Was ist besser für mich – Leasing oder Finanzierung?
Der Autokauf ist eine teure Angelegenheit. Die wenigsten Leute können einfach die gesamte Summe sofort aufbringen. Außerdem ändern sich die Lebensumstände von vielen Menschen und damit ihr Mobilitätsbedarf heutzutage sehr schnell. Wer also ein Auto braucht, muss sich die Frage stellen, Leasing oder Finanzierung – was ist besser für mich.
Was ist der Unterschied zwischen Leasing und Finanzierung?
Der größte Unterschied besteht darin, dass man beim Leasing nur das Nutzungsrecht an einem Fahrzeug erwirbt, während man bei einer Finanzierung das Auto nach Rückzahlung des Kredites besitzt.
Wie funktioniert Leasing?
Leasing ist eine Finanzierungsmethode oder einfacher gesagt eine besondere Form der Miete. Ein Leasinggeber wie beispielweise die ADAC Fahrzeugwelt finanziert das Fahrzeug, um es im Anschluss gegen eine monatliche Rate als Leasingobjekt anzubieten.
Dabei schließen Leasingnehmer einen Vertrag mit dem Leasinggeber ab. Dieser hat meist eine Dauer von ein bis drei Jahren. Während diesem Zeitraum hat man das Recht, das Auto zu nutzen. Im Vertrag legt der Leasinggeber meist auch Servicevereinbarungen fest. Darunter fallen zum Beispiel Intervalle für Wartungen und Inspektionen oder eine Werkstattbindung für den Zeitraum des Leasings.
Das Besondere beim Leasing: Mit dem Vertrag und der Zahlung der monatlichen Leasingrate wird man zum Halter des Fahrzeugs – aber nicht zum Besitzer. Stattdessen bleibt der Leasinggeber während der gesamten Zeit Eigentümer des Fahrzeugs. Im Grunde funktioniert Leasing also ähnlich wie ein Mietvertrag, bei dem man ebenfalls nicht Eigentümer des Objekts ist. Ist die vereinbarte Leasinglaufzeit beendet, gibt man das Fahrzeug an den Leasinggeber zurück oder least es für eine festgelegte Zeit weiter.
Gut zu wissen auch: Als Finanzierungsform ist Leasing bei E-Autos laut aktueller ADAC Studie zum Autokauf besonders beliebt und liegt im heutigen Bestand der privaten Stromer bei 28 Prozent.
Was steckt hinter der Leasingrate?
Die monatlich fällige Leasingrate gibt dem Leasingnehmer nicht nur das Recht, das Fahrzeug zu nutzen, sie dient außerdem dazu, die Wertminderung, die durch die Nutzung entsteht, auszugleichen. Die ungefähre Höhe der Rate ist individuell und abhängig von diesen Faktoren:
Kaufpreis des Leasingfahrzeugs
Modell und Sonderausstattungen
Restwert des Fahrzeugs zum Leasingende
Höhe des Zinssatzes
Sonderzahlung (= optionale Anzahlung)
Unterm Strich gilt, je höher der Kaufpreis, desto höher die Leasingrate. Und somit auch: Je höher eine einmalige Anzahlung vor Beginn des Leasingzeitraums erfolgen kann, umso geringer wird die monatliche Leasingrate ausfallen. Doch aufgepasst: Die Rate allein ist nicht entscheidend, ob ein Leasingangebot gut oder schlecht ist. Hier kann nur der sogenannte Leasingfaktor helfen, der es ermöglicht Leasingangebote objektiv miteinander zu vergleichen.
Leasingfaktor mit ADAC Leasingrechner berechnen
Schnell und einfach geht die Bestimmung des Leasingfaktors mit dem ADAC Leasingrechner. Mit nur wenigen Eingaben können unterschiedliche Leasingkonditionen verglichen und damit die Entscheidung für das beste Angebot des neuen Wunschautos erleichtert werden.
Welche Leasingvarianten gibt es?
Beim Leasing gibt es unterschiedliche Varianten. Das Restwert- und Kilometerleasing sowie das Null-Leasing sind die gängigsten Vertragsformen.
Was ist Restwertleasing?
Beim Restwertleasing ist entscheidend, wie viel Wert das Auto während der Vertragslaufzeit verliert. Dazu legt der Leasinggeber den zu erwartenden Restwert fest, also den Wert des Autos nach Ablauf des Leasings.
Für die Berechnung der Leasingrate, wird die Differenz zwischen Neuwert und Restwert bestimmt. Liegt der Restwert nach Ablauf der Vertragslaufzeit unter dem kalkulierten Wert, muss man als Leasingnehmer diese Differenz zahlen. Dieser Fall kann zum Beispiel durch Dellen und Kratzer nach einem Unfall eintreten.
Was ist Kilometerleasing?
Beim Kilometerleasing bestimmt man als Leasingnehmer die maximale Kilometeranzahl, die man mit dem Fahrzeug (voraussichtlich) zurücklegen wird. Je niedriger die angegebene Kilometeranzahl, desto niedriger fällt die monatliche Rate aus. Und umgekehrt: Je höher die Anzahl, desto höher die Leasingrate.
Überschreitet die Kilometerleistung bei der Rückgabe des Fahrzeugs die vorher vereinbarte Anzahl, muss man die Mehrkilometer nachzahlen, wobei die ADAC Fahrzeugwelt eine Kulanz von 1500 bis 2500 Kilometern gewährt. Andersrum gilt aber auch: Liegt die tatsächliche Kilometeranzahl unterhalb der vorher vereinbarten Leistung, erstattet die ADAC Fahrzeugwelt einen Teil der Kosten. Mehr Informationen zum Thema findet man in diesem Ratgeber inklusive Checkliste: Leasing – so läuft die Rückgabe
Was ist Null-Leasing?
Beim Null-Leasing fällt generell zu Beginn des Leasingvertrags keine Anzahlung an. Die dadurch eingesparten Kosten werden jedoch häufig auf die monatlichen Raten umgelegt.
Null-Leasing kann eine Option sein, wenn man nicht in der Lage ist, eine große Anzahlung zu leisten. Allerdings ist es wichtig zu beachten, dass das Null-Leasing aufgrund der höheren monatlichen Raten im Grunde genommen nicht kostengünstiger ist.
Wie funktioniert die Finanzierung?
Hat man sein Traumauto gefunden – egal ob Neu- oder Gebrauchtwagen, bei einem Händler, online oder bei einer Privatperson – und kann die Kaufsumme nicht bar auf den Tisch legen, nimmt man zur Finanzierung einen Kredit bei einem Kreditgeber auf. Geldgeber können beispielsweise die ADAC Finanzdienste, die Hausbank oder ein Autohändler beziehungsweise -hersteller oder eine Autobank sein. In einem Ratgeber haben wir zusammengefasst, wie genau der Autokredit des ADAC funktioniert.
Günstig finanzieren – mit Sonderzinsen beim ADAC Autokredit
Mit der Autofinanzierung Geld sparen? Das funktioniert: Mit den vergünstigten Konditionen beim ADAC Autokredit. Die bonitätsunabhängigen Zinsen von 5,99 Prozent effektiv pro Jahr liegen deutlich unter dem Marktdurchschnitt von derzeit über acht Prozent.
Doch damit nicht genug: Wohnmobile und Elektroautos können mit noch niedrigeren Zinsen von nur 5,49 Prozent finanziert werden – über alle Laufzeiten von zwölf bis hin zu 120 Monaten hinweg. Mehr erfahren→
Genau wie beim Leasing zahlt man als Kreditnehmer beim klassischen Autokredit eine monatliche Rate und ist während der Finanzierung nur Halter des Fahrzeugs, wohingegen der Kreditgeber als Besitzer gilt und daher auch den Fahrzeugbrief behält. Der entscheidende Unterschied zum Leasing: Ist der Kredit abbezahlt, geht das Auto – und damit auch der Fahrzeugbrief – in den Besitz des Kreditnehmers über.
Anders als beim Leasing entscheidet man bei der Finanzierung selbst, wann Wartungen und Inspektionen durchgeführt werden und welche Werkstatt man dafür aufsuchen möchte.
Lese-Tipp: Mit unserem Ratgeber erfahren, wie man mit einer smarten Autokreditgestaltung Zinsen und Kosten sparen kann.
Wie funktioniert der Ballonkredit?
Beim klassischen Autokredit zahlt man den gesamten Wert des Autos in Monatsraten beim Kreditgeber ab. Anders ist das beim smarten Ballonkredit. Hier finanziert man das Fahrzeug zunächst mit einer niedrigeren monatlichen Rate. Am Ende der Laufzeit kann man dann zwischen drei Optionen wählen:
Fahrzeug behalten und Kredit ablösen
Fahrzeug verkaufen und Schlussrate zurückzahlen
Kredit weiterfinanzieren, z.B. mit einem weiteren Autokredit
Beim Ballonkredit ist es – genau wie beim klassischen Autokredit – völlig unerheblich, wo man sein Auto gekauft hat.
Wichtiger Tipp: Mit beispielsweise der ADAC Restkreditversicherung kann man die Ratenzahlungen für den Fall von plötzlicher Arbeitslosigkeit, einer Krankheit oder den Todesfall absichern.
Wie funktioniert die Vario-Finanzierung?
Die Vario-Finanzierung ist ebenso eine Form der Autofinanzierung. Dabei werden die Vorteile des Leasings mit den Merkmalen der traditionellen Finanzierung kombiniert. Das heißt, man kauft ein Fahrzeug über dieses Finanzierungsmodell und zahlt monatliche Raten, hat jedoch nach Ablauf der Laufzeit flexible Rückgabeoptionen.
Ein Beispiel: Aus dem Angebotskatalog der ADAC Fahrzeugwelt sucht man sich ein Auto mit Vario-Finanzierung aus. Damit wird ausschließlich der Wertverlust des Neuwagens finanziert. Die Vorteile: niedrigere Monatsraten und mehr Flexibilität. Denn erst nach Laufzeitende entscheidet man, ob man das Auto kaufen, weiter finanzieren oder einfach zurückgeben möchte.
Leasing vs. Finanzierung: die Konditionen
Leasing | Finanzierung | ||
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Eigentum | Man ist nur Halter des Fahrzeugs und gibt das Auto nach Ende der Vertragslaufzeit wieder an den Leasinggeber (Besitzer) zurück. | Man wird nach Ende der Vertragslaufzeit zum Eigentümer. Bis dahin behält der Kreditgeber den Fahrzeugbrief. | |
Laufzeit | Kurze Laufzeit: meist 1 bis 3 Jahre | Längere Laufzeit: meist 3 bis 6 Jahre | |
Wartung | Leasinggeber schreibt Fristen für Wartungen und Inspektionen vor. Teilweise wird auch eine Werkstattbindung vertraglich festgehalten. | Kreditnehmer entscheidet selbst über Wartungen und Inspektionen. | |
Kilometerleistung | Zulässige Kilometeranzahl ist beim Kilometerleasing begrenzt. | Keine Begrenzung der Kilometeranzahl. | |
Steuer | Keine Umsatzsteuer | 19 % Umsatzsteuer zuzüglich des Kaufpreises |
Leasing vs. Finanzierung: Vor- und Nachteile
Leasing | Finanzierung | ||
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Vorteile | • kurze Vertragslaufzeit und mehr Flexibilität • niedrige monatliche Raten, ohne hohe Anschaffungskosten • steuerliche Vorteile für Firmenkunden | • Auto-Eigentümer nach der Kreditlaufzeit • Planbarkeit und Transparenz, Auto wird zum festen Preis gekauft • Autokauf ohne Eigenkapital möglich | |
Nachteile | • mögliche hohe Kosten, zum Beispiel durch Fahrzeugschäden oder eine zu hohe Kilometerleistung bei Rückgabe | • hohe monatliche Rate |
Leasing oder Finanzierung: die Kosten
Bei der Entscheidung zwischen Leasing und Finanzierung steht für viele vor allem eine Frage im Raum: Was ist günstiger? Die Antwort: Es kommt drauf an.
Beim Leasing hängen die Kosten schließlich auch davon ab, ob etwa die Kilometeranzahl eingehalten wurde und/oder Schäden am Fahrzeug während der Vertragslaufzeit entstanden sind. Erst am Ende der Vertragslaufzeit entscheidet sich, ob Mehrkosten auf einen zukommen. Wird das Auto allerdings in einem makellosen Zustand übergeben und die vereinbarte Kilometerleistung eingehalten, ist das Leasing mit Blick auf die Gesamtkosten und monatlichen Zahlungen günstiger als die Finanzierung.
Leasen oder finanzieren: Für wen lohnt sich was?
Während man beim Leasing von einer hohen Flexibilität und niedrigen monatlichen Raten profitiert, bietet die Finanzierung vor allem den Vorteil, dass einem das Fahrzeug am Ende gehört. Aber was ist nun besser – Leasing oder Finanzierung? Das kommt unter anderem darauf an, ob man das Fahrzeug privat oder geschäftlich nutzt.
Privatpersonen, die sich nicht lange an einen Vertrag binden möchten und wenig mit dem Auto fahren: Kilometer-Leasing ist dann die flexiblere Lösung, bei der man von niedrigeren Raten profitiert. So hat man auch die Möglichkeit, neue Modelle und Technologien zu nutzen.
Selbstständige und Firmenwagen: Firmenkunden profitieren von steuerlichen Vorteilen beim Leasing.
Die Autofinanzierung lohnt sich besonders für alle, die ein eigenes Auto kaufen möchten, aber nicht über das nötige Eigenkapital verfügen. Gegenüber dem Leasing muss man zwar mit höheren monatlichen Kosten rechnen und auch die Laufzeit ist länger, allerdings gehört einem das Auto nach Abbezahlung des Kredits.