Solarstrom direkt nutzen: Dr. E mit Tipps zur Stromkostenersparnis

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Eine Photovoltaikanlage wird langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Durch die Erzeugung und den Verbrauch des eigenen Stroms wird der Bedarf aus dem Netz reduziert, was zu niedrigeren Stromrechnungen führt. Und: Überschüssige Sonnenenergie wird verkauft und bringt zusätzliches Einkommen. Unser Stromsparhelfer Dr. E alias Dr. Christian Buric, Unternehmenssprecher der ADAC SE, erklärt wie´s geht.

  • Elektroauto clever laden: Mit Strom vom eigenen Dach und dabei sparen

  • Sonnenstromüberschuss einspeisen und von den Einnahmen profitieren

  • Intelligentes Energiemanagement sorgt für smarten Stromverbrauch

Die individuellen Gegebenheiten im jeweiligen Haushalt spielen für die Effizienz und den Nutzungsgrad der Solarenergie eine entscheidende Rolle. Generell gilt, mit Stromabnehmern und den Elektrogeräten so zu planen, dass sie während der Sonnenstunden aktiv sind, um den Eigenverbrauch des Solarstroms zu maximieren und so den Netzverbrauch zu reduzieren.

Unser Spezialist für Elektroenergie und E-Mobilität Dr. E gibt wirksame Stromspartipps und rät zu sinnvollen Verhaltensweisen im Umgang mit einer Photovoltaikanlage.

Geht man clever mit dem Sonnenstrom aus der eigenen PV-Anlage um, lässt sich einiges an Geld sparen.© ADAC SE

Eigenverbrauch der Photovoltaikanlage optimieren

Indem man das Verbrauchs- und Nutzungsverhalten anpasst und den Zeitpunkt der Stromverbraucher beziehungsweise Elektrogräte im Haushalt steuert, lässt sich die jeweils verfügbare Sonnenenergie bestmöglich nutzen. Erzeugter Sonnenstrom sollte unmittelbar genutzt werden, indem energieintensive Geräte tagsüber damit betrieben werden.

Denn generell kann bis zu 40 Prozent Einsparpotenzial im Haushalt durch Solarstrom erzielt werden.

Hier sind einige Geräte, die sich tagsüber mit PV-Strom betreiben lassen:

  • Waschmaschine und Geschirrspüler, aber auch zum Beispiel Fön und Heimwerkzeug:
    Diese Geräte verbrauchen viel Strom. Wenn sie tagsüber laufen, nutzen sie den erzeugten Sonnenstrom optimal aus.

  • Wärmepumpe: Eine Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser kann tagsüber effizient betrieben werden. Dabei entstehen keine zusätzlichen Kosten für Energie aus dem Netz. Mit gespeichertem Strom im Hausbatteriespeicher kann bei Bedarf auch nachts der Sonnenstrom vom Tag herangezogen werden.

  • Klimaanlage:
    Bei der Klimaanlage ist der Betrieb tagsüber sinnvoll. So kann der Hitze effizient entgegnet werden, ohne zusätzlichen Netzstrom zu verwenden. Nachts nur notwendigen Betrieb einstellen.

Solarstrom-Ertrag berechnen

ADAC Solar bietet einen Online-Rechner an, mit dem der mögliche Stromertrag aus Photovoltaik für jedes Eigenheim berechnet werden kann. Elektroautofahrer können anhand ihres individuellen Fahrprofils sogar vorab errechnen, wie viele sogenannte Sonnenkilometer sie mit dem Strom vom Dach zurücklegen könnten. Verbunden ist der Solarrechner mit einem unverbindlichen Angebot zur individuellen Planung einer Solaranlage.

Eigenverbrauch erhöhen, Stromspeicher nutzen

Ein Stromspeicher ermöglicht es, überschüssigen Sonnenstrom zu speichern und später, meist nachts, zu verwenden. Dadurch kann man den Eigenverbrauch auch ohne unmittelbare Sonneneinstrahlung erhöhen und die Effizienz der Anlage verdoppeln, da bei den meisten Anlagen weit mehr Strom am Tag produziert wird, als selbst genutzt werden kann.

Hier sind bis zu 25 Prozent Stromersparnis durch Speicherbetrieb für Zeiten von Nacht, Regen oder Schnee möglich.

Dr. Christian Buric, alias Dr. E, an einer öffentlichen E-Ladestation

Im ersten Halbjahr 2024 stieg der Anteil der erneuerbaren Energien am deutschen Strommix auf 57 Prozent. Batteriespeicher haben aus meiner Sicht den wichtigsten Platz im Gesamtthema Energiewende. Denn damit werden ungenutzte Potenziale ausgeschöpft. Speichertechniken sind auch deshalb essenziell, weil Stromnetze, so wie sie jetzt sind, schon mal an Grenzen stoßen können. Speichertechniken ‚lockern‘ dieses Problem ein Stück weit.

Stromsparhelfer Dr. E alias Dr. Christian Buric, Unternehmenssprecher der ADAC SE©ADAC SE/Theo Klein

Elektroauto tagsüber mit Solarstrom laden

Das Elektroauto nimmt bei überwiegender Ladung zuhause bis zu 50 Prozent des Strombedarfs in Anspruch. Also am besten tagsüber laden mit dem eigenen Sonnenstrom. Mit einer Wallbox lässt sich dies noch dazu effizient steuern. Dafür muss es sich jedoch um eine steuerbare Wallbox handeln, die Teil des Home Energy Management System (HEMS) ist.

Je nach Gegebenheiten sind rund 17,5 Prozent Einsparpotenzial mit dem E-Auto durch eigene Solarstromladung drin.

Einspeisung und Netzstrom intelligent steuern

Es kann sich auch lohnen, überschüssig erzeugten Strom ins Netz einzuspeisen. Der Verkauf des Stroms über sogenannte Dynamische Tarife kann dann finanziell attraktiv sein. Die Direktvermarktung des eigenen, überschüssigen Stroms ist hierbei von Bedeutung. Für maximale Ersparnis wird ein intelligentes Management des dynamischen Tarifs, wie das LichtBlick StromWallet eingesetzt, das den eigenen Strom dann verkauft, wenn die Strompreise besonders hoch sind, und bei besonders niedrigen oder gar negativen Preisen den eigenen Speicher auflädt.

Hiermit lassen sich bis zu zehn Prozent Stromkostenersparnis über den Rückerstattungsüberschuss aus der Netzeinspeisung erzielen.

Home Energy Management System (HEMS) einrichten

Intelligente Steuerungssysteme können den Eigenverbrauch optimieren, indem sie den Stromfluss zwischen PV-Anlage, Batteriespeicher und Verbrauchern effizient regeln. Einige zusätzliche Prozent an Ersparnis können durch die koordinierte und zeitlich abgestimmte Stromnutzung ermöglicht werden.