Effektiver Jahreszins: Was ist der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins?

Kreditvergleich online: Verbraucher informieren sich über den Sollzins und effektiven Jahreszins.© Adobe Stock/Stockphotodirectors

Sie wollen einen Kredit aufnehmen und fragen sich, was hinter dem Sollzins und dem effektiven Jahreszins steckt? Erfahren Sie jetzt, wie Sie Kostenfallen vermeiden und das beste Angebot finden.

  • Unterschied Sollzins und effektiver Jahreszins

  • So funktioniert die Berechnung und Formel für den Effektivzins

  • Praktische Tipps für Autokredit-Vergleiche

Wer einen Kredit aufnehmen möchte, stößt schnell auf zwei zentrale Begriffe: Sollzins und effektiver Jahreszins. Beide Kennzahlen spielen eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung von Kreditangeboten – doch sie bedeuten nicht dasselbe. Viele Verbraucher fragen sich daher: Was ist ein effektiver Jahreszins und worin liegt der Unterschied zwischen Sollzins und Effektivzins?

Was ist ein effektiver Jahreszins?

Effektiver Jahreszins: Die vollständige Kostenübersicht

Der effektive Jahreszins ist eine standardisierte Kennzahl, die die gesamten Kreditkosten pro Jahr in Prozent der geliehenen Summe ausdrückt. Er wurde eingeführt, um Kreditangebote transparent und vergleichbar zu machen. Während der Sollzins nur die Zinsen für das geliehene Geld angibt, berücksichtigt der Effektivzins alle zusätzlichen Kosten, die mit dem Kredit verbunden sind. Der Effektivzins ermöglicht somit eine realistische Einschätzung, wie teuer ein Kredit wirklich ist, und ist eine gesetzlich vorgeschriebene Angabe in Kreditangeboten nach der Preisangabenverordnung (PAngV).

Zusammensetzung des effektiven Jahreszinses

Der Effektivzins setzt sich typischerweise aus mehreren Komponenten zusammen:

Sollzins (Nominalzins)

  • Der Grundzins für das geliehene Geld

  • Gibt an, wie viel Prozent des Kreditbetrags pro Jahr als Zinsen fällig werden

Bearbeitungsgebühren

  • Einmalige Gebühren, die die Bank für die Prüfung und Bearbeitung des Kreditantrags erhebt

Provisionen oder Vermittlungsgebühren

  • Kosten, die ggf. an Kreditvermittler oder Makler gezahlt werden

Zusatzleistungen / Versicherungen

  • Kreditausfallversicherungen oder Restschuldversicherungen, die oft zusammen mit dem Kredit abgeschlossen werden

Tilgungsmodalitäten und Zahlungsintervalle

  • Die Art der Rückzahlung (monatlich, quartalsweise, jährlich) beeinflusst die Berechnung des Effektivzinses, weil Zinszahlungen unterschiedlich verteilt sind.

Was ist ein Sollzins?

Sollzins: Der reine Preis für den Kredit

Der Sollzins – auch Nominalzins genannt – ist der Zinssatz, den eine Bank oder ein Kreditgeber für das verliehene Kapital berechnet. Er ist der „Grundpreis“ für das geliehene Geld, ohne dass zusätzliche Kosten oder Gebühren berücksichtigt werden. Der Sollzins wird in der Regel jährlich in Prozent angegeben und bildet die Grundlage für die Berechnung der Zinsen, die der Kreditnehmer während der Laufzeit zahlen muss.

Wichtig: Der Sollzins allein reicht nicht aus, um verschiedene Kreditangebote fair miteinander zu vergleichen.

Unterschied Sollzins und effektiver Jahreszins

Der Hauptunterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins liegt in der Vollständigkeit der Kostenangabe. Folgend sind weitere wesentliche Kriterien zusammengefasst, die helfen können, die beiden Kennzahlen voneinander zu entscheiden:

KriteriumSollzinsEffektiver Jahreszins (Effektivzins)

Definition

Reiner Zinssatz auf die Kreditsumme

Sollzins inkl. Nebenkosten → tatsächliche jährliche Belastung

Enthält Gebühren

Nein

Ja

Vergleichbarkeit

Eingeschränkt

Vollständig und fair

Aussagekraft

Gering

Hoch – zeigt die tatsächliche Belastung

Berechnung und Formel des effektiven Jahreszins

Die Berechnung des effektiven Jahreszinses erfolgt nach einer europaweit standardisierten Methode. Neben dem Sollzins fließen auch Faktoren wie die Tilgungsintervalle, Restschuldversicherungen oder einmalige Bearbeitungsgebühren ein. So wird sichergestellt, dass Verbraucher Kreditangebote objektiv gegenüberstellen können. Banken sind gesetzlich verpflichtet, den Effektivzins in allen Kreditangeboten anzugeben.

Die Formel zur Berechnung des effektiven Jahreszinses ist komplex, da sie verschiedene Einflussfaktoren berücksichtigt. Stark vereinfacht lässt sich der Effektivzins so darstellen:

Effektiver Jahreszins = (Kreditkosten/Nettodarlehensbetrag) x (24/Laufzeit in Monaten + 1)

In der Praxis nutzen Banken mathematische Verfahren nach der Preisangabenverordnung (PAngV), die sämtliche Kostenarten in die Berechnung integrieren.

Effektiver Jahreszins beim ADAC Autokredit

Besonders beim Autokredit ist der Blick auf den effektiven Jahreszins wichtig. Händler werben oft mit sehr niedrigen Sollzinsen, die auf den ersten Blick attraktiv wirken. Doch zusätzliche Gebühren oder Restschuldversicherungen können die Kosten spürbar erhöhen. Wer einen Autokredit aufnehmen möchte, sollte deshalb den Effektivzins genau prüfen und diesen als Maßstab zum Vergleich verschiedener Angebote nutzen.

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Fazit: Sollzins vs. Effektivzins

Wer sich fragt, was ist der effektive Jahreszins, sollte sich merken: Während der Sollzins lediglich den Preis für das geliehene Geld beschreibt, zeigt der Effektivzins die gesamten Kosten inklusive Gebühren. Der Unterschied zwischen Sollzins und effektivem Jahreszins ist daher entscheidend für eine fundierte Kreditentscheidung. Für Kreditnehmer bedeutet das: Nicht vom niedrigen Sollzins blenden lassen – der effektive Jahreszins ist die verlässlichere Zahl.