Schule, Training, Olympia: So lebt Alina Beck ihren BMX-Traum

Alina Beck ist eines der größten Nachwuchstalente im BMX-Sport
Alina Beck fährt mit Konzentration, Geschwindigkeit und Präzision zu BMX-Erfolgen.© Bund Deutscher Radfahrer

Wer im BMX-Sport zur Spitzenklasse gehören will, muss einiges auf sich nehmen. Das weiß auch Alina Beck, die ihren Traum seit ihrer Kindheit lebt. Im Interview verrät sie, wie sie sich auf die nächste Karrierestufe vorbereitet und wie sie auf ihre Premiere bei den Olympischen Spielen zurückblickt. 

Alina Beck ist eines der größten Nachwuchstalente im BMX-Sport. Die 19 Jährige ist in Garmisch-Partenkirchen aufgewachsen und hat ihre ersten Gehversuche in dem Sport bei ADAC Ortsclubs gemacht: AC Garmisch-Partenkirchen und MC Peißenberg. Inzwischen hat sie dem Sport zu Liebe eine neue Heimat gefunden. 

Wie bist du zum BMX gekommen und was hat dir an dem Sport gefallen? 

Ich bin ja in Garmisch-Partenkirchen aufgewachsen und früher sehr viel Ski gefahren. Da meine Mutter aus dem Downhill-Sport kommt, bin ich auch ab und zu Fahrrad gefahren. Direkt neben dem Skihang war in Garmisch aber auch eine BMX-Strecke. Mein Bruder und ich haben uns irgendwann gedacht, „das probieren wir doch mal aus“. Dann sind wir dabei geblieben. 

Was hat dir am BMX so viel Spaß gemacht, dass du es weiter gemacht hast? 

Weil es einfach so vielseitig ist. Also es ist sehr anspruchsvoll im Vergleich zu anderen Sportarten. Mir hat einfach auch die Idee vom BMX sehr gut gefallen. 

Es ist ja durchaus ungewöhnlich, dass diese Sportart in einem Motorsportclub angesiedelt ist. Hast du auch mal Motorsport ausprobiert? 

Nein, das stand tatsächlich noch nie auf dem Programm. Ab und zu sind wir aus Spaß Kart gefahren. Aber es war nie eine Überlegung, es richtig zu verfolgen. 

Du hast dann auch eine Zeit lang beim MC Peißenberg trainiert und bist nun bei RK Endspurt in Cottbus. Wie schaut dort dein Trainingsalltag aus? 

Ich gehe noch zur Schule und habe eigentlich täglich zwei Mal Training. Die Einheiten dauern eine bis zweieinhalb Stunden. Dienstags und donnerstags ist der Stundenplan so gestaltet, dass ich Zeit für Frühtraining habe. Sonntags ist meistens trainingsfrei. Aber da finden ja ohnehin oft Wettbewerbe statt. Auf dem Übungsplane stehen Schnellkrafttraining, Krafttraining, Ausdauertraining, Sprinttraining und verschiedene Arten von Techniktraining auf der BMX-Strecke .

Sicherlich ist es nicht einfach, das mit der Schule in Einklang zu bringen, oder? 

Da ich Mitglied im Bundeskader bin, kann ich mir meinen Trainingsalltag so gestalten, wie es zu mir passt. Ich trainiere am Stützpunkt in Stuttgart und dort gibt es bestimmte Uhrzeiten, in denen die Strecke verfügbar ist. Das ist eigentlich die einzige Einschränkung. 

Alina Beck fährt mit Konzentration, Geschwindigkeit und Präzision zu BMX-Erfolgen.
Alina Beck fährt mit Konzentration, Geschwindigkeit und Präzision zu BMX-Erfolgen.  © Kapturephotographie

Du hast ja deine BMX-Anfänge bei uns in Südbayern gemacht. Wie kam es dann dazu, dass du weggegangen bist? 

Mein Bruder ist als erstes nach Stuttgart gezogen, da dort einfach die Trainingsmöglichkeiten besser geworden sind. Denn Stuttgart hat eine Supercross-Strecke bekommen. Ab dem Zeitpunkt stand für mich fest, dass ich entweder nach Stuttgart oder Verona gehen muss, wenn ich gescheit trainieren will. Da ich meine Schule noch fertig machen wollte, war es dann Stuttgart. 

Im vergangenen Jahr hast du in Paris deine Premiere bei Olympischen Spielen gefeiert. Das war sicherlich ein Highlight für dich. Wie hast du dich dafür qualifiziert? 

Im BMX-Sport ist der Qualifikationsmodus etwas kompliziert. Meine Teamkollegin Regula Runge hat 2023 bei der Weltmeisterschaft in Glasgow einen Platz eingefahren. Da das ein Platz für Deutschland war und nicht für eine bestimmte Teilnehmerin, haben wir intern ausgemacht, wie der Platz vergeben wird. 

Mit welchen Zielen bist du in den Wettbewerb gegangen und konntest du die dann auch erreichen? 

Mein Ziel war das Halbfinale zu erreichen. Aber da ich im ersten und im zweiten Lauf zwei blöde Fehler gemacht habe, habe ich das nicht geschafft. Aber ich bin sehr zufrieden mit meinem Platz und mit meinem Ergebnis. Ich bin auch mit meinem Rennen sehr zufrieden. Viel erwartet habe ich jetzt nicht, auch da ich die Jüngste war. Es waren Teilnehmerinnen am Start, die bis zu zehn Jahre älter waren und zehn Jahre mehr Erfahrung als ich hatten. 

Was sind die Ziele für die nächste Zeit? 

Ich fahre nächstes Jahr nochmal in der U23-Klasse. Ab August kann man sich für die nächsten Olympischen Spiele qualifizieren. Dazu muss man in der Elite-Klasse fahren, was ich bis dahin vorhabe. Mein Ziel ist es, in Los Angeles 2028 wieder anzutreten. 2026 möchte ich auch bei der Weltmeisterschaft eine Podiumsplatzierung einfahren. 

 Du gehst noch zur Schule? Wann wirst du fertig und was planst du danach? 

Ich bin auf einer Sportschule und mache nächstes Jahr im April meinen Abschluss. Danach wäre eine Option, erst mal ein Jahr Pause zu machen und mich voll auf den Sport zu konzentrieren. Danach könnte ich mir vorstellen zu studieren. Ich bin mir aber noch nicht so ganz schlüssig darüber, welches Studium. Ich habe ja noch ein bisschen Zeit, bis ich die Entscheidung treffen muss. 

Kann man BMX auch auf einer Profi-Ebene machen, sodass man davon leben kann? 

Ja, es ist durchaus möglich, aber es ist sehr schwer. Es gibt nur ganz wenige Sportler, die das machen können. Das heißt, man muss eigentlich nebenher was studieren oder was arbeiten. 

Der ADAC Südbayern e.V. ist offizieller Partner im Bündnis Pro Olympia
Der ADAC Südbayern e.V. ist offizieller Partner im Bündnis Pro Olympia.© München Tourismus, Veranstaltungen, Hospitality