ADAC e-Charge Home: Smarte Trends und Tipps für die Stromtankstelle zuhause

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ADAC Mitglieder erhalten vergünstigte Wallboxen für Elektroautos. Von ADAC Tipps und der Beratung zur passenden Ladelösung, über rabattierte Wallboxen bis hin zur fachmännischen Installation gibt es ein umfassendes Angebot zum Thema "Laden zuhause".

  • Wann ist eine Wallbox eigentlich smart?

  • Energie für Wohnen und Mobilität gemeinsam verwalten

  • E-Auto spielt Vorteile als Teil eines Energiemanagementsystems aus

Stromsparen ist wichtiger denn je. Dabei stehen einige Entwicklungen auch in Zusammenhang mit Elektromobilität. Digitalisierung und Vernetzung fungieren als Hebel beim Energiesparen. Es handelt sich bei den „Smart Trends“ nicht um Trends, die wieder verschwinden werden, sondern um technisch-konzeptionelle (Produkt-) Entwicklungen, die stetig weiter optimiert werden. Als Teil eines Gesamt-Energiemanagementsystems betrachtet, kann das E-Auto seine Vorteile noch besser ausspielen. Der ADAC erklärt, um welche smarte Trends es sich handelt und was man darunter genau versteht.

Smart Grid

Damit auch viele kleinere Energieerzeuger effizient in das Stromnetz eingebunden werden, sind intelligente Verteilsysteme wichtig, sprich ein „schlaues“ Netz. Fachleute sprechen vom Smart Grid. Laut Umweltbundesamt besteht ein Smart Grid via Software aus einem Zusammenspiel von Erzeugung, Speicherung und Verbrauch von Strom. In dieses Zusammenspiel kann ein E-Auto gut eingebunden werden, etwa wenn es über Photovoltaik lädt. Ein Smart-Grid-Konzept dient dann auch als geeignete Basis für vehicle-to-grid-Anwendungen (V2G). Darunter versteht man die Abgabe von Strom aus den Antriebsakkus von Elektrofahrzeugen zurück ins öffentliche Netz.

Smart Wallbox

Eine intelligente Wallbox ermöglicht nicht nur das reine Aufladen des E-Autos, sondern hat verschiedene zusätzliche Funktionen. Sie ist vernetzt und kann per Fernzugriff gesteuert werden. Die 2022 publizierte Studie der ADAC SE zum Thema „Private Elektroautos: Besitz, Anschaffungsplanung und Finanzierung“ macht deutlich, dass viele Verbraucher beim Thema Wallbox weiter sind als oft angenommen: Nur 19 Prozent der in der Studie Befragten, die privat in den nächsten drei Jahren die Anschaffung eines (weiteren) E-Autos planen, haben keine Option, zuhause zu laden – alle anderen haben entweder bereits eine Wallbox (30 Prozent) oder zumindest die Möglichkeit, eine Wallbox zu installieren (51 Prozent).

Smart Tarif

Mit einem smarten Stromtarif kann man sein Fahrzeug und sein Zuhause günstiger mit Ökostrom laden bzw. versorgen. Die Stromversorgung wird zeitvariabel genutzt. Für E-Mobilisten bedeutet dies, dass der Strom über einen smarten Tarif nachts, wenn das Auto steht und lädt, günstiger als tagsüber ist.

Smart Meter

Um einen smarten Stromtarif nutzen zu können, benötigen Verbraucher einen intelligenten Stromzähler. Das intelligente Messsystem macht nicht nur den Gesamtverbrauch im Haus transparent, sondern zeigt auch an, wann genau wieviel Strom verbraucht wurde.

Smart Home

Im intelligenten Zuhause werden technische Abläufe, die bisher manuell abliefen, digital und automatisiert ausgeführt. Eine Wohnung oder ein Haus setzt Künstliche Intelligenz ein. Haustechnik und Kommunikation sind vernetzt, einzelne Geräte lassen sich zentral bedienen. Intelligente Energieversorgung und auch das E-Auto werden so Teil eines Smart Home.

Smart City

Die nächstgrößere Einheit nach dem Zuhause ist die Stadt. Bei einer intelligenten Stadt geht es um die Nutzung von regenerativen Energien, um den sparsamen Umgang damit, um Verteilung sowie um Überbrückungszeiten, in denen nicht genügend grüne Energie vorhanden ist. Außerdem ist wichtig, in welcher Art und Weise Speicher den Strom für Gebäude, E-Autos oder eben eine ganze Stadt zur Verfügung stellen. Eine Smart City ist folglich kein starres System, sondern offen für Energie-Innovationen und neue Anwendungen. Eine Smart City versucht, alle Bereiche, die mit Energie zu tun haben, klug aufeinander abzustimmen. Dabei vernetzt sie nicht nur Verkehr und Wohnen, sondern zum Beispiel auch die Müllentsorgung.

Und was gibt es noch für allgemeine Hinweise für die Stromtankstelle zuhause?

Wie gefährlich ist das Laden via Haushaltssteckdose?

Haushaltssteckdosen sind nicht für hohe Dauerlasten ausgelegt. Durch die hohe Dauerlast kann es an einer nicht ordentlichen oder unbekannten Elektroinstallation über kurz oder lang zu Überlastung bis hin zu Hitzeentwicklung oder zu Schmorbränden kommen. Der ADAC empfiehlt, E-Autos nur ausnahmsweise an Haushaltssteckdosen zu laden und nach Möglichkeit die Ladeleistung zu reduzieren.

Welche Leistung sollte eine Wallbox besitzen?

Wallboxen mit 11 Kilowatt Ladeleistung sind für zu Hause ausreichend und eine gute Lösung für das Laden zu Hause. Über Nacht ist damit die Batterie wieder vollständig aufgeladen. Eine 22-kW-Wallbox ist zwar meist nur geringfügig teurer als die Version mit 11 kW, unterliegt aber der Genehmigungspflicht durch den Netzbetreiber, was die Installation komplizierter und kostspieliger machen kann. Einphasige Wallboxen mit 3,6 kW Ladeleistung sind heutzutage kaum mehr verbreitet und auch kaum günstiger als eine zukunftsfähige 11-kW-Wallbox.

Passt jede Wallbox zu jedem E-Auto?

Unproblematisch sind mittlerweile die Steckertypen: In Europa haben neue E-Autos schon seit einigen Jahren den standardisierten Typ-2-Ladeanschluss. Die meisten E-Autos haben dreiphasige 11-kW-Bordladegeräte (On-Board-Charger). Aber auch E-Fahrzeuge mit ein- oder zweiphasigem Bordladegerät können problemlos mit einer dreiphasigen Wallbox geladen werden. Zur Sicherheit sollte man vor dem Kauf oder Leasing eines E-Autos fragen, an welchem Typ Wallbox das Elektrofahrzeug laden kann.

Der Sonne entgegen

Zukunftsweisend in puncto Nachhaltigkeit und Kostenersparnis: Photovoltaik. Die Methode, Energie gleich auf dem Dach selbst zu erzeugen, ist stark im Kommen. Die Thematik hängt außerdem eng mit dem Thema Wallbox zusammen, wenn man das Thema E-Auto systemisch sieht. In der Tat ist das E-Auto kein Produkt, wie ein Verbrennungsfahrzeug, sondern eher ein System, zu dem etwa Bezahlsysteme, aber auch Wallboxen und die PV-Anlage dazugehören, bzw. von Anfang an mitgedacht werden sollten. Eine Studie der ADAC SE ergab: Knapp die Hälfte der E-Auto-Besitzer und ein gutes Viertel der „E-Auto-Planer“ mit Wallbox bzw. Wallbox-Installationsmöglichkeit verfügen bereits über eine Photovoltaik-Anlage.

Was kostet eine Wallbox?

Rund 400 Euro müssen für einfache Geräte investiert werden, man kann aber auch bis etwa 2.500 Euro ausgeben. Hinzu kommen die Kosten für die Installation. Muss ein Hausanschluss neu verlegt werden, können mehrere tausend Euro für die Installation zusammenkommen.

Für das Laden zuhause erweitert die ADAC SE mit ihrem Kooperationspartner e-mobilio das Angebotsportfolio und bietet ab sofort einen Video-Check exklusiv für ADAC Mitglieder an, bei dem per Video-Call mit einer Fachkraft die Gegebenheiten vor Ort geprüft und auf Basis dessen ein individuelles Installationsangebot erstellt werden kann (sofern die technischen Voraussetzungen erfüllt sind). Weitere Details gibt es hier.

Wallbox für ADAC Mitglieder

Für ADAC Mitglieder bietet die ADAC SE Wallboxen zu Sonderkonditionen. Das Programm heißt ADAC e-Charge Home. Das Angebot umfasst hochwertige Wallboxen und maßgeschneiderte Installationslösungen.

Dazu gibt es noch viele weitere Angebote des ADAC zur Elektromobilität.

An den Fehlerstrom-Schutzschalter denken

Wichtig ist auch der so genannte Fehlerstrom-Schutzschalter, kurz FI-Schalter: Nicht alle Wallboxen verfügen über einen integrierten FI-Schalter. Bei der Wahl der Wallbox ist darauf zu achten, ob man für die Installation einen vorgelagerten und günstigeren FI Typ A oder einen FI Typ B benötigt.

Hintergrund: Vorgeschrieben ist ein Schutz gegen Gleich- und Wechselstromfehler, der bei Fehlerströmen den Stromkreis unterbricht und dadurch Stromunfälle verhindert. Bei der Wahl der Wallbox ist darauf zu achten, welcher Schutz bereits in der Wallbox enthalten ist und ob in der vorgelagerten Hausinstallation ein FI-A ausreicht oder der FI-B benötigt wird – Infos gibt’s dazu im Produktdatenblatt des jeweiligen Produkts. Bei Überlast schaltet der Leitungsschutzschalter ab.

Wo soll die Wallbox installiert werden?

Es lohnt sich, gut zu überlegen, wo die Wallbox montiert werden soll und zu beachten, wo sich der Ladeanschluss des eigenen E-Autos befindet. Eine gute Planung vermeidet spätere Stolperfallen durch im Weg liegende Kabel und hilft bei der Kostenkalkulation. Ein Angebot für die Wallbox-Installation erhält man vom Elektriker oder nach Buchung des Vor-Ort-Checks bei ADAC e-Charge Home. Bei der Platzierung der Wallbox sollte man auch an einen Rauchmelder denken: Der Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger (BVS) empfiehlt sensible Rauchmelder, eine Brandschutzbegehung und die Einbeziehung der Gebäudeversicherung.

Haben es Mieter schwerer an eine Wallbox zu kommen?

Noch ist es in puncto Wallbox für Mieter schwieriger als für Immobilien- und Garageneigentümer. In jedem Fall sollten Mieter mit ihrem Vermieter beziehungsweise der Hausverwaltung sprechen, um eine gemeinsame Ladelösung zu finden. Obwohl Mieter in Wohnanlagen einen Anspruch auf die Installation einer Wallbox zum Laden von E-Autos haben, kann bei einer komplexen Interessenlage aufgrund weiterer Mietparteien eine günstige Einzellösung verwehrt bleiben, so ein Urteil des Amtsgerichts München (AZ: 416 C 6002/2). Eine neuere Rechtsentwicklung zeigt, dass der Vermieter Mietern eine Wallbox erlauben muss. Ist eine Garage mitvermietet, kann der Mieter vom Vermieter die Erlaubnis verlangen, dort eine Ladestation („Wallbox“) zu installieren. Das hat der Gesetzgeber in § 554 Abs. 1 BGB geregelt. Dem Landgericht München (Urteil vom 25.05.2022 – 14 S 16374/21) lag nun ein Rechtsstreit zu der Vorschrift vor, die seit dem 01.01.2020 gilt.

Wallbox kaufen: Förderprogramme

Für private und öffentliche Ladeinfrastruktur sowie Wallboxen und Installationsleistungen gibt es von Bundesland zu Bundesland und auch teilweise von Kommune zu Kommune individuelle Förderprogramme.

Weitere Informationen zur Fördersituation und zum Wallbox-Kauf: https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/kaufen/foerderung-wallbox/

*Verwendete Quellen: ADAC Service GmbH, E.ON, adac.de, Nachrichtenagentur SP-X, Fraunhofer-Gesellschaft: Hans-Jörg Bullinger, Brigitte Röthlein „Morgenstadt: Lösungen für das urbane Leben der Zukunft“ (Hanser Verlag, 2012).