Achtung Zeitumstellung: Wildunfall-Risiko steigt – was tun, wann zahlt die Versicherung?

Die Umstellung auf die Winterzeit am Sonntag, 26. Oktober bedeutet: Frühere Dämmerung, höhere Wildunfall-Gefahr im Feierabendverkehr. Die wichtigsten Handlungsempfehlungen und Versicherungsinfos in diesem Ratgeber.
Sonntag, 26. Oktober, wird die Uhr von 3 auf 2 Uhr umgestellt.
Im Herbst und Frühjahr häufen sich Wildunfälle.
Durchschnittlicher Wildunfall-Schaden 2024: 4.100 Euro (Vorjahr: 3.850 Euro).
Von Oktober bis Dezember sowie im Frühjahr (April/Mai) häufen sich Zusammenstöße mit Wildtieren – Reh, Wildschwein, Fuchs und Co. Besonders kritisch: 2025 setzt sich laut Gesamtverband der Versicherer (GDV) der Trend steigender Schäden und Kosten fort, was auch die Kaskobeiträge beeinflussen wird.
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 276.000 Wildunfälle registriert – das sind mehr als 750 Zusammenstöße pro Tag. Die durchschnittlichen Reparaturkosten pro Schadenfall lagen zuletzt bei rund 4.100 Euro – im Vergleich zum Vorjahr ein deutlicher Anstieg, denn Ersatzteile und Werkstattpreise steigen schneller als die allgemeine Inflation. Insgesamt zahlten Kfz-Versicherer 2024 für Wildunfälle mehr als 1,1 Milliarden Euro.
Wie lassen sich Wildunfälle vermeiden?
Autofahrer sollten jetzt besonders vorsichtig sein:
An Abschnitten entlang von Wald, Feld und bewaldeten Straßenrändern gilt: Geschwindigkeit reduzieren, vorausschauend fahren und Fuß vom Gas!
Die Gefahr steigt bei Dämmerung, nachts und bei Nebel.
Ein Wildtier am Straßenrand? Deutlich langsamer werden oder bremsen, Fernlicht ausschalten, Hupen – aber kein riskantes Ausweichmanöver! Die meisten Wildtiere springen bei Lichtreflexen unvermittelt auf die Fahrbahn.
Mehr Details und wichtige Infos gibt der ADAC in seinem Beitrag: Wildunfall: So verhalten Sie sich richtig.
Was tun nach einem Wildunfall?
Wenn es zu einem Wildunfall kommt, heißt es für den Fahrer:
Ruhe bewahren!
Warnblinkanlage einschalten, Warnweste anziehen, Unfallstelle absichern.
Immer die Polizei über 110 rufen – sie kontaktiert den zuständigen Jäger und stellt die Wildunfallbescheinigung aus.
Verletztes Tier nicht anfassen! Verletzungsgefahr!
Fotos von Unfallstelle, Tier und Fahrzeug machen.
Die Wildunfallbescheinigung ist Pflicht und hilft bei der Schadensabwicklung mit der Versicherung.
Auch geflüchtete Tiere unverzüglich melden. Interessant zu wissen: Das Reh ist statistisch an etwa jedem zweiten Wildunfall beteiligt (Quellen: Deutscher Jagdverband, Das Tierfund-Kataster).
Tipp: Melden Sie Tierfunde und Wildunfälle über Das Tierfund-Kataster oder die kostenlose App für iOS und Android. So helfen Sie direkt beim Schutz von Tieren und erschließen wichtige Daten für die Verkehrssicherheit.
Welche Autoversicherung zahlt bei Wildunfällen?
Die Teil- oder Vollkaskoversicherung übernimmt in der Regel Schäden durch Kollision mit Haarwild – darunter fallen nach Bundesjagdgesetz (§2 BJagdG) Reh, Hirsch, Wildschwein, Fuchs und ähnliche Arten.
Nicht abgedeckt: Schäden durch Kühe, Pferde, Hunde, Katzen, Vögel fallen meist raus – es sei denn, die Police deckt ausdrücklich "Tiere aller Art" ab.
Wer sich nicht nur gegen Zusammenstöße mit Haarwild absichern möchte, sondern auch bei Unfällen mit Weide- oder Haustieren, sollte darauf achten, dass der Kfz-Versicherungsschutz Kollisionen mit "Tieren aller Art" umfasst.
Ohne ausreichenden Versicherungsschutz kann ein Wildunfall für Autofahrer teuer werden. Die ADAC Autoversicherung zahlt durchschnittlich rund 3.500 Euro pro Wildunfall. Bei etwa jeder fünften Kollision fallen sogar Kosten von 5.000 Euro oder mehr an. Grund dafür sind gestiegene Ersatzteilpreise und höhere Werkstattkosten. Zum Vergleich: 2019 lag die durchschnittliche Schadenhöhe noch bei etwa 2.800 Euro.
Die fünf häufigsten Kasko-Schäden für Pkw
| Rang | Schadensart | Anzahl | Kosten |
|---|---|---|---|
1 | Glasbruch | >2 Mio. | 1,7 Mrd. Euro |
2 | Sturm, Hagel, Blitz, Überschwemmung | 340.000 | 1,3 Mrd. Euro |
3 | Wildunfälle | 276.000 | >1,1 Mrd. Euro |
4 | Marderbisse* | 235.000* | 128 Mio. Euro* |
5 | Diebstahl (Pkw) | 14.162 | >290 Mio. Euro |
Fazit
Mit der Zeitumstellung steigt das Risiko für Wildunfälle: Dämmerung, Nebel und Waldnähe sind kritische Faktoren. Wer umsichtig fährt und die richtigen Schritte nach einem Unfall geht, kann den Schaden korrekt melden und bekommt Unterstützung von seiner Versicherung.
Eine Kfz-Versicherung, die Zusammenstöße mit "Tieren aller Art" abdeckt, bietet den umfassendsten Schutz und hilft, hohe Reparaturkosten aufzufangen – gerade angesichts steigender Ersatzteilpreise und anhaltender Schadeninflation.
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