Welche Neuwagen-Ausstattung beim Leasing wichtig ist
Selbst wenn einem ein geleastes Auto nicht gehört und es am Ende der Laufzeit zurückgegeben wird, sollte die Konfiguration gut durchdacht sein. Eine clevere Auswahl bei der Neuwagen-Ausstattung kann nicht nur für Sicherheit und Komfort sorgen, sondern auch teure Überraschungen bei der Rückgabe vermeiden.
Auf welche Ausstattungsmerkmale es ankommt
Auf was getrost verzichtet werden kann
Die häufigsten Fehler bei der Auswahl des Leasingautos
Wer sich mit dem Gedanken trägt, ein Auto zu leasen und dafür ein vorkonfiguriertes Fahrzeug auswählen möchte, steht vor einer Vielzahl an Optionen: Welches Modell soll es werden? Welche Features sind wichtig für Sicherheit und Fahrkomfort? Und auf was kann verzichtet werden, um die monatlichen Raten moderat zu halten? Wir zeigen, welche Ausstattungsmerkmale besonders fürs Leasing wichtig ist und wie man Fehler vermeidet.
Seit Juli 2024: Diese Sicherheitsfunktionen sind Pflicht
Die Fahrerassistenzsysteme in Autos sorgen für immer mehr Sicherheit, viele sind seit Kurzem für Neuwagen Pflicht und von der EU vorgeschrieben. So soll auch in Deutschland die Zahl der schweren Unfälle und Verkehrstoten weiter zurückgehen. Im Jahr 2023 starben auf unseren Straßen 2.839 Menschen, 366.600 wurden laut Statistischem Bundesamt verletzt. 95 Prozent aller Unfälle sind auf menschliche Fehler zurückzuführen.
Und deswegen schreibt der Gesetzgeber seit 7. Juli 2024 für jeden Neuwagen einen Tempomaten, einen Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner, einen Notbremsassistenten sowie eine Blackbox vor. Wir stellen diese Funktionen kurz vor, die auch in einem Leasingauto nicht fehlen dürfen:
Tempomat
Über moderne Geschwindigkeits-Assistenten lässt sich nicht nur das Tempo manuell einstellen. Diese erkennen mit Kameras auch Verkehrsschilder, warnen akustisch und optisch, wenn der Fahrer zu schnell unterwegs ist – und bremsen automatisch ab.
Müdigkeitserkennung
Nach langen Fahrten oder nach einem anstrengen Arbeitstag sinkt die Aufmerksamkeit. Dies wirkt sich auf die Fahr- und Lenkmuster aus und das Assistenzsystem schlägt vor, eine Pause zu machen. Oft erscheint deswegen eine Tasse Kaffee auf dem Bildschirm.
Notbremsassistent
Ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit – schon hat man das stehende oder langsamere Auto vor sich übersehen: Auffahrunfälle haben vor allem auf Autobahnen und Schnellstraßen verheerende Folgen. Ein Notbremsassistent bremst Fahrzeuge in Gefahrensituationen selbständig ab.
Blackbox
Man kennt sie aus Flugzeugen, jetzt hält sie auch im Straßenverkehr Einzug: Mit einer Blackbox werden die Unfalldaten anonym gespeichert und sollen bei der Untersuchung nach einer Karambolage dabei helfen, die Ursachen sowie die Funktionalität der Sicherheitssysteme zu analysieren.
Sinnvolle Extras beim Neuwagenleasing, die keine Pflicht sind
Besonders beim Leasing zählt nicht nur der Fahrkomfort, sondern auch, wie sich das Fahrzeug bis zur Rückgabe in einem guten Zustand halten lässt. Folgende Extras können helfen, Kosten zu sparen:
Passiver Parkassistent mit Rückfahrkamera
Dieses System unterstützen beim sicheren Einparken, indem sie Hindernisse frühzeitig erkennen. Hier gilt: Schäden an Stoßstange oder Lack können vermieden werden, was besonders bei Leasingautos, die in einwandfreiem Zustand zurückgegeben werden müssen, von Vorteil ist.
Aktiver Parkassistent mit Einparksensoren
Beim Leasing ist es sinnvoll, Kratzer und kleine Beschädigungen zu vermeiden, da diese bei der Rückgabe hohe Kosten verursachen können. Ein aktiver Parkassistent, der mittels Ultraschallsensoren das Auto automatisch in eine passende Parklücke steuert, hilft dabei, Parkrempler zu verhindern und sorgt so für einen besseren Zustand des Fahrzeugs.
Nützliche Technik und Komfort fürs Leasingauto
Wie überall in unserem Leben, zieht auch in den Autos immer mehr Technik ein. Infotainment-Systeme lassen sich mit den Funktionen der Smartphones koppeln, so hat man seine Kontakte für Telefonate und Adressen fürs Navigationssystem immer dabei – genauso wie die Lieblingsplaylist des Musik-Streaminganbieters.
Nicht nur komfortabel, sondern auch energieeffizient kann eine Sitzheizung bei korrekter Nutzung sein: Kurz eingeschaltet sorgt sie in der kalten Jahreszeit unmittelbar für schnelle Wärme und man muss nicht die Heizung auf die höchste Stufe drehen. Auf die oft gerne mit angebotene Lenkradheizung kann hingegen verzichtet werden. Hier tun es an extrem kalten Tagen auch rutschfeste Handschuhe. Zu empfehlen ist hingegen eine Klimaautomatik, die die Temperatur im Fahrzeug mittels Sensor konstant hält.
Checkliste: Was bei der Fahrzeug-Ausstattung zu beachten ist
Budget für die monatlichen Raten und gegebenenfalls eine Anzahlung kalkulieren.
Weitere Kosten wie Kfz-Versicherung, Winterreifen, Steuern und Überführung bedenken.
Persönliche Lebensplanung in der Regel für die nächsten drei Jahre im Blick haben.
Antrieb auf persönliches Fahrbedürfnis abstimmen (Benzin, Diesel, Elektro, Hybrid).
Sonderausstattung auf das Wichtigste und Nötigste beschränken.
Wichtige Fahrerassistenzsysteme einplanen: Tempomat, Müdigkeits- und Aufmerksamkeitswarner, Notbremsassistent.
Platzbedarf kalkulieren: Zwei- oder Viersitzer? Ist im Kofferraum genügend Platz?
Bei einer Probefahrt mit dem geplanten Modell ein Gefühl für das Fahrzeug entwickeln (Sitzkomfort, Blick, Bedienfreundlichkeit der Elemente und des Cockpits).
Zu Motoren, Antriebsarten und Trends
Nicht nur bei der Ausstattung gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Optionen. Die Möglichkeiten sind auch bei den Motoren und Antriebsarten vielfältig. Hatte man früher die Wahl zwischen den Antriebsarten Benzin und Diesel, ist die Auswahl heute größer und kann ideal den individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Davon profitieren auch Leasing-Interessierte: Reine Elektrofahrzeuge sind dank immer besserer Batterie-Kapazitäten und Reichweiten bis zu 400 Kilometern mittlerweile eine echte Alternative – vor allem für Menschen, die mittels Photovoltaik-Anlage oder mit einer Wallbox daheim mit Strom tanken können.
Sonnenkilometer fürs E-Auto helfen beim Sparen
Die Einheit hinter der Fahrleistung eines Elektrofahrzeugs, das mit eigenem Solarstrom vom Dach geladen wird, nennen wir: Sonnenkilometer. Der gleichnamige ADAC Monitor zeigt, wieviel Geld E-Mobilisten mit ihren Sonnenkilometern sparen können. Mehr erfahren
Eine gute Alternative sind auch Plug-in-Hybrid-Motoren, die einen Benzin- mit einem Elektromotor verbinden. Das heißt: Mit der vollen Ladung einer im Vergleich zum reinen "Stromer" kleineren Batterie fährt man zum Beispiel innerstädtisch emissionslos (Reichweite bis zu 50 Kilometern), danach schaltet der Motor auf Verbrennungstechnologie um.
Auch die autonomen Fahrhilfen halten mehr und mehr Einzug in die Autos: Viele Modelle erkennen die Fahrzeuge vor einem, halten den richtigen Abstand. Sie können für wenige Sekunden die Lenkung selbst übernehmen, ehe ein Warnton fordert, das Steuer wieder fest in die Hand zu nehmen. Zudem bieten immer mehr Hersteller sogenannte "Functions on demand" an: Diese können im Nachhinein digital dazu gebucht oder freigeschaltet werden. Dass dies bei einer Anhängerkupplung nicht funktioniert, liegt auf der Hand. Doch eine Sitzheizung, die technisch verbaut ist, kann bei einigen Herstellern mittlerweile auch im Nachhinein gegen einen Aufpreis aktiviert werden.
Wie kann man bei der Ausstattung sparen?
Zwischen Grundpreis und den Kosten, die durch diverse Sonderausstattungen entstehen, klafft eine große Lücke. Doch mit einer Konzentration auf das Wesentliche lassen sich die Ausgaben in Grenzen halten.
Preistreiber sind exklusive Sonderwünsche wie Ledersitze und spezielle Metalliclacke. Auch Massagefunktionen in den Fahrersitzen sind Schnickschnack, der teuer ist, und eher den Geldbeutel be- als den Rücken entlastet. Auch eine überdimensionierte Motorisierung ist nicht nur bei der Anschaffung teuer: Dies wirkt sich später auch beim Verbrauch aus und geht dann doppelt ins Geld.
Ebenso sind edle Alufelgen um ein Vielfaches teurer als Stahlfelgen, mit denen man sich gleichermaßen ungeniert auf jeder Straße blicken lassen kann. Eine gute Alternative ist das sogenannte All-Inclusive-Leasing, das auch die ADAC SE in Kooperation mit Mobility Concept anbietet: In diesen Paketen sind neben den reinen Monatsraten Nebenkosten wie Versicherung, Inspektion, Reparaturen und Verschleiß abgedeckt.
Fazit: Neuwagen-Ausstattung nach individuellem Bedarf
Autoleasing ist eine temporäre Entscheidung, die sorgfältige Überlegungen erfordert. Vor Vertragsabschluss sollten die persönlichen Pläne und Bedürfnisse berücksichtigt werden. Ein sportliches Fahrzeug mag verlockend sein, ist jedoch möglicherweise ungeeignet für zukünftige Familienpläne. Ähnliches gilt für den Umstieg von einem städtischen Lebensstil auf das Pendeln ins Umland – hier sind Fahrzeuge mit mehr Platz und einem höheren Stauraum erforderlich, die zudem effizient im Verbrauch sind.
Wichtig ist, beim Leasing eine ausgewogene Mischung aus Komfort und praktischen Funktionen zu finden. Sicherheitsmerkmale, die Schäden vorbeugen, sowie Annehmlichkeiten wie eine Klimaautomatik oder Sitzheizung tragen nicht nur zu einem angenehmen Fahrerlebnis bei, sondern helfen auch, den Zustand des Fahrzeugs bis zur Rückgabe zu erhalten und dadurch unerwartete Zusatzkosten zu vermeiden.