Photovoltaik als energetische Sanierung – mit Checkliste sicher planen

Ein Einfamilienhaus mit Solarpaneelen auf dem Dach, umgeben von grüner Vegetation, in einer sonnigen Wohngegend wurde durch eine energetische Sanierung verbessert.
© gettyimages

Eine energetische Sanierung mit einer Photovoltaik-Anlage steigert nicht nur den Wert der Immobilie, man spart mit selbst produziertem Strom bares Geld. Wir erklären, worauf zu achten ist und wie viel Energieeinsparpotenzial in einer Immobilie stecken kann – inklusive kostenloser Checkliste zum Download für die optimale Planung.

Was ist eine energetische Sanierung?

Steigende Energiepreise, Klimawandel, in die Jahre gekommene Öl- oder Gasheizung, schlechte Gebäude-Dämmwerte: Die Gründe für eine energetische Sanierung eines Hauses sind vielfältig und haben alle das gleiche Ziel: langfristig und nachhaltig Energie einsparen. Zu den Maßnahmen zählen:

  • der Einbau einer neuen Heizungs- und Lüftungsanlage,

  • Wärmedämmung auf dem Dach und an den Wänden,

  • neue Fenster und Türen,

  • oder letztlich die Installation einer Photovoltaik-Anlage – oft auch in Kombination mit einer Wärmepumpe.

Gibt es eine Photovoltaik-Pflicht?

Seit dem Jahr 2024 gelten neue Regelungen im Bereich der energetischen Sanierung von Gebäuden, insbesondere im Hinblick auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Laut dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) sind Immobilieneigentümer verpflichtet, bei Neubauten Heizsysteme zu installieren, die mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen.

Eine ähnliche Diskussion findet auch im Bereich Photovoltaik statt. So gibt es bereits in einigen Bundesländern gesetzliche Bestimmungen zur Installation von PV- und Solarthermie auf Dächern von privaten und gewerblichen Immobilien. Doch eine bundesweite "Solarpflicht" wurde bis dato nicht eingeführt.

Welche Vorteile bringt eine Photovoltaik-Anlage?

Die Installation einer Photovoltaikanlage bietet zahlreiche Vorteile für Hausbesitzer und trägt maßgeblich zur Reduzierung der Energiekosten bei. Zum einen ermöglicht eine PV-Anlage die Eigenproduktion von Strom, wodurch Haushalte unabhängiger von Stromanbietern werden und ihre Energiekosten erheblich senken können. Besonders attraktiv ist dies für Haushalte mit hohem Stromverbrauch, etwa durch E-Autos oder moderne Heizsysteme.

Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, überschüssigen Strom, der nicht sofort im Haushalt verbraucht wird, ins öffentliche Netz einzuspeisen. Dies bietet die Chance, zusätzliches Einkommen zu generieren und die Anfangsinvestition in die PV-Anlage durch Einspeisevergütungen teilweise zu refinanzieren. Außerdem kann die Kombination von Photovoltaik und einer Ladestation für E-Autos dazu beitragen, die Kosten für das Laden des Fahrzeugs erheblich zu senken. Mehr Informationen zum Thema: Sparpotenzial einer Solaranlage.

Wer wissen möchte, wie viel Strom eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugen könnte und welche Einsparungen möglich sind, kann dies ganz einfach mit dem ADAC Solarrechner berechnen. Der Rechner ermöglicht es, das Einsparpotenzial schnell zu ermitteln und gibt eine erste Einschätzung der möglichen Investition und der damit verbundenen Einsparungen.

ADAC Solar

Anzeige

Berechnen Sie Ihr Solarpotential

Wählen Sie Ihren Haustyp aus:

Anzeige

    Checkliste: Haussanierung mit PV-Anlage

    Bei der Planung der energetischen Sanierung einer Immobilie mit einer PV-Anlage empfiehlt es sich, mit Experten zusammenzuarbeiten. So können die verschiedenen Maßnahmen optimal aufeinander abgestimmt und die Energieeinsparpotenziale bestmöglich genutzt werden.

    Auch informieren sollte man sich zu staatlichen Förderungen und regionalen sowie städtischen Förderprogrammen, die aktuell beziehungsweise zukünftig beantragbar sind. Generell ratsam ist, mehrere Angebote zum Vergleich einzuholen. Nachfolgende Checkliste beinhaltet weitere Themen für die optimale PV-Projektgestaltung.

    Checkliste zum Download: Energetische Sanierung mit Photovoltaik
    PDF, 515 KB
    PDF ansehen

    Was kostet eine Photovoltaik-Anlage?

    Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus mit einer PV-Anlage von etwa zehn Kilowatt-Peak (kWp) sollten die Kosten für eine Solaranlage ohne Speicher bei rund 14.000 Euro liegen. Eine Anlage mit Speicher und gleicher Leistung kostet in etwa 20.000 Euro. Mehr Details zu: Kosten und Energie-Einsparpotenzial im Überblick

    Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gibt es eine Reihe finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten, die unter die sogenannte Bundesförderung für effiziente Gebäude mit Einzelmaßnahme (BEG EM) fallen. Hilfe bekommt man bei einem professionellen Energieberater, der bei der Antragsstellung zur Seite steht – und zudem bei zahlreichen Sanierungsmaßnahmen vorgeschrieben ist.

    Ist eine energetische Sanierung steuerlich absetzbar?

    Bei Einzelmaßnahmen zur energetischen Gebäudesanierung sind 20 Prozent der Aufwendungen (maximal 40.000 Euro pro Wohnobjekt), verteilt über drei Jahre, steuerlich abzugsfähig. Bei der energetischen Baubegleitung und Fachplanung sind abweichend davon 50 Prozent der hierfür anfallenden Kosten abzugsfähig.

    Fazit: PV-Anlage als lohnende Investition

    Wegen der hohen Einsparwerte – gepaart mit der Einspeisevergütung des überschüssigen Solarstroms – stellt eine Photovoltaik-Anlage mit die sinnvollste und effektivste Investition bei energetischen Sanierungsmaßnahmen dar.

    Mit einer vernünftigen und auf die eigenen finanziellen Möglichkeiten angepassten Kalkulation zahlt sich die Möglichkeit, mit der Kraft der Sonne den Strom selbst zu erzeugen, definitiv aus.