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Toyota Yaris (2006-2011)

Toyota Yaris (2006-2011)

Zuverlässiger Kleinwagen

Der von 2006 bis 2011 in Deutschland verkaufte Yaris der zweiten Generation war eines der meistverkauften Modelle von Toyota. Der als Drei- und Fünftürer hergestellte Kleinwagen punktet (typisch für Autos der Marke Toyota) mit guter Zuverlässigkeit. Vorn sitzen Erwachsene bei guten Platzverhältnissen auf ausreichend bequemen Sitzen. In der zweiten Reihe stellt so mancher Konkurrent mehr Raum zur Verfügung. Auch der Kofferraum fällt nicht sonderlich groß aus. Nach Umklappen der verschiebbaren Rücksitze entsteht aber eine vollkommen ebene Ladefläche – selten in dieser Fahrzeugklasse. Die Bedienung braucht etwas Eingewöhnung. Das in die Mittelkonsole verschobene Cockpit lenkt die Blicke des Fahrers lange von der Straße ab. Die Verarbeitung des Japaners ist grundsätzlich weitgehend solide. Fazit: ein gut ausgestatteter Kleinwagen mit Stärken bei der Zuverlässigkeit, der Sicherheit und der Variabilität des Kofferraums.

Stärken und Schwächen

Stärken Schwächen
vielfach variable Rückbank, vorne viel Platz, kurze Bremswege, gute Sicherheit, hohe Zuverlässigkeit kleiner Kofferraum, unpraktische Schalter, Tacho außerhalb Fahrerblickfeld, hinten kurze Kopfstützen

Download des Tests im Detail

Modellgeschichte: Toyota Yaris (2006-2011)

1/2006
Modelleinführung der zweiten Generation des drei- und fünftürigen Yaris mit neuen Motoren: 1.0 (51 kW/70 PS), 1.3 (64 kW/87 PS) und 1.4 D-4D (66 kW/90 PS); 1.3 und 1.4 D-4D auch mit automatisiertem Schaltgetriebe MMT erhältlich

1/2007
Einführung Topmodell Yaris TS: 1.8 (98 kW/133 PS)

1/2009
leichte Modellpflege und neue Motorvarianten: 1.0 (51 kW/70 PS) und 1.33 (74 kW/100 PS) mit Start-Stopp-Automatik

3/2009
neuer zusätzlicher Motor: 1.4 D-4D (66 kW/90 PS) mit Dieselpartikelfilter

10/2010
neuer Motor: 1.33 (73 kW/99 PS) ersetzt 1.33 (74 kW/101 PS), alle Motoren erfüllen Schadstoffklasse Euro 5

10/2011
Baureihe eingestellt

Pannen und Mängel: Toyota Yaris (2006-2011)

Allgemein Die zweite Yaris-Generation kommt in der ADAC Pannenstatistik auf einen der vorderen Plätze. In fast allen Jahren liegt die Pannenanfälligkeit unter dem Durchschnitt. Auch bei den Hauptuntersuchungen ist er laut TÜV-Report eher unauffällig. Am ehesten fallen gebrochene Federn und defekte Stoßdämpfer auf. Defekte Abgasanlagen kommen auch hin und wieder vor. In Summe ist der Yaris ein zuverlässiges und unkompliziertes Auto.
Häufige Pannenursachen Anlasser (2006-2007), Anlassermagnetschalter (2006-2007), Auspuffrohr/-topf (2006-2007, 2009-2011), Generator (2006), Katalysator (2008), Zündkerze (2010-2011)
Rückrufe 6/2007: Betroffene Varianten: XP9 aus französischer Produktion (TMMF). Bei einem Unfall können sich die Kopfstützen der Vorder- und Rücksitze aus ihren Aufnahmen lösen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich der Seitenairbag wegen zu starker Sitznähte nicht entfaltet, so dass die Schutzwirkung bei einem Unfall unzureichend wäre. Abhilfe: hintere Kopfstützen: neues Federelement; vordere Kopfstützen: neue Aufnahme; Seitenairbags: neue Vordersitzlehne Dauer in der Werkstatt: 0,3 bis 2,3 Stunden. Betroffene Fzg. in Deutschland: 20.174.
2/2009: Das Dämmelement in der B-Säule kann sich bei Aktivieren des Gurtstraffers durch die heißen Gase entzünden. Dies kann sogar zum Fahrzeugbrand führen. Die Händler entfernen die Dämmelemente in den beiden B-Säulen. Es entsteht dadurch lt. Hersteller kein merklicher Anstieg der Innenraumgeräuschkulisse. Die Maßnahme ist kostenlos und dauert etwa eine Stunde. Dauer in der Werkstatt: etwa 30 Minuten. Betroffene Fzg. in Deutschland: 44.578 (auch andere Modelle).
2/2010: Das Gaspedal kann bei Fahrzeugen mit elektronischem Pedal schwergängig werden und dann evtl. im getretenen Zustand hängen bleiben. Dies kann dann zu gefährlichen Fahrsituationen führen. Ursache ist lt. Hersteller eine zu hohe Reibung der Pedalführungskulisse, die von der Rückstellfeder betätigt wird. Die Händler prüfen die Fahrzeuge und tauschen das Gaspedalmodul ggf. gegen eine geänderte Version aus. Die Aktion läuft seit Februar 2010 und ist für die Kunden kostenlos. Dauer in der Werkstatt: 1 Stunde. Betroffene Fzg. in Deutschland: 185.739 (auch andere Modelle).
9/2011: Da deren Halteclip nicht exakt eingerastet ist, kann sich die linke A-Säulenverkleidung bei einem Seitencrash, bei dem der Kopfairbag aktiviert wird, lösen und dadurch zu Verletzungen führen. Die Schutzfunktion des Kopfairbags wird dadurch nicht beeinträchtigt. Die Händler prüfen und korrigieren ggf. die Befestigung der Verkleidung. Die Aktion startete im August 2011, dauert etwa eine halbe Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 16.052.
10/2012: Wegen unzureichender Schmierung der Schiebekontakte der Fensterheberschalter (Fettfüllung) können diese vorzeitig verschleißen und schwergängig werden. In Folge kann dies zum Verklemmen mit Funktionsausfall und auch bis zum Kurzschluss kommen. Die Händler prüfen die Fensterheberschalter und tauschen diese ggf. aus. Die Aktion läuft seit Sep. 2012, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 136.375 (auch andere Modelle).
4/2013: Laut Hersteller kann es bedingt durch den Fertigungsprozess der Treibladung des Gasgenerators für den Beifahrerairbag zu Auslöseproblemen kommen. Durch den zu hohen Druck kommt es zur Beschädigung des Airbaggehäuses, das dann den Airbag an der Entfaltung hindert. Die Händler tauschen nach Überprüfung der Seriennummer die betroffenen Beifahrer-Airbagmodule des Zulieferers Takata aus. Die Durchführung dauert etwa eine Stunde bis zweieinhalb Stunden, beim Lexus 430 etwa fünfeinhalb Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 62.000 (auch andere Modelle).
7/2013: In das Relais zur Spannungsversorgung des Elektromotors (befindet sich im Steuergerät der elektr. Lenkung) ist bei der Produktion Feuchtigkeit eingedrungen. Dadurch kann es zum Ausfall der elektr. Lenkkraftunterstützung kommen. Die Lenkungsfunktion ist dann zwar nicht beeinträchtigt, aber der Fahrer muss erheblich höhere Lenkkräfte (ohne Lenkkraft-Unterstützung) aufbringen. Dies geht lt. Hersteller auch mit einer Warnanzeige im Bordinstrument und Warnton einher. Die Händler tauschen das Servolenkungssteuergerät aus. Die Aktion läuft seit Sept. 2013, dauert bis zwei Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 7.045 (auch andere Modelle).
4/2014: Zwei federbelastete Verriegelungen, die den Fahrersitz in den beiden Sitzschienen arretieren, haben zu wenig Vorspannung oder können brechen. Dann kann sich die Sitzposition plötzlich verstellen und den Fahrer beeinträchtigen. Die Händler prüfen die Sitzverriegelung des Fahrer-, beim Dreitürer auch des Beifahrersitzes, und tauschen diese ggf. gegen eine verbesserte Version aus. Die Aktion startete im Mai 2014, dauert knapp drei Stunden pro Sitz und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 8.737 (auch andere Modelle).
4/2014: Von den drei Befestigungspunkten der Lenksäule im Bereich der Armaturentafel kann der hintere Befestigungswinkel reißen. Laut Hersteller führt das dann zu einem schwammigen Lenkgefühl und Knackgeräuschen in der Lenkung. Die Händler prüfen die Befestigung der Lenksäule und versehen diese mit einer Verstärkung. Die Aktion startete im Mai 2014, dauert knapp drei Stunden und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 78.167 (auch andere Modelle).
6/2014: Erweiterungsaktion: Dazu wurde bereits in 04/2013 berichtet. Damals wurden aus dem Fahrzeugumfang von 1.7 Mio. nur 950000 unmittelbar betroffene Fahrzeuge umgerüstet. Nun werden auch die restlichen 650000 Fahrzeuge umgerüstet. Laut Hersteller kann es bedingt durch den Fertigungsprozess der Treibladung des Gasgenerators für den Beifahrerairbag zu Auslöseproblemen kommen. Durch den zu hohen Druck kommt es zur Beschädigung des Airbaggehäuses, das dann den Airbag an der Entfaltung hindert. Die Händler tauschen nach Überprüfung der Seriennummer die betroffenen Beifahrer-Airbagmodule des Zulieferers Takata aus. Die Durchführung dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 62.000 (auch andere Modelle).
3/2015: Betroffene Varianten: 1.4 D-4D:. Es kann zu einer Ansammlung von Motoröl im Ladeluftkühler kommen. Ursachen liegen in der Motorsoftware und ggf. zusätzlich in der Dichtheit von Turbolader und Unterdruckpumpe. Wenn dieses Motoröl im Fahrbetrieb in den Brennraum gelangt, kommt es zu stark erhöhter Rauchentwicklung (Umweltbelastung). Die Händler führen ein Softwareupdate durch und prüfen Turbolader und Pumpe auf Undichtigkeit. Bei Undichtigkeit werden diese durch Neuteile ersetzt. Die Aktion startete im März 2015, dauert etwa eine halbe Stunde (Softwareupdate) bis zu sieben Stunden (bei Bauteiltausch) und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 13.000 (auch andere Modelle).
10/2015: In den Fensterhebermodulen kann es wegen Fertigungsfehlern (innere Schmierung unzureichend und dadurch Metallabrieb, der zu Kurzschlüssen führt) zur Überhitzung und in Folge zu einem Brandschaden kommen. Die Händler ersetzen die Fensterhebermodule gegen eine verbesserte Version. Die Aktion startete im Oktober 2015, dauert etwa eine Stunde und ist für die Kunden kostenlos. Betroffene Fzg. in Deutschland: 100.000 (auch andere Modelle).