Härtetest auf der Rennstrecke: So gibt es mehr Reichweite auf Langstrecken

Langstrecken-Challenges, wie der ED 1000, bringen Klarheit zu Alltagstauglichkeit von E-Autos. ∙ Durch Anklicken des Vorschaubildes mit dem Play-Button werden Sie auf die Internetseite von YouTube weitergeleitet. Für deren Inhalte und Datenverarbeitung ist der jeweilige Seitenbetreiber verantwortlich. ∙ Bild: © ADAC SE

Autofahrer legen in Deutschland pro Tag im Durchschnitt zwar nur 40 Kilometer an Strecke mit dem Pkw zurück, aber ab und zu muss man ja auch mal weiter weg. Also wie sieht es mit der Reichweite auf Langstrecken aus?

  • Effizient und energiebewusst fahren auf Langstrecken

  • Individuelle Fahrweise beeinflusst Reichweite

  • Energiemanagement und Reiseerlebnis kombinieren

Mr. Ride und Dr. E haben 2022 interessante Erkenntnisse für die Praxis aus der ED 1000, einer E-Auto Langstrecken-Fahrt und dem ADAC 24-Stunden-Rennen gewonnen. Anbei der Fahrbericht der ED 1000:

Bei der zum zweiten Mal ausgerichteten ED 1000 ging es nicht darum, ein Rennen zu fahren, sondern zu zeigen, wie gut sich bereits heute Langstrecken mit E-Autos absolvieren lassen. Dafür galt es eine Route mit mehr als 1.000 Kilometern zumeist auf Autobahnen zurückzulegen. Start- und Ausgangspunkt war die Königsallee in Düsseldorf. Von dort aus führt die Route über Lüttich/Belgien in die Niederlande an die Küste bei Hoek van Holland und dann zurück nach Deutschland über Bielefeld nach Düsseldorf. Tempolimits in Belgien und in den Niederlanden, die Abwägung zwischen Geschwindigkeit und Verbrauchseffizienz auf deutschen Autobahnen sowie natürlich die Leistung und Verweildauer an den bis auf zwei Checkpoints frei wählbaren Ladestationen waren für die Ergebnisse der ED 1000 entscheidend.

Für den ADAC mit an Bord waren „Mr. Ride“ Thomas Biersack als Strecken-/Ladestratege und Schauspieler Thomas M. Held (u.a. Sat.1 „Sechserpack“) als erfahrener E-Auto-Lenker. Ihre Fahr-Strategie bestand darin, möglichst die reine Netto-Fahr- und Ladezeit so kurz wie möglich zu halten.

„Ich bedanke mich bei Kia Deutschland, dass wir an diesem Verbrauchsrennen teilnehmen konnten und ein tolles Team gebildet haben. Der Kia EV6 ist ein spannendes E-Auto, das richtig schnell laden kann und daher durch seine Alltagstauglichkeit besticht. Kurz: Auto, Team, Tempo, Verbrauch und Ladestrategie - alles hat einfach gepasst,“  so Markus Groiß, Geschäftsführer der ADAC Fahrzeugwelt.

Mit dem KIA EV6 und dessen leistungsstarker 800 Volt-Ladetechnologie verfolgte das KIA/ADAC-Team eine 3-Stopp-Strategie zum schnell laden und schnell fahren. Damit gelang es dem Team eine Gesamtzeit innerhalb der Wertung von überraschend flotten 10 Stunden und 23 Minuten zu realisieren.

Das „Thomas & Thomas“-Team erreichte mit dem KIA EV 6 so den zweiten Platz, denkbar knapp hinter dem Erstplatzierten Porsche Taycan GTS mit 10:18 Stunden. Von 18 teilnehmenden Autos erreichte das zweite KIA Team mit dem Kia E-Niro immerhin Platz acht in der Gesamtwertung.

Learnings für die Langstrecke: ADAC 24-Stunden-Rennen

Auch Dr. E alias Dr. Christian Buric hat 2022 mit Thomas M. Held den Härtetest auf der Langstrecke gemacht: bei der ersten ADAC 24h e-competition auf dem 4,6 Kilometer langen Grand-Prix-Kurs in Hockenheim.

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Beim Langstreckenwettbewerb ging es nicht allein um Geschwindigkeit, sondern vor allem um effizientes Energiemanagement - also Fahrstil und Reichweite. „Es gilt, in 24 Stunden am meisten Runden zu fahren, und das inklusive der Ladezeiten,“ fasst Alexander Nieland von e4 Testival, Organisator der ADAC 24h e-competition, eine Hauptregel zusammen.

Und ADAC Motorsportchef Thomas Voss ergänzt: „Elektrische Fahrzeuge werden zukünftig vermehrt den Weg auf Rennstrecken finden und wir entwickeln gemeinsam mit der e4 Qualification GmbH ein interessantes Veranstaltungsformat. Die Serie ist optimal, um die Langstreckentauglichkeit und nicht zuletzt den Fahrspaß von elektrischen Automobilen zu demonstrieren. “

Comedian Thomas M. Held überzeugt sich gemeinsam mit Dr. E von der Langstreckentauglichkeit von E-Autos © ADAC SE

E-Auto bis zu 50 Prozent günstiger als Benziner

Mit dabei war auch der Kia E-Soul, der im ADAC E-Leasing angeboten wird. Pro Stunde Fahrzeit verbrauchte er rund 20 Prozent Batteriekapazität bei einer Geschwindigkeit zwischen 60 und 90 km/h. Der e-Soul konsumierte auf den 257 Runden, die er in 24 Stunden schaffte, insgesamt 212 kWh.

© ADAC SE

Die Stromkosten für diese 257 Runden lagen bei rund 68 Euro (bei 0,32 Euro pro kWh). Wenn man diesen Stromverbrauch auf ein vergleichbares Auto mit Benzinmotor umrechnet, sind dafür rund 69 Liter Benzin nötig und dafür müssten 140 Euro ausgegeben werden (bei Super E10 ca. 2,03 Euro/L). 100 km Fahrstrecke kosten im Elektroauto also nur knapp halb so viel wie beim Benziner.

Gewonnen hat das 24-Stunden-Rennen am Ende übrigens ein Stromer, den man in Elektroautodimensionen schon fast einen Oldtimer nennen kann, nämlich der Tesla Roadster. Alle Ergebnisse des Rennens hier*

Der Kia e-Soul beim 24-Stunden-Rennen © ADAC SE

Fazit für die Langstrecke

  • E-Autos sind schon lange keine Stadtmobile mehr. Der Kia e-Soul funktioniert auch auf der langen Strecke und der Urlaubsfahrt ohne Probleme. Die Leistung von 204 PS gibt genug Power für flotte, elektrische Überholvorgänge. Die Realreichweite im Sommer reicht, je nach Fahrweise, an die 400 Kilometer heran. Das Aufladen am Schnelllader von 20 Prozent auf über 80 Prozent dauert etwa eine Stunde.

  • Ideale Bedingungen für E-Auto-Akkus sind Temperaturen zwischen 15 und 25 Grad Celsius und eine Geschwindigkeit zwischen 60 und 90 km/h. Laut Aussage der Rennorganisatoren lag die Temperatur an Tag 1 des Rennens tagsüber bei 15 Grad, also eine Temperatur im „Wohlfühlbereich“. Für das Rennen wurde von dem Team, das mit dem Kia e-Niro unterwegs war, ein optimaler Geschwindigkeitsbereich von 60 km/h bis 90 km/h angegeben. Gerade bei 90 km/h scheint auch für den Alltag der „Sweet Spot“ zu sein

  • Außerdem: Auch Sturmböen und Starkregen - wie beim 24-Stunden-Rennen - machen E-Autos nichts aus. Trotz Extremwetter und zeitlicher Dauerbelastung gab es keine Fahrzeugausfälle.

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Quelle: Eigene Recherche und TCS