ADAC Sommer-Staubilanz 2024: Diese Straßen waren am stärksten belastet
Die Lust auf Individualurlaub mit dem eigenen Pkw ist in Deutschland ungebrochen. Der Autoreiseverkehr im Sommer 2024 hatte ein ähnliches Niveau wie 2023. Das zeigt die ADAC Staubilanz für den Sommerferien-Zeitraum.
Sommerferien: Über 119.000 Staus auf deutschen Autobahnen
Im Vergleich zu 2023 mehr Staus am Sonntag, weniger am Freitag
Autobahnring München (A99) am stärksten belastete Ferienautobahn
Staubilanz 2024: Blechlawinen waren Alltag
Im Gesamtzeitraum der Sommerferien (21. Juni bis 8. September) zählte der ADAC auf Deutschlands Autobahnen insgesamt 119.246 Staus. Gegenüber 2023 ist dies ein minimaler Rückgang um knapp 3 Prozent. Die erfassten Staus summierten sich auf eine Länge von 205.323 Kilometern (minus 5 Prozent), was rund fünf Erdumfängen entspricht.
Was zudem auffällt: Die Dauer der Staus, die Autofahrende im Sommer ausgebremst haben, nahm gegenüber 2023 trotz der geringeren Anzahl leicht um 0,3 Prozent zu. Zusammengerechnet dauerten diese Staus über zwölf Jahre.
Umfahrung München (A99) am stärksten belastet
In der Liste der schlimmsten Stauautobahnen im Urlauberverkehr – bezogen auf einheitlich normierte Streckenabschnitte von 100 Kilometern Länge – finden sich alte Bekannte: Am stärksten belastet war wie bereits im Vorjahr die A99 (Autobahnring München).
Auf den Plätzen zwei und drei folgen die A8 (Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg) und die A3 (Grenzübergang Elten/NL – Köln – Frankfurt – Passau).
Die Ränge vier bis sechs belegen die Autobahnen A1 (Heiligenhafen – Hamburg – Köln – Saarbrücken), A5 (Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe – Weil am Rhein) und A96 (München – Lindau).
Hinweis: Aufgenommen sind hier nur die für den Ferienreiseverkehr relevanten Autobahnen. Stadt- und Ballungsraum-Autobahnen, die hauptsächlich von Pendlern befahren werden, sind nicht berücksichtigt.
Die schlimmsten Wochenenden
Bezogen auf die einzelnen Wochenenden registrierten die ADAC Verkehrsexperten die meisten Staus am ersten August-Wochenende (2. bis 4.8.). Hier standen Autofahrende insgesamt 3923-mal im Stau. Dies war das zweite Ferienwochenende in den bevölkerungsreichen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, während in Niedersachsen, Bremen, Sachsen und Sachsen-Anhalt die Ferien bereits wieder endeten. Zudem waren wegen des sommerlichen Wetters auch viele Wochenendausflügler unterwegs.
Pech hatte auch, wer am Wochenende 19. bis 21. Juli unterwegs war, als viele Urlauber und Urlauberinnen in weiten Teilen Deutschlands in die Ferien starteten. Hier zählte der ADAC 3917 Staus.
Das Wochenende mit der längsten Staudauer war das vom 30. August bis 1. September. Zu diesem Zeitpunkt stand das Ferienende in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg vor der Tür, es waren aber auch zahlreiche Reisende aus Bayern und Baden-Württemberg wieder auf dem Weg nach Hause.
Freitag staureichster Wochenendtag
Der mit Abstand staureichste Wochenendtag war – wie bereits in den Vorjahren – der Freitag. Auf diesen Tag entfielen rund 47 Prozent aller Wochenendstaus (2023: 50 Prozent). Besser kam man am Samstag (26 Prozent aller Staus) und Sonntag (27 Prozent aller Staus) voran.
Gegenüber 2023 ist eine leichte Verschiebung der Staus vom Freitag zum Sonntag hin zu beobachten. Im Vorjahr war der Sonntag lediglich mit 24 Prozent aller Wochenendstaus vertreten.
An den Sonntagen wurden zwar nur unwesentlich mehr Staus als an den Samstagen registriert, diese waren aber im Durchschnitt länger. Der Zeitverlust für Autofahrende lag dadurch sonntags rund 20 Prozent höher als samstags.
Weitere interessante Fakten
Der längste Stau, den Autofahrer über sich ergehen lassen mussten, bildete sich am Sonntag, 18. August, auf der A7 (Füssen/Reutte – Würzburg). Er dauerte mehr als acht Stunden, änderte mehrfach seine Ausdehnung und erreichte eine maximale Länge von 40 Kilometern.
Der schlimmste einzelne Wochentag war Donnerstag, 27. Juni. Hier wurden auf Deutschlands Autobahnen 2224 Staus gezählt, die sich auf eine Länge von 3841 Kilometern summierten.
Fazit: Reiseverkehr wie vor Corona
Im Sommer-Reiseverkehr 2024 gab es ähnlich viele Staus wie im Vorjahr. Dadurch ordnet sich das Jahr 2024, gemeinsam mit 2023, in die Reihe der Jahre vor Corona ein. Dies macht ein Vergleich zu 2022 deutlich: Im letzten Jahr der Pandemie gab es noch rund 11 Prozent weniger Staus.
ADAC Routenplaner: Immer sicher ans Ziel
Quellen der ADAC Sommer-Staubilanz
Der ADAC nutzt zur Stauermittlung Floating Car Data in Echtzeit. Täglich werden im Durchschnitt rund eine Milliarde Positions- und Geschwindigkeitsinformationen von Lkw-Flotten sowie Nutzern von Smartphone-Apps verarbeitet. Ergänzt um die Baustelleninformationen werden diese Daten in der ADAC Service GmbH zur aktuellen Verkehrslage verarbeitet und wurden für die ADAC Sommer-Staubilanz herangezogen und analysiert.
Fragen zur Staubilanz
Bei Interesse und Fragen zur Datengrundlage können Sie sich an folgenden Kontakt wenden: mobileverkehrsinfo@adac.de