Leasing leicht gemacht: Zehn Tipps für Neueinsteiger

Mann streicht lächelnd an schwarzem Auto entlang, weil er leasing Tipps erhalten hat
© KKS

Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen den Autokauf und nutzen stattdessen flexible Finanzierungsmodelle wie etwa das Leasing. Besonders jüngere Leute haben oft nicht genug Vermögen, um ein Fahrzeug "cash" zu bezahlen und finden im Leasing eine günstige Alternative. Wir haben die zehn wichtigsten Tipps für Leasing-Neulinge zusammengestellt, um den Einstieg in die Welt des Leasings zu erleichtern.

  • Neues Auto fahren, dass man sich sonst vielleicht nicht leisten könnte.

  • ADAC Leasingfaktor-Rechner: Angebote vergleichen und Top-Deals sicherstellen.

  • Gesamtkosten mit höherer Anzahlung, monatliche Raten mit längerer Vertragslaufzeit reduzieren.

Beim Autokauf: Leasing voll im Trend

Leasing ist in Deutschland mehr und mehr zu einer beliebten Finanzierungsform für Fahrzeuge geworden. Bei Geschäftskunden schon längst etabliert, erfreut sich das Autoleasing auch bei Privatleuten einer wachsenden Akzeptanz. Laut Institut der deutschen Wirtschaft (IW) betrug der Leasinganteil neu zugelassener Pkw im Jahr 2023 nahezu 50 Prozent (2022: 43,0 Prozent).

Auch die ADAC Fahrzeugwelt vermeldet ein steigendes Leasinginteresse. Insbesondere „bei Elektroautos steht das Leasing hoch im Kurs“, sagt Markus Groiß, Geschäftsführer der ADAC Finanzdienste GmbH. Zudem können immer mehr Leasingverträge komplett online abgeschlossen werden, was den Einstieg und gesamten Prozess für Kunden vereinfacht und beschleunigt.

Durch diese Entwicklungen bietet der Leasingmarkt viele Vorteile und Möglichkeiten für Autofahrer, die mit unseren folgenden Tipps und Ratschlägen voll ausgeschöpft werden können.

Tipp 1: Brandneues Auto fahren

Leasing ermöglicht es, ein neueres oder gar höherwertigeres Fahrzeug zu fahren, als man sich oft sonst leisten könnte. Dies kann ein wichtiger Faktor sein, insbesondere für diejenigen, die Wert auf diese Aspekte legen:

  1. Kraftstoffverbrauch: Neue, moderne Autos sind oft effizienter und brauchen weniger Kraftstoff – das spart Kosten und schon die Umwelt

  2. Wertverlust-Risiko: Beim Leasing trägt der Leasinggeber das Risiko des Wertverlust, da am Laufzeitende das Auto einfach zurückgegeben wird.

  3. Sicherheit- und Technologiestandards: Neue Modelle sind mit den neuesten Sicherheits- und Technologiesystemen ausgestattet und erhöhen die Sicherheit im Straßenverkehr.

Tipp 2: Investitionsspielraum nutzen und Kosten sparen

In der Regel kann Leasing eine größere finanzielle Flexibilität bieten, da nur eine geringe oder gar keine Anzahlung erforderlich ist und die monatlichen Raten oftmals niedriger als bei einem klassischen Autokredit sind. Allerdings sollte man bedenken, dass einem das Fahrzeug nicht gehört – auch nicht am Vertragsende. Nicht vergessen: Auch Erstleaser müssen Kosten für Kfz-Versicherung, Wartungen und Reparaturen, Kfz-Steuer und eventuelle Nachzahlungen am Laufzeitende einkalkulieren.

Wichtig ist für Kostenbewusste, dass eine höhere Anzahlung oder eine längere Vertragslaufzeit die monatlichen Raten reduzieren können. Zudem lässt sich durch die Wahl eines Fahrzeugs mit geringem Wertverlust und niedrigem Kraftstoffverbrauch zusätzlich Kosten sparen.

Tipp 3: An realistische Nutzungsdauer denken

Damit unnötige Zusatzkosten erst gar nicht entstehen, sollte die Nutzungsdauer des Fahrzeugs realistisch und passend zu den eigenen Bedürfnissen definiert sein. Denn eine zu kurze Laufzeit kann hohe monatliche Raten bedeuten, während eine zu lange Laufzeit zu zusätzlichen Kosten bei vorzeitiger Vertragsbeendigung führen kann.

Deswegen ist es ratsam, die jährliche Kilometerleistung an die eigenen Fahrgewohnheiten anzupassen, damit man zusätzliche Gebühren für Mehrkilometer vermeidet. Mehr zum Thema erfährt man in unserem Ratgeber: Kurze und lange Laufzeiten bei Leasing und Finanzierung

Tipp 4: Keine Sorgen um Wertverlust machen

Beim Leasing übernimmt der Leasinggeber das Risiko des Wertverlusts des Fahrzeugs. Das bedeutet, man kann das Fahrzeug einfach am Ende der Vertragslaufzeit zurückgeben und in ein neues Modell umsteigen, ohne sich um den aktuellen Marktwert kümmern zu müssen. Das gibt eine gewisse finanzielle Sicherheit und Flexibilität, besonders wenn man regelmäßig ein aktuelles Modell fahren möchte.

Tipp 5: Angebote mit Leasingfaktor vergleichen

Es lohnt sich, verschiedene Leasingangebote zu vergleichen, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Dabei sollten nicht nur die monatlichen Raten, sondern auch die Gesamtkosten des Leasingvertrags berücksichtigt werden. Das funktioniert am besten anhand des sogenannten Leasingfaktors. Dafür hält die ADAC Fahrzeugwelt einen Leasingfaktor-Rechner bereit.

Mit Leasingrechner Top-Deals finden!

Für alle, die ausgesuchte Leasingangebote miteinander vergleichen wollen, empfiehlt es sich, mit dem ADAC Leasingrechner und nur wenigen Eingaben den jeweiligen Leasingfaktor zu berechnen.

Tipp 6: Vertragsbedingungen sorgfältig prüfen

Es ist wichtig, die Vertragsbedingungen sorgfältig zu lesen und zu verstehen. Dazu gehören die Konditionen für vorzeitige Vertragsbeendigung, Überziehung der Kilometerleistung und die Regelungen zu Fahrzeugschäden. Es ist ratsam, sich über eventuelle Gebühren und Strafen im Klaren zu sein, die anfallen können, wenn die Bedingungen nicht eingehalten werden.

Tipp 7: Leasingrate in Relation zum Einkommen setzen

Die monatliche Leasingrate sollte in einem angemessenen Verhältnis zum monatlichen Nettoeinkommen stehen. Als Faustregel gilt, dass die Rate nicht mehr als 15 bis 20 Prozent des Nettoeinkommens betragen sollte.

Tipp 8: GAP-Versicherung in Betracht ziehen

Eine GAP-Versicherung deckt die Differenz zwischen dem tatsächlichen Wert des Fahrzeugs und dem ausstehenden Leasingbetrag im Falle eines Totalschadens oder Diebstahls. Es ist eine Überlegung wert, eine solche Versicherung abzuschließen, um sich vor unerwarteten Kosten zu schützen.

Tipp 9: Unterlagen und Originalzubehör aufbewahren

Spätestens bei der Fahrzeugrückgabe sollten alle Papiere und Dokumente sowie das Fahrzeugzubehör vollständig vorliegen. Dazu gehören vor allem:

  • der Fahrzeugschein und die Zulassungsbescheinigung Teil II,

  • sämtliche Schlüssel,

  • das Bordbuch,

  • Reifen- inklusive Felgensätze

  • sowie etwaiges Fahrzeugzubehör wie Trennnetze oder Laderaumabdeckungen.

Der ADAC empfiehlt, alles von Anfang an zu dokumentieren und eine eigene Checkliste zu erstellen. Vor der Rückgabe sollte man dann alles rechtzeitig zusammensuchen. Das erspart Stress.

Tipp 9: Rechtzeitig an die Kfz-Versicherung denken

Leasingnehmer sind in der Regel verpflichtet, eine Vollkaskoversicherung für das Fahrzeug abzuschließen. Die Kosten für die Kfz-Versicherung können erheblich variieren, abhängig von Faktoren wie dem Fahrzeugmodell, Wohnort, dem Alter und der Fahrerfahrung des Leasingnehmers. Deshalb sollten rechtzeitig und vor Abschluss des Leasingvertrags Versicherungsangebote einzuholen. Denn Leasingnehmer müssen den Abschluss einer Kfz-Versicherung selbst organisieren.

In der ADAC Fahrzeugwelt kann man den Rundumschutz für den Neuwagen als Serviceprodukt direkt zum Angebot hinzufügen und online abschließen. Der Preis wird immer transparent aufgeführt. Man kann auch ein Herstellerangebot auswählen oder sich für einen ganz anderen Versicherer wie die ADAC Autoversicherung entscheiden.

Tipp 10: Keine Panik vor Leasing-Rückgabe

Eine Rückgabe des Leasingfahrzeugs funktioniert ohne Probleme wenn:

  • man die im Leasingvertrag geregelten Bedingungen zur Nutzung des Leasingautos eingehalten hat.

  • während der Laufzeit das geleaste Auto gepflegt, ordnungsgemäß gewartet und nicht unerlaubt verändert hat.

  • etwaige Mängel von entsprechenden Sachverständigen geprüft werden.

  • Chiptuning und Anbauteile (wie etwa eine Anhängerkupplung) entfernt sind.

Weitere Informationen und Details zum Thema finden man in unserem Ratgeber: Was beim Autoleasing erlaubt ist, was nicht

Fazit

Wenn man sich als Neuling mit dem Autoleasing beschäftigt, öffnet sich die Möglichkeit, den Traum vom eigenen Auto zu verwirklichen, ohne viel eigenes Kapital einbringen zu müssen und ohne sich langfristig zu binden. Bedenken sollte man – insbesondere junge Leasinginteressenten – , dass sich die eigenen Bedürfnisse schnell ändern können. Vielleicht überlegt man sich auch, sein gefundenes Wunschleasingauto am Ende der Laufzeit doch eventuell weiterfahren zu wollen. Dann könnte man eine Vario-Finanzierung in Betracht ziehen.