ADAC Marktforschung: 2022 Privatleasing bei Elektroautos beliebt

Symbol für Ladestation von Elektroautos auf dem Asphalt
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Das Mobilitätsverhalten ist im Wandel – Elektromobilität erobert den Markt. Dabei werden auch moderne Finanzierungsformen – wie beispielsweise Elektroauto-Leasing oder das Abo – für immer mehr Menschen interessant.

  • Wandel der Antriebsarten bei privaten Pkw klar erkennbar

  • Elektroautofahrer sind ihrem Antrieb loyal

  • Deutlich höherer Leasinganteil bei E-Autos

Um Elektromobilität in der Praxis erfahrbar zu machen, bietet die ADAC SE Mitgliedern des ADAC seit 2018 Privatleasing für Elektroautos an. Seit dieser Zeit hat sich das Angebotsportfolio um Wallboxen, E-Autokredite und Kfz-Versicherungsleistungen für Elektroautos erweitert.

2022 wurde erstmals von der ADAC SE eine Marktforschung* zum Thema „Private Elektroautos – Besitz, Anschaffungsplanung und Finanzierung“ durchgeführt. Die wichtigsten Ergebnisse:

Der Umstieg aufs E-Auto läuft

"Die Anzahl der privaten E-Autos in Deutschland hat sich – laut unserer Umfrage – seit Anfang 2021 verdoppelt. Angeführte Gründe für E-Autos sind vor allem ökologische Aspekte, geringere laufende Kosten sowie Steuervergünstigungen und Zuschüsse", so Sascha Coccorullo, Leiter Strategie, New Business und Research der ADAC SE.

Bei den Befragten, die in den nächsten drei Jahren die Anschaffung eines privaten Autos planen, möchte sich sogar jeder Zweite entweder ein E-Auto oder eine Hybrid-Fahrzeug zulegen. In der ADAC Fahrzeugwelt bietet die ADAC SE deswegen auch viele Elektro-Modelle zu Mitgliederkonditionen an.

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Die Loyalität zum E-Auto ist hoch

Besitzer von Elektroautos mit Pkw-Anschaffungswunsch wollen in den nächsten drei Jahren nur vereinzelt zum Verbrenner zurückkehren (vier Prozent). Wer heute schon privat ein E-Auto fährt, plant auch in den kommenden drei Jahren dem Stromer die Treue zu halten (83 Prozent) oder zum Hybrid-Fahrzeug zu wechseln (13 Prozent).

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Auch Hybrid-Fahrer bleiben der Antriebsart treu (57 Prozent) oder wollen auf den reinen Stromer wechseln (35 Prozent) - die Rückkehrer zu den Verbrennern sind auch hier in der Minderheit: 8 Prozent. Die Fahrer eines Verbrenners hingegen planen nur zu 48 Prozent auch zukünftig einen Verbrenner zu fahren, 29 Prozent (Hybrid) bzw. 24 Prozent (E-Auto) wollen auf neue Antriebsarten wechseln.

E-Auto kein reiner Zweitwagen

In Deutschland glauben immer noch viele, dass ein Elektroauto hauptsächlich als Zweitwagen genutzt wird. Diese vorherrschende Meinung lässt sich laut der Erkenntnisse der Marktforschung ad acta legen: 69 Prozent der Befragten nutzen ihr E-Auto als Erstwagen.

"Dass Elektroautos vorrangig als Zweitwagen gekauft werden, lässt sich durch die Umfrage nicht belegen. E-Autos werden ähnlich häufig wie Verbrenner als Erstwagen genutzt", ergänzt Sascha Coccorullo.

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Leasing bei Elektroautos beliebt

Leasing als Finanzierungsform liegt laut Umfrage im heutigen Bestand der privaten Pkw bei insgesamt sieben Prozent, wobei E-Autos mit 23 Prozent einen deutlich höheren Leasinganteil als Verbrenner-Fahrzeuge (fünf Prozent) haben. So ist dies auch bei Anschaffungsplanungen in den nächsten drei Jahren der Fall.

Attraktiv wirkt hierbei vor allem die Flexibilität, nach Ablauf des Leasingzeitraums das Modell wechseln zu können. Auch dass das Thema Wiederverkauf beim Leasing keine Rolle spielt, überzeugt.

Leasing und E-Autos auch künftig Hand in Hand

Nach den Umfrageergebnissen wird sich bei der Beschaffung privater Pkw in den nächsten drei Jahren eher die Antriebsart und nur in geringerem Maße die Finanzierungsform ändern. Elektrofahrzeuge und Leasing gehen dabei Hand in Hand. Insbesondere durch die Zunahme der Anteile von Elektro- und Hybridfahrzeugen bei den geplanten Anschaffungen privater Pkw zulasten von Verbrennern wird in Folge auch der Anteil von Leasing an allen Finanzierungsformen deutlich steigen.

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Wallbox: Teil des Systems

Das E-Auto ist kein singuläres Produkt in dem Sinne, wie es ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor ist. Es ist eher ein System, das aus verschiedenen Komponenten besteht. Wenn in Kategorien dieses Systems geplant wird, sollten nicht nur Anschaffung und Finanzierungsmöglichkeiten, sondern auch die passende Autoversicherung, verschiedene Batteriestärken für das Auto sowie auch die Bezahlmodalitäten für den Strom (Ladekarten, digitales Bezahlen etc.) mit bedacht werden. Dies muss im Kontext des persönlichen Mobilitätsverhaltens und den individuellen Möglichkeiten zum Laden erfolgen.

Hierbei spielen die heimische Wallbox, das Laden beim Arbeitgeber oder auch öffentliche nutzbare Stromtankmöglichkeiten eine besondere Rolle. Nur 19 Prozent derjenigen, die privat in den nächsten drei Jahren die Anschaffung eines E-Autos planen, haben keine Option, zuhause zu laden – alle anderen haben entweder bereits eine Wallbox (30 Prozent) oder zumindest die Möglichkeit, eine zu installieren (51 Prozent). Wallboxen sind keine Nebensache: Gemäß den Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) finden neun von zehn Ladevorgängen zu Hause oder am Arbeitsplatz statt (Stand 2021). Aus diesem Grund macht die ADAC SE interessierten Autokäufern auch explizite Beratungs- und Kaufangebote für Wallboxen.

Auch die Nutzung von Photovoltaik-Anlagen wird dabei immer wichtiger: Knapp die Hälfte der E-Auto-Besitzer und ein gutes Viertel der E-Auto-Planer mit Wallbox bzw. Wallbox-Installationsmöglichkeit verfügen bereits über eine Photovoltaik-Anlage.

Abo als flexible Option

Das Leben wird im Zuge der Individualisierung spontaner und flexibler – wer weiß schon, was im kommenden Jahr passiert, welche Anforderungen sich mit dem Job entwickeln und wie die Mobilität im Privatleben aussieht?

Nicht nur bei der Entscheidung für das Leasing eines E-Autos spielt Flexibilität eine wichtige Rolle. Auch die Beschaffungsform „Abo“ setzt in Sachen Mobilität, neben der Kostenkontrolle, auf diese Motivation. Das Auto-Abo ist mittlerweile jedem Dritten ein Begriff. Das Abo bei E-Autos wird damit zu einer nicht zu unterschätzenden Form der Mobilitätsabsicherung.

So ist ein Auto-Abo für knapp jeden Zehnten künftig vorstellbar, 64 Prozent schwebt dabei eine Abo-Dauer von maximal einem Jahr vor. Über die Hälfte der Auto-Abo-Interessenten ist hierbei auch bereit, für diese Flexibilität eine teurere Monatsrate als bei einem vergleichbaren Leasing-Angebot zu zahlen.

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* Quelle: Die Online-Umfrage der ADAC SE wurde vom 15. bis 23.03.2022 durchgeführt. Befragt wurden 2.300 repräsentativ eingeladene Personen ab 18 Jahren, in deren Haushalt mindestens ein Pkw vorhanden und/oder die Anschaffung eines Pkw in den nächsten drei Jahren geplant ist.