-Service. Sie können durch Antippen direkt gewählt werden. Links führen zum Login-Bereich, zu Geschäftsstellen in der Nähe und weiteren Kontakte beim ADAC.

Blick in die digitale Zukunft des ADAC

„Perspektivisch ist aber noch mehr geplant,“ sagt Christina Seidl. „Mit sogenannten Push Notifications können wir ereignisgebundene Informationen aufs Handy weiterleiten, zum Beispiel bei drohenden Unwettern darauf hinweisen, alle Fenster zu schließen und das Auto an einem sicheren Ort vor Sturm und Hagel zu schützen. Laut Marktforschung schätzen Mitglieder Push-Nachrichten, sofern es sich um relevante Themen handelt. Voraussetzung ist eine Einwilligungserklärung – ohne die bekommt niemand Nachrichten.“

Noch mehr wäre vorstellbar, etwa die Ablage digitaler Autoschlüssel für ADAC-Mietwagen oder Zugang zu E-Ladeinfrastruktur. „Aber das ist Zukunftsmusik“, sagt Christina Seidl. Die Arbeit an der Wallet-Lösung sei Neuland für sie gewesen. „Beim ADAC lernt man eben nie aus.“

Autorin: Antoinette Schmelter-Kaiser  
Fotos: Markus Hirner