Sparen mit der Werkstattbindung: Alle Infos für Kasko-Versicherte

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Welche Vor- und Nachteile bringt die Werkstattbindung? Wer bei der Autoversicherung sparen möchte, kann sich hier informieren.

  • Kaskoschäden in der Partnerwerkstatt reparieren

  • Freie Wahl bei Inspektion und Wartung

  • Kein Stress durch Hol- und Bring-Service

Rund 85 Prozent aller Autofahrer besitzen neben der gesetzlich vorgeschriebenen Haftpflichtversicherung auch eine Kaskoversicherung. Wer angesichts der hohen Mobilitätskosten hier sparen will, sollte über ein Angebot mit Werkstattbindung nachdenken. Bei manchen Kfz-Versicherern sinkt dadurch die Prämie für die Kaskoversicherung um 20 Prozent. Unterschiede gibt es allerdings beim Service.

Wie funktioniert die Werkstattbindung ?

Mit der Werkstattbindung, auch Werkstatttarif oder Werkstattbonus genannt, erklärt sich der Versicherte dazu bereit, Kaskoschäden ausschließlich in einer Partnerwerkstatt des Versicherers reparieren zu lassen. Die Bindung an ein Werkstattnetz gilt also zum Beispiel für Wildunfälle und Hagelschäden (Teilkasko) oder selbstverschuldete Schäden (Vollkasko).

Der Grund für die günstigere Versicherungsprämie bei Werkstattbindung: Die Partnerwerkstätten erhalten durch die Zusammenarbeit mit den Autoversicherern mehr Aufträge. Durch die hohe Auslastung und abgestimmte Arbeitsprozesse können sie die Reparaturpreise günstiger kalkulieren. Diese Ersparnis kann der Versicherer über einen reduzierten Beitrag an seine Kunden weitergeben.

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In Sachen Sparpotenzial nicht beirren lassen!

Gelegentlich liest man in den Medien, auch in Zusammenhang mit dem Werkstattbonus, dass sich 10 Prozent sparen lassen. Die ADAC Autoversicherung weist allerdings darauf hin, dass sich die Prämie für den Anteil der Teil- oder Vollkaskoversicherung um bis zu 20 Prozent senken lässt. Hintergrund: Wenn von 10 Prozent gesprochen wird, ist in der Regel die gesamte Versicherungsprämie gemeint. Der Bonus ist aber nur bei der Kaskoversicherung wirksam, und nicht bei der Haftpflicht. Denn die Werkstattbindung betrifft ausschließlich Kaskoschäden. Hier sind 20 Prozent Kostenreduktion möglich.

Welcher Reparaturbetrieb bei Werkstattbindung?

Die Partnerwerkstätten der Kfz-Versicherer sind in der Regel vom TÜV oder der DEKRA geprüft und gewähren eine Garantie auf die durchgeführten Arbeiten. Allerdings ist die Anzahl der Reparaturbetriebe nicht in jeder Region gleich hoch. In Großstädten sind sie oft flächendeckend vertreten, in ländlichen Regionen nicht immer. 

Autofahrer sollten deshalb darauf achten, welchen Service der Versicherer bietet. Auf der sicheren Seite sind sie, wenn in den Kfz-Versicherungsleistungen ein Hol- und Bring-Service eingeschlossen ist. Dann muss sich der Kunde nach einem Unfall um fast nichts kümmern.
Der Auto-Versicherer lässt das defekte Auto abholen und in einer Werkstatt reparieren und bringt es anschließend wieder zurück. Bei manchen Verträgen erhält der Kunde für die Dauer der Reparatur sogar ein kostenloses Ersatzfahrzeug.

Für wen ist die Werkstattbindung sinnvoll?

Fahranfänger und Besitzer von Gebrauchtwagen sollten über einen Wechsel in einen Tarif mit Werkstattbindung nachdenken. Wenn das Auto älter als zwei Jahre ist, lohnen sich die Vergünstigungen bei der Prämie. Fahranfänger, die aufgrund der geringen Fahrpraxis ein erhöhtes Unfallrisiko haben, steigen bei der Kfz-Versicherung mit einer teuren Schadenfreiheitsklasse ein und können mit der Werkstattbindung sparen.

Nicht geeignet für Autoversicherungen mit Werkstattbindung sind Leasingfahrzeuge. Denn: In den meisten Fällen entscheidet der Leasinggeber, in welcher Werkstatt das Fahrzeug nach einem Kaskoschaden repariert werden soll. Auch für Neuwagenbesitzer ist die Werkstattbindung erstmal kein Thema, da der Hersteller zwei Jahre Garantie gibt. Der Hersteller übernimmt im Garantiefall zwar die Repara­tur­kosten, aber hat man nicht alles in einer Markenwerkstatt instandsetzen lassen, kann es Probleme bei den Kulanz-L­eistungen nach Ablauf der Garantie geben.

Was muss man im Ausland beachten?

Bei Unfällen im Ausland muss in der Regel keine Partnerwerkstatt des Versicherers beauftragt werden. Zur Sicherheit sollte dies in den Vertragsbedingungen überprüft werden.

Inspektion und Haftpflichtschaden: Was tun?

Wird bei einem Unfall ein fremdes Auto beschädigt, wird dies durch die Kfz-Haftpflichtversicherung reguliert. Der Geschädigte darf sich in diesem Fall die Reparaturwerkstatt selbst aussuchen. Inspektionen oder Wartungsarbeiten unterliegen nicht der Werkstattbindung. 

Die Werkstattbindung bei der ADAC Autoversicherung

Bei einem Teil- oder Vollkaskoschaden wählt die ADAC Autoversicherung eine geeignete, zertifizierte Partnerwerkstatt aus.

  • Der Hol- und Bring-Service kümmert sich um alles.

  • Man erhält sein Auto nach der Reparatur innen und außen gereinigt zurück.

  • Die ausgeführten Arbeiten unterliegen selbstverständlich einer Gewährleistung.

  • Während der Reparatur erhält man ein Ersatzfahrzeug für maximal sieben Tage.

  • Wenn der Baustein Werkstattbonus gewählt wird, erhält der Versicherungsnehmer zudem einen Nachlass von 20 Prozent auf die Kaskoversicherungsprämie.