Sicher reisen, warm bleiben: ADAC Tipps fürs Wintercamping

Wintercamping erfreut sich wachsender Beliebtheit. Immer mehr Campingfans finden Freiheit und Entschleunigung in der kalten Jahreszeit. Damit die Reise auch bei frostigen Temperaturen angenehm bleibt und keine unliebsamen Überraschungen auftreten, ist eine gute Planung entscheidend. Der ADAC Berlin-Brandenburg zeigt, worauf es beim Wintercamping ankommt und gibt Tipps für eine sorgfältige Vorbereitung.
Tipp 1: der richtige Campingplatz
Viele Campingplätze in Wintersportregionen sind bestens auf die kalte Jahreszeit eingestellt. Beheizte Sanitäranlagen, Aufenthaltsräume oder Trockenkammern für die Skiausrüstung sowie Saunen gehören häufig zur Grundausstattung. Wer morgens direkt in die Loipe oder auf die Skipiste starten möchte, findet zahlreiche Stellplätze in unmittelbarer Nähe zu Wintersportgebieten. Auch Thermen und Schwimmbäder liegen häufig in direkter Umgebung. Besonders beliebte Regionen sind die Alpen. Auch Skandinavien bietet ideale Bedingungen fürs Wintercamping.
ADAC Tipp: Frühzeitiges Buchen lohnt sich, insbesondere in den Alpen und Mittelgebirgen. Beliebte Wintercampingplätze sind oft schnell ausgebucht. Entdecke Sie über 340 Plätze fürs Wintercamping in Deutschland und ganz Europa auf pincamp.de
Tipp 2: geeignete Wohnmobile und Caravans fürs Wintercamping
Nicht jedes Wohnmobil und nicht jeder Wohnwagen sind fürs Wintercamping geeignet. Wohnmobile und Caravans werden als wintertauglich bezeichnet, wenn sie bei Temperaturen bis etwa 0 °C problemlos nutzbar sind. Winterfest bedeutet, dass das Fahrzeug auch bei Temperaturen bis –15 °C innen angenehm warm bleibt. Diese Eigenschaften sind genormt: Für Wohnmobile gilt die DIN EN 1646-1, für Caravans die EN 1645-1. Vor Reisebeginn sollten neben Heizung und Isolierung auch Reifen, Wasseranlagen und Stromversorgung sorgfältig geprüft werden.
Tipp 3: Heizung, Isolierung & Gas
Eine zuverlässige Heizung ist beim Wintercamping unverzichtbar. Sie sorgt für angenehme Temperaturen und schützt auch Flüssigkeiten in Leitungen und Tanks im Inneren vor Frost. Die meisten Wohnmobile nutzen Gas- oder Dieselheizungen, die regelmäßig gewartet und vor Reisebeginn geprüft werden sollten. Im Winter ist der Gasverbrauch deutlich höher. Als Richtwert gilt: 11 Kilo reichen in etwa für zwei bis drei Tage abhängig von Außentemperatur und Nutzung. Eine gute Isolierung verhindert Wärmeverluste. Thermomatten für Fenster, Heizteppiche und gut gedämmte Böden tragen spürbar zum Komfort bei.
ADAC Tipp: Nur Wintergas verwenden! Es bleibt auch bei Minustemperaturen gasförmig. Vor der Reise sollte geprüft werden, welche Einkaufsmöglichkeiten vor Ort bestehen.
Tipp 4: Ausstattung & ADAC Checkliste
Eine gute Vorbereitung ist die Grundlage für entspanntes Wintercamping. Diese Checkliste sollten Sie abhaken:
Warme Bettdecken und Winterkleidung
Heizmatten für warme Füße
Thermomatten für Fenster und Türen
Ausreichender Gasvorrat (ca. 11kg für 2 bis 3 Tage)
Thermohaube für den Gaskasten
Kaminschild zum Schutz vor Schnee und Eis
Vorzelt zum Trocknen von Kleidung und Ausrüstung
Stromkabel und Beleuchtung (z.B. Taschenlampen und Strahler)
Schneeschaufel, Besen, Leiter
Frostschutzmittel für Scheibenwischwasser, Enteisungsspray, Eiskratzer
Unterlegkeile und Stützplatten
Powerbank mit Starthilfefunktion
Tipp 5: Sicher unterwegs zum Wintercamping
Winterliche Straßenverhältnisse stellen besondere Anforderungen an Fahrzeug und Fahrweise. Winterreifen mit mindestens 4 mm Profiltiefe (besser 5 mm) sind Pflicht. Schneeketten sollten zur Sicherheit eingepackt werden. Vorausschauendes und angepasstes Fahren ist im Winter besonders wichtig. Schnee, Eis, und Nässe verlängern den Bremsweg erheblich; größere Abstände sorgen für zusätzliche Sicherheit.
Tipp 6: Ankommen, Aufstellen, Wohlfühlen
Ziel erreicht und Check-In erfolgreich absolviert? Dann kann der Urlaub endlich starten. Folgende Tipps erleichtern den Aufenthalt und am Ende auch die Abreise:
Der Stellplatz sollte gut geräumt und eben sein. Liegt Schnee sind ausreichend große Bretter unter den Hubstützen sinnvoll, um ein Einsinken bei Tauwetter zu vermeiden. Nach dem Abstellen empfiehlt es sich, den ersten Gang einzulegen und die Handbremse zu lösen, damit sie nicht festfriert.
Das Stromkabel sollte so verlegt werden, dass es nicht durch Schneeräumfahrzeuge beschädigt werden kann.
Ist der Abwassertank nicht isoliert und beheizt, bleibt der Ablasshahn am besten geöffnet mit einem Eimer darunter. So kann das Abwasser als „Eisblock“ gut entsorgt werden.
Kontrollieren Sie regelmäßig, ob die Be- und Entlüftungsöffnungen (schnee-) frei sind.
Schnee regelmäßig vom Fahrzeugdach entfernen! Insbesondere nasser Schnee kann schnell zu einer tonnenschweren Last werden.
Wenn die Gasheizung tagsüber auf niedriger Stufe weiterläuft, bleibt die Grundtemperatur im Fahrzeug erhalten. Nach der Rückkehr wird es dadurch schneller wieder warm. Zu starkes Heizen sollte jedoch vermieden werden, da trockene Luft die Bildung von Kondenswasser an kalten Flächen begünstigt.
Regelmäßiges Stoßlüften, insbesondere am Morgen sowie nach dem Kochen oder Duschen, ersetzt die feuchte durch trockene Luft. Auf diese Weise bleibt das Raumklima angenehm und die Bildung von Schimmel wird vermieden.
ADAC Tipp: Gleichmäßiges Heizen in Kombination mit regelmäßigem Lüften hält das Klima im Innenraum stabil und beugt Feuchtigkeit zuverlässig vor.