Elektroauto oder Hybridauto leasen: Was lohnt sich aktuell mehr?
Die Entscheidung zwischen einem Elektroauto und einem Hybridauto wird für viele Autofahrer immer wichtiger. Insbesondere auch, wenn es um das Leasing geht. Beide Antriebsarten haben ihre eigenen Vor- und Nachteile, die es zu verstehen gilt, um eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben wir Dr. Christian Buric alias Dr. E, Spezialist für Elektromobilität und Pressesprecher bei der ADAC SE, gebeten, durch die wichtigsten Aspekte zu führen. Dr. E beantwortet häufig gestellte Fragen und gibt Einblicke, die sowohl finanzielle als auch praktische Überlegungen für das Leasing eines E-Autos oder Plug-in-Hybriden (PHEV) abdecken.
E-Auto oder Hybridauto leasen – der Vergleich
Die Entscheidung, ob man ein Elektroauto oder ein Hybridauto leasen sollte, hängt von vielen Faktoren ab. Diese umfassen nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch Betriebskosten, Reichweite und Ladeinfrastruktur sowie Umweltaspekte. Beim nachfolgenden Vergleich dieser Themen geht es darum, die Vor- und Nachteile zu verstehen, um die passende Wahl für die jeweiligen individuellen Bedürfnisse treffen zu können.
Anschaffungs- und Betriebskosten
Grundsätzlich können die Verfügbarkeit und auch Beliebtheit bestimmter Modelle die Leasingraten beeinflussen. Denn sollte ein Modell besonders gefragt sein oder es gibt Produktionsengpässe, können die Leasingraten steigen. Dies gilt sowohl für Elektroautos als auch für Plug-in-Hybride. Auch konnten in der Vergangenheit mit staatlichen Förderungen für Elektroautos und PHEV, die Leasingkosten gesenkt werden. Dr. E, warum unterscheiden sich die Leasingraten von Elektroautos und Plug-in-Hybriden, und was beeinflusst diese Unterschiede?
Dr. E: Dafür habe ich ein praxisnahes Beispiel. Der Peugeot e-308 165 GT (Gesamtpreis: 48.140 Euro) ist im Vergleich mit seinem Hybrid-Pendant, dem Peugeot 308 Plug-in-Hybrid 180 GT (Gesamtpreis: 44.950 Euro), in der Anschaffung und somit auch im Leasing teurer. Doch er ist als reiner Stromer im Betrieb wiederum günstiger (circa 107 Euro pro Monat). Denn die Hybridvariante, die sowohl einen Verbrennungs- als auch einen Elektromotor hat, verursacht höhere Betriebs- und Wartungskosten (circa 141 Euro pro Monat). Insgesamt betragen die monatlichen Gesamtkosten, inklusive Wertverlust, Werkstattkosten und Reifen, für den Peugeot Plug-in-Hybrid etwa 869 Euro, was diesen um 37 Euro teurer macht als das Peugeot E-Modell.
*Quelle der Kostenangaben: ADAC Autokostenrechner; Preisschwankungen bei der monatlichen Leasingrate. Beispielhafte monatliche Leasingrate vom 10.7.2024, zzgl. Kosten für Zulassung, Überführung und Lieferung.
Reichweite und Ladeinfrastruktur
Wer hauptsächlich in der Stadt fährt, eine eigene Wallbox besitzt beziehungsweise Zugang zu einer guten Ladeinfrastruktur hat, kann von den niedrigeren Betriebskosten und der Umweltfreundlichkeit eines E-Autos profitieren. Wer hingegen häufiger lange Strecken zurücklegt oder in Gebieten mit schlechter Ladeinfrastruktur unterwegs ist, könnte mit einem Plug-in-Hybrid die bessere Wahl treffen, da dieser mehr Flexibilität bietet und die Sorge um die Reichweite verringert.
Welche Überlegungen sollten insbesondere Pendler, die sowohl innerstädtisch als auch längere Strecken fahren, beim Leasing eines E-Autos oder Plug-in-Hybrids anstellen?
Dr. E: Elektroautos bieten inzwischen Reichweiten von über 600 Kilometern, aber die Ladeinfrastruktur ist noch im Aufbau. Für Vielfahrer kann die Ladezeit ein Hindernis sein. Hybride hingegen bieten die Flexibilität, überall tanken zu können und sind damit ideal für längere Strecken. Sie können zudem kürzere Strecken rein elektrisch fahren, was den Kraftstoffverbrauch reduziert. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass nicht alle Plug-in-Hybridfahrzeuge gleich sind, wie auch der ADAC in fachlichen Diskussionen betont. Doch die elektrischen Reichweiten von PHEVs verbessern sich – mehr als 100 Kilometer sind mittlerweile möglich. Das heißt: Für Pendler können sie eine kostengünstige Option sein, vor allem bei günstigem Strom. Doch es ist entscheidend, die spezifischen Verbrauchswerte genau zu prüfen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
„Pendler, die innerstädtisch und längere Strecken fahren, sollten beim Leasing eines E-Autos oder Plug-in-Hybrids die Reichweite und eine gute Ladeinfrastruktur berücksichtigen. Beim Leasing eines PHEV sollte man fähig sein, regelmäßig via Heimladestation zu laden, um häufig elektrisch zu fahren und die Vorteile des Fahrzeugs zu maximieren.“
Dr. Christian Buric alias Dr. E©ADAC SE/Theo Klein
Vollhybrid: Elektrisch fahren ohne Stromanschluss
Ein Vollhybrid (HEV) kombiniert einen Verbrennungs- und einen oder mehrere batteriebetriebene Elektromotoren, die entweder gemeinsam oder unabhängig voneinander arbeiten können. Der Unterschied zum Plug-in-Hybrid (PHEV): Das Aufladen an externen Ladesäulen ist nicht erforderlich. Stattdessen lädt sich die Batterie während der Fahrt durch Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation) auf. Das macht den Vollhybrid interessant für Autofahrer, die in der Stadt wohnen und in erster Linie in urbanen Gebieten unterwegs sind. Denn hier ist der sogenannte "Stop and Go" Verkehr typisch und kommt dem elektrischen Fahren eines Vollhybridfahrzeugs zugute.
Interessante Alternative – das Vollhybridauto
Die ADAC Fahrzeugwelt bietet mit Renault in diesem Segment attraktive Leasingangebote mit bis zu 750 Euro Mitgliedervorteil und mit Monatsraten ab 119 Euro:
Renault setzt bei diesen Full-Hybriden auf seine fortschrittliche E-Tech-Technologie, die einen nahtlosen Übergang zwischen den Antriebssystemen ermöglicht und damit den Energieverbrauch, die Leistung und Umweltfreundlichkeit optimiert.
Umweltaspekte und CO2-Emissionen
In puncto Umweltfreundlichkeit liegt auf der Hand: Elektroautos punkten, da sie keine lokalen CO2-Emissionen erzeugen.
Welche Umweltvorteile bieten Vollelektrische gegenüber Plug-in-Hybriden, und wie relevant sind diese für potenzielle Leasingnehmer?
Dr. E: Hybride reduzieren zwar den Kraftstoffverbrauch im Vergleich zu reinen Verbrennern, sind jedoch weiterhin auf fossile Brennstoffe angewiesen und somit umweltbelastender. Dazu ist wichtig zu wissen: Die EU-Kommission wird ab 2025 die CO₂-Berechnung für Plug-in-Hybride verschärfen. Denn Hersteller bewerben PHEVs mit niedrigen Verbrauchswerten, die nur bei rein elektrischem Fahren erreicht werden. In der Praxis fahren diese Fahrzeuge jedoch meist im Verbrennermodus und verbrauchen mehr Kraftstoff, was zu höheren CO₂-Emissionen führt. Deswegen hat die EU bereits 2022 beschlossen, strengere Bewertungsmaßstäbe einzuführen, die in Kürze umgesetzt werden – und im Übrigen 2027 nochmals verschärft werden dürften.
Das heißt: Interessenten, die ein Hybridauto aus ökologischen Gründen in Erwägung ziehen, sollten sich bewusst sein, dass PHEVs in der Praxis oft nicht so umweltfreundlich sind wie angegeben, insbesondere wenn sie überwiegend als klassischer Verbrenner betrieben werden.
E-Auto vs. Hybridauto: Vor- und Nachteile im Überblick
Elektroauto:
Vorteile: Keine Emissionen, leiser Betrieb
Nachteil: Abhängig von Ladeinfrastruktur
Hybridauto (Plug-in):
Vorteil: Flexibilität durch zwei Antriebsarten
Nachteil: Komplexere Technik
Elektroauto:
Vorteil: Mögliche Prämien und Verkaufsaktionen
Nachteil: Höherer Preis (aufgrund kostenintensiver der Batterietechnik)
Hybridauto (Plug-in):
Vorteil: Oft günstiger als E-Autos
Nachteil: Teurer als reine Verbrenner
Elektroauto:
Vorteil: Weniger bewegliche Teile, niedrigere Wartung
Nachteil: Hohe Batteriekosten
Hybridauto (Plug-in):
Nachteil: Höhere Wartungskosten, da mehr Komponenten, die gewartet werden müssen
Tipp: In der ADAC Fahrzeugwelt profitieren Mitglieder des Automobilclubs beim E-Autoleasing und Hybrid-Leasing von einem Rückgabeschutz in Höhe von 300 Euro.
Elektroauto:
Vorteil: Vergleichsweise niedrige Kraftstoffkosten
Nachteil: Höher bei unzureichender Ladeinfrastruktur
Hybridauto (Plug-in):
Vorteil: Sparsam im Stadtverkehr, Benzinersparnis möglich
Nachteil: Variiert je nach Nutzung, abhängig vom Kraftstoff
Elektroauto:
Vorteil: Ladeinfrastruktur wächst stetig
Nachteil: Teils hohe Ladezeiten und -verfügbarkeiten
Hybridauto (Plug-in):
Vorteil: Dichte Tankstellennetzwerke, schnelles Tanken
Nachteil: Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen
Elektroauto:
Vorteil: Keine direkten CO2-Emissionen
Nachteil: Herstellung der Batterien umweltintensiv
Hybridauto (Plug-in):
Vorteil: Geringere Emissionen im Stadtverkehr
Nachteil: Immer noch auf fossile Brennstoffe angewiesen
Elektroauto:
Vorteile: Für maximal zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit (wenn Zulassung bis Ende 2025 erfolgt), ADAC THG-Bonus
Nachteil: Aktuell keine staatlichen Förderungen
Hybridauto (Plug-in):
Nachteil: Keine staatlichen Förderungen
Dr. E's abschließende Empfehlungen
Die Wahl zwischen Elektroauto und Plug-in-Hybrid hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Fahrgewohnheiten ab. Dr. E, welche Schritte sollten Leasinginteressenten unternehmen, um die richtige Wahl zwischen einem E-Auto und einem Plug-in-Hybrid zu treffen?
Dr. E: Wer hauptsächlich kurze Strecken fährt und Zugang zu einer Ladeinfrastruktur hat, könnte mit einem Elektroauto besser bedient sein. Ich persönlich finde, dass für längere Fahrten und größere Flexibilität ein Hybridauto eine gute Wahl sein kann. Voraussetzung ist jedoch eine Lademöglichkeit zu Hause, in unmittelbarer Nähe oder beim Arbeitgeber. Und wem die Umwelt am Herzen liegt, der sollte möglicherweise nicht länger als zwei Jahre leasen. Grund: Die Technologie schreitet so schnell voran – auch bei PHEVs – und damit auch die Reichweiten, so dass man in zwei Jahren besser ermessen kann, ob man zu einem moderneren und sparsameren Modell wechselt oder gar komplett elektrifiziert fahren möchte.
Lese-Tipp: Verunsichert, welche Laufzeit für die Finanzierung des Wunschfahrzeugs die beste Wahl ist? Im Vergleich: Kurze und lange Laufzeiten bei Leasing und Finanzierung.
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Für alle, die ausgesuchte Leasingangebote miteinander vergleichen wollen, empfiehlt es sich, mit dem ADAC Leasingrechner und nur wenigen Eingaben den jeweiligen Leasingfaktor zu berechnen.