Wie Sie Geld auf Ihre Kreditkarte oder zurück aufs Konto überweisen

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Von ADAC SE Kommunikation

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Kreditkarte aufladen oder Geld auszahlen – so behalten Sie den Überblick.© Adobe Stock/Moon Safari

Kreditkarten sind in erster Linie praktische, weltweit einsetzbare Zahlungsmittel. Aber viele Menschen fragen sich, ob es auch möglich ist, Geld auf eine Kreditkarte zu überweisen – oder sogar von einer Kreditkarte aus Überweisungen zu tätigen. Die kurze Antwort lautet: Ja, es ist möglich – aber nicht in jedem Fall und nicht mit jeder Kreditkarte. Dieser Artikel erklärt, wie beides funktioniert.

Kann man Geld auf eine Kreditkarte überweisen?

Mit einer Überweisung von Geld auf die eigene Kreditkarte lässt sich der persönliche Verfügungsrahmen erweitern. In den meisten Fällen ist es problemlos möglich, Geld auf die eigene Kreditkarte zu überweisen, besonders wenn es sich um eine klassische Kreditkarte mit Kreditrahmen handelt (zum Beispiel von Visa, Mastercard oder American Express). Diese Kreditkarten haben in der Regel ein eigenes Kreditkartenkonto, das über eine IBAN erreichbar ist. Auf dieses Konto können Sie bequem und schnell über Online-Banking oder die Banking-App Geld überweisen.

Die Überweisung von Geld auf die Kreditkarte einer anderen Person funktioniert entsprechend auch nur, wenn die andere Person eine Kreditkarte mit eigener IBAN hat. Einige Banken vergeben keine eigene IBAN für normale Kreditkarten. Dann ist eine Überweisung von außen nicht möglich, da man nicht direkt auf die Kreditkartennummer überweisen kann. Kreditkartennummern sind keine Bankkontonummern.

Wie unterscheiden sich IBAN und Kreditkartennummer?

  • Eine IBAN besteht in Deutschland aus 22 Stellen und beginnt mit dem Länderkürzel DE.

  • Die Kreditkartennummer auf der Kartenvorderseite besteht aus 16 Ziffern.

Bei Prepaid Kreditkarten ist das Überweisen einfach, denn diese Karten funktionieren wie ein Guthabenkonto. Sie müssen vor der Nutzung aufgeladen werden, d.h. eine Überweisung auf die IBAN der Prepaid-Karte ist immer möglich und das Geld ist sofort verfügbar.

Wann ist eine Überweisung auf die Kreditkarte sinnvoll?

Eine Überweisung auf das Kreditkartenkonto kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein. In erster Linie dient sie dazu, den offenen Saldo der Kreditkarte auszugleichen und so zusätzliche Zinskosten zu vermeiden. Darüber hinaus kann eine Überweisung genutzt werden, um ein Guthaben auf der Kreditkarte aufzubauen – beispielsweise für größere Ausgaben oder zur Erhöhung des verfügbaren Limits vor einer Reise. Auch bei Kreditkarten ohne automatischen Lastschrifteinzug ist die manuelle Überweisung oft die einzige Möglichkeit, die Rechnung fristgerecht zu begleichen.

Gründe für eine Überweisung auf die Kreditkarte

  • Kreditkartenabrechnung begleichen: Die meisten Karteninhaber überweisen den offenen Saldo, um ihre Kreditkartenschulden zu bezahlen. Manche Kreditkartenanbieter (z. B. Prepaid- oder virtuelle Karten) haben kein automatisches Abbuchungsverfahren, da ist die Überweisung Pflicht.

  • Zinsen vermeiden: Wenn der Betrag vor dem Fälligkeitsdatum überwiesen wird, vermeiden Sie hohe Sollzinsen, die bei Teilzahlungen oder verspäteten Zahlungen entstehen.

  • Guthaben aufbauen: Manche Nutzer überweisen freiwillig mehr Geld, um ein positives Guthaben zu haben. Sie können dann höhere Beträge bezahlen, ohne ihr Kreditlimit zu belasten. Bei der Planung größeren Ausgaben oder einer Reise kann das sinnvoll sein.

  • Sofortige Verfügbarkeit: Nach Ausschöpfung des Kreditrahmens lässt sich die Karte durch Überweisungen sofort wieder nutzen.

Warum nutzen Banken ein Sammelkonto für Kreditkarten-Überweisungen?

Kreditkartenanbieter haben oft tausende Kunden. Statt für jeden Kunden ein eigenes Überweisungskonto zu führen, nutzen sie als technischen Zwischenschritt ein Sammelkonto. Das bedeutet, dass die Überweisungen der Kunden nicht direkt auf ihr individuelles Kreditkartenkonto gehen, sondern zunächst auf ein zentrales Konto des Kreditkartenanbieters. Danach werden sie anhand des Verwendungszwecks (z. B. Kreditkartennummer oder Kundennummer) dem richtigen Kreditkartenkonto zugeordnet. Die IBAN des Sammelkontos finden Sie auf Ihrer Abrechnung.

Geld von Kreditkarte auf Konto überweisen: So geht's

Neben der Möglichkeit, auf eine Kreditkarte zu überweisen, kann man auch in die andere Richtung von der Kreditkarte wegüberweisen. Das kann relevant werden, wenn Ihr Girokonto leer ist und Sie kurzfristig Liquidität schaffen möchten. Oder wenn Sie eine Rechnung mit der Kreditkarte bezahlen möchten. Dafür gibt es aber kein direktes SEPA-Überweisungsverfahren von der Kreditkarte. Stattdessen wird intern eine Buchung erzeugt, die wie eine Bargeldabhebung behandelt wird. Die Überweisung erfolgt über ein Sammelkonto des Kreditkartenanbieters. Der Kreditkartenanbieter belastet Ihre Kreditkartenlinie mit dem gewünschten Betrag und überweist das Geld von seinem Sammelkonto auf das Zielkonto (z. B. Ihr Girokonto oder ein Fremdkonto).

Wichtig: Bei dieser Transaktion fallen sofort Gebühren und Zinsen an. Außerdem bieten nicht alle Kartenanbieter die Nutzung der Kreditkarte für das Senden von Geld an Dritte an.

Fazit

Überweisungen auf die Kreditkarte sind üblich und dienen vor allem dazu, den offenen Saldo auszugleichen, Zinsen zu vermeiden oder Guthaben für größere Ausgaben aufzubauen. Hierbei ist es wichtig, den korrekten Verwendungszweck anzugeben, damit die Zahlung eindeutig zugeordnet werden kann. Die Überweisung von der Kreditkarte auf das eigene Girokonto oder ein Fremdkonto ist eine Option für Notfälle, sollte aber gut überlegt sein. Wer diese Funktion nutzt, sollte die Gebühren und Zinsen genau prüfen und Alternativen in Betracht ziehen.