Experten diskutieren auf ADAC Verkehrsforum die "Vision Zero"

Wie realistisch sind keine Getöteten im Straßenverkehr?
Diese Frage diskutierten Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und von der Polizei auf dem diesjährigen Verkehrsforum des ADAC Nordbayern in Schlüsselfeld. Der ADAC hat sich – wie Thomas Dill, Vorsitzender des ADAC Nordbayern, in seiner Begrüßungsrede bemerkte – aus Überzeugung zur „Vision Zero“ im Leitbild des ADAC bekannt. Allerdings diene diese Vision eher als ein Idealbild, stellvertretend für alle Bemühungen zur Verkehrssicherheit.
Wie diese Bemühungen bereits aussehen und welche man künftig noch vorantreiben muss, stellten die Referenten bei ihren Impulsvorträgen aus verschiedenen Perspektiven vor. Peter Hübner sprach sich für mehr Rücksichtnahme auf und forderte ein sicheres und paralleles Radwegenetz. Timo Payer, Präsident der bayerischen Polizeiverwaltung, betonte die Notwendigkeit von Repression und Prävention bei Verkehrsverstößen und Thomas Heinrich von der ADAC Stiftung ging auf die Bedeutung von kommunikativen Kampagnen wie der aktuellen Aktion zur Schulwegsicherheit ein.
Dr. Hanna Siebentritt vom Institut für Biomedizin des Alters der FAU stellte den wissenschaftlichen Ansatz eines neuen Kursangebots für ältere Radfahrende näher vor. Beim Programm „Sicher Fahrradfahren im Alter“ des ADAC Nordbayern soll die Verkehrssicherheit der Generation 65 Plus verbessert werden, die infolge des E-Bike-Booms aktiver am Straßenverkehr teilnimmt. Die Unfallzahlen vor allem im Bereich der Radfahrenden sind aber zuletzt stark gestiegen. Dieses Problem thematisierte auch Jens Lauterbauch von der PB Consult, der sich für eine breitere und sicherere Radwege-Infrastruktur stark machte. Wolfgang Lieberth, Vorstand für Technik und Umwelt beim ADAC Nordbayern, präsentierte in seinem Vortrag die Chancen und Möglichkeiten der Automatisierung der Fahrzeuge.