Leasingantrag abgelehnt – was tun?
Eigentümer eines Autos zu sein verliert für immer mehr Menschen an Bedeutung, da für viele Flexibilität immer wichtiger wird. Leasing ist eine gute Alternative für diejenigen, für die Kostentransparenz und Planungssicherheit wichtig sind. Doch was tun, wenn der Leasingantrag abgelehnt wurde?
5 Gründe für die Ablehnung des Leasingantrags
Auch wenn man in Deutschland schon ab 17 mit begleitetem Fahren ein Fahrzeug führen darf, ist Leasing erst ab 18 Jahren möglich. Natürlich muss man einen gültigen Führerschein haben und in Deutschland seinen festen Wohnsitz nachweisen können. Trifft nur ein Kriterium nicht zu, wird der Leasingantrag abgelehnt.
Kein sicheres Arbeitsverhältnis ist in den meisten Fällen für den Leasinggeber ausreichend, um an der künftigen Zahlungsfähigkeit zu zweifeln. Ist der Arbeitsvertrag befristet, befindet man sich in der Probezeit oder ist erst seit kurzem selbständig tätig, ist das Risiko, dass der Antragsteller kurzfristig kündigt oder gekündigt wird bzw. dass keine regelmäßigen Einnahmen erzielt werden, für einen Leasinggeber meist zu hoch.
Ebenfalls geprüft wird die Bonität – also das Verhältnis der Einnahmen und Ausgaben. Finanziert man eine Wohnung oder ein Haus oder gibt es sonstige Belastungen, die monatlich ein großes Loch in das Haushaltseinkommen reißen? Der Leasinggeber prüft die finanziellen Belastungen im Verhältnis zum gesamten Haushaltseinkommen und entscheidet, ob die Leasingrate zusätzlich noch leistbar ist. Ist das Haushaltseinkommen auch ohne große Belastungen zu niedrig für die monatliche Leasingrate, wird der Leasingantrag wahrscheinlich abgelehnt.
Der häufigste Ablehnungsgrund ist ein negativer Schufa-Eintrag. Bevor der Vertrag zustande kommt, wird der Leasinggeber immer eine Schufa-Auskunft einholen. Zu negativen Einträgen kommt es beispielsweise, wenn Kreditraten nicht pünktlich gezahlt werden oder vom Gericht ein Vollstreckungsbescheid zugeschickt wird. Gleiches gilt auch für nicht oder zu spät bezahlte Rechnungen bei Mobilfunkanbietern, Onlineshops und weiteren Partnern der Schufa.
Ein absolutes No-Go ist es, falsche Angaben beim Leasingantrag zu machen, z.B. laufende Kredite nicht anzugeben. Der Leasinggeber unterscheidet hier nicht zwischen einem Versehen und Vorsatz. Da genau geprüft wird, ist die Ablehnung in diesem Fall quasi garantiert.
Leasingantrag abgelehnt? Das kann man jetzt tun
Was ist die Schufa?
Die Schufa ist eine privatwirtschaftliche deutsche Auskunftei, die Informationen und Daten über die Kreditwürdigkeit von Verbrauchern sammelt und speichert. Ziel dabei ist, Banken, Sparkassen, Vermietern und anderen Unternehmen dabei zu helfen, Risiken bei der Kreditvergabe oder bei Vertragsabschlüssen einzuschätzen und zu bewerten. Kurzum: Die Schufa erstellt Bonitätsauskünfte für Verbraucher, die deren Kreditwürdigkeit widerspiegeln.
Falsche Daten aus der Schufa löschen lassen
Die Schufa macht ein sogenanntes "Scoring" aus den vorliegenden Daten und zieht daraus Rückschlüsse auf die Kreditwürdigkeit und Zahlungsfähigkeit. Diese Daten kann man via Selbstauskunft bei der Schufa einholen und manchmal auch korrigieren lassen. Um sich einen Überblick über das eigene Profil zu verschaffen, kann man mindestens einmal pro Jahr eine unentgeltliche Auskunft einholen. Man erfährt, welche Daten zu welchem Zweck gespeichert sind, woher sie stammen und an wen sie weitergegeben werden. Falsche oder unzulässige Daten müssen unentgeltlich berichtigt, gelöscht oder die Verarbeitung eingeschränkt werden. Sobald die Änderungen durchgeführt wurden, wird sich der Schufa-Score deutlich verbessern, und man kann einen neuen Leasingantrag stellen.
Durch Fahrzeugauswahl Bonitätsprüfung bestehen
Da das Haushaltseinkommen ein wichtiger Faktor ist, kann man bei der Fahrzeugauswahl seine Chancen verbessern. Muss es ein SUV oder ein Cabrio sein, oder tut es auch ein Kleinwagen? Ein wichtiger Tipp ist auch, auf besondere Aktionen zu achten.
Fixkosten reduzieren
Was sicher nicht schadet, ist die Überprüfung der eigenen Ausgaben. Hat man mehr als einen laufenden Handyvertrag? Wie ist es beispielsweise mit der Mitgliedschaft im Fitnessstudio oder mit Streaming-Abos – nutzt man die Leistungen oder sind das Kosten, die man sich sparen kann? Besteht die Möglichkeit, zu einem günstigeren Stromanbieter oder Versicherungsanbieter zu wechseln? All diese Faktoren können dazu beitragen, die monatlichen Haushaltsausgaben deutlich zu reduzieren.
Leasing mit Anzahlung
Wenn man nicht in der Lage ist, monatliche eine höhere Leasingrate zu stemmen, aber Rücklagen hat, kann man mit einer höheren Anzahlung ganz einfach die monatlichen Raten reduzieren.
Auto-Abo als Alternative
Wenn das Leasing an einer Finanzierungsanfrage der Leasinggesellschaft scheitert, weil man einen negativen Schufa-Eintrag hat, ist das Auto-Abo eine gute Alternative. Denn das Abo ist als eine Art Langzeitmiete auch ohne Schufa-Abfrage möglich – es wird im Voraus lediglich die Bonität geprüft.
Fazit
Wurde ein Leasingantrag abgelehnt, gibt es noch zahlreiche Möglichkeiten, doch noch zu seinem Traumauto zu kommen. Abzuraten ist von Angeboten, die keine Bonitätsprüfung oder Schufa-Auskunft voraussetzen, denn hier handelt es sich häufig um unseriöse Unternehmen. Bei manchen Anbietern gibt es auch die Möglichkeit, den Leasingvertrag durch Kautionen in Höhe von 25 Prozent des Fahrzeugwertes oder Bürgschaften abzusichern. Dies wird von der ADAC Fahrzeugwelt jedoch nicht akzeptiert.