12 Tipps wie Ihr Cabrio den Winterschlaf gut übersteht

Cabrio parkt mitten in einem Schneehaufen
Cabrio im Winter? Am besten man schickt es in den Winterschlaf© iStock.com/thelinke

Die letzten schönen Herbsttage gehen zu Ende. Wenn Sie jetzt Ihr Cabrio zum Überwintern in die Garage stellen möchten, sollten Sie sich Zeit nehmen und folgende Tipps unbedingt beachten.

Cabrio überwintern: Die besten Tipps

  1. Achtung Saisonkennzeichen: Überschreiten Sie auf keinen Fall den angegebenen Zeitraum. Außerhalb des Saisonzeitraums darf das Fahrzeug nicht im öffentlichen Raum gefahren oder abgestellt werden.

  2. Innenraum mit Staubsauger und feuchten Schwamm oder Tuch säubern. Ledersitze behandeln Sie am besten mit dem Mittel, das ihr Fahrzeughersteller in der Bedienungsanleitung empfiehlt. Spezielle Lederpflegemittel enthalten üblicherweise Substanzen, die das Leder geschmeidig halten.

  3. Alle losen Bodenbeläge, auch aus dem Kofferraum, herausnehmen. Bemerken Sie feuchte oder modrige Stellen, unbedingt die Ursache dafür finden: Gummiprofile des Verdecks könnten sich gelöst oder verschoben haben oder die Schiebedachentwässerung funktioniert beispielsweise nicht mehr richtig.

  4. Frostschutz prüfen und auffüllen. Öl wechseln. Genutztes Öl wirkt korrosionsfördernd. Ein spezielles Schutzöl ist nur bei mehrjähriger Ruhepause notwendig.

  5. Gegen das Einstauben hilft ein Baumwolltuch. Kunstfaserstoffe oder gar Plastikfolien sollten Sie wegen der mangelhaften Feuchtigkeitsdurchlässigkeit nicht verwenden.

  6. Wenn Ihr Fahrzeug keinen Kunststofftank hat, dann füllen Sie den Tank auf. So verhindern Sie Rostbildung im Inneren des Tanks.

  7. Lack kontrollieren. Reste von Vogelkot, Insekten, Absonderungen von Baumharzen sind teilweise schwer erkennbar. Bei längerer Einwirkzeit können sie sich bis aufs Blech durchfressen. Deshalb ist eine gründliche Reinigung wichtig. 

  8. Steinschlagschäden ausbessern, damit die Karosserie nicht zu rosten beginnt. Kleine Stellen kann man mit einem Lackstift selbst reparieren: säubern und ausbessern. Tipp zur Vorbeugung: Ab und zu Hartwachs auftragen.

  9. Besonders bei älteren Baujahren Unterboden und Radhäuser checken. Wenn die Schutzschichten Verletzungen oder Korrosionsspuren aufweisen, dann ausbessern.

  10. Batterie regelmäßig – etwa alle zwei Monate – einige Stunden ans Standard-Ladegerät hängen und aufladen.

  11. Luftdruck im Reifen auf drei Bar erhöhen, damit die Reifen entlastet werden. Noch besser: das Auto aufbocken.

  12. Handbremse nicht anziehen. Die Beläge könnten "festkleben". Autofenster zur Durchlüftung einen Spaltbreit öffnen. 

Cabrios mit geschlossenem Verdeck einwintern

Cabriofahrer sollten jetzt zudem das Verdeck genauer in Augenschein nehmen. Den Gummiprofilen tut auf jeden Fall eine Behandlung mit speziellen Produkten (z. B. „Gummipfleger“, alternativ auch Silikon) gut. Im Regelfall wird es nur trocken oder feucht abgebürstet (in Fahrzeuglängsrichtung, von vorne nach hinten), allenfalls mit klarem Wasser abgespritzt. Zur Fleckenentfernung sollte man den Empfehlungen des Fahrzeugherstellers folgen. Die Ruhezeit verbringt das Auto dann mit geschlossener Kapuze.

Inspektionen vor der Winterpause erledigen

Ist in Kürze ohnehin eine Inspektion fällig? Dann ziehen Sie diese lieber vor. Der Arbeitsumfang enthält zum einen sinnvolle Stilllegungs-"Elemente", zum anderen erkennt der Fachmann natürlich besser, was aktuell oder in Kürze reparaturbedürftig ist. Auch die ADAC-Prüfzentren der Regionalclubs sind hierfür eine gute Adresse ("Gebrauchtwagenuntersuchung", "Winter-Check"). Schließlich will man den Frühjahrs-Start nicht unbedingt mit Werkstatt-Terminen wegen tropfender Wasserpumpe oder mürbem Auspufftopf beginnen.

Saisonkennzeichen sparen Zeit und Geld

Wer alljährlich den gleichen Stilllegungszeitraum nutzt zum Beispiel vom 1. Oktober bis 30. April, der sollte sich beim Straßenverkehrsamt oder der Zulassungsstelle ein Saisonkennzeichen ausstellen lassen. Man erspart sich die jeweiligen Gebühren für An- und Abmeldung und den Gang zur Behörde. Nach Ablauf des letzten Tages des einmal gewählten und auf dem Kennzeichen aufgedruckten Monats (bei "03-10" also 1.3. bis 31.10) darf das Fahrzeug ab den 1. November keinesfalls mehr auf öffentlichem Grund stehen oder fahren.

Mehr Flexibilität bietet ein reguläres Kennzeichen. Mit einer "vorübergehenden Stilllegung". lässt sich der Zeitraum jedes Jahr neu gestalten. So können Sie bei einem milden und sonnigen November einfach weiterhin den Oldtimer oder das Cabrio nutzen oder den Wagen bereits im März aus dem Winterschlaf holen. Die anteilige Kraftfahrzeugsteuer wird, tageweise umgerechnet, zurückerstattet. Nachteil: Für jede An- und Abmeldung werden Gebühren fällig und der Gang zu den Behörden kostet Zeit. 

Übrigens: Wenn Sie Ihr Auto länger als sieben Jahre stilllegen möchten, erlischt die „Betriebserlaubnis“ und die Fahrzeugpapiere werden ungültig. Die Wiederzulassung erfordert dann ein "Vollgutachen" (§21 StVZO).

Hauptuntersuchung und AU besser vorziehen

Fällt in die Ruhezeit die Hauptuntersuchung oder/und die AU, dann sollten Sie dies nach Wiederinbetriebnahme umgehend nachzuholen. Insbesondere bei Fahrzeugen mit "Vorübergehender Stilllegung" rät der ADAC, HU und AU noch vor dem Einmotten zu erledigen. Bei der Wiederzulassung werden die Fahrzeugpapiere von der Behörde ja erst dann ausgehändigt, wenn die noch zu erbringenden Prüfnachweise vorliegen.

Versicherung: Eine Unterbrechung bis zu sechs Monaten zählt (positiv) auf dem Weg in eine günstigere Schadensfreiheitsklasse, ab sieben Monaten bleibt die bei Stilllegungsbeginn bestehende SF-Klasse erhalten - so jedenfalls bei einer Vielzahl von Gesellschaften. Der Teilkasko-Vertrag läuft in der Ruhezeit normalerweise beitragsfrei weiter. Konkret sollte man das, wie auch die anteilige Rückerstattung bereits gezahlter Prämien, direkt mit seinem Versicherer abklären.

Cabrios lieben es luftig und trocken

Optimal ist ein klimatisierter Raum, in dem Temperatur (ca. 15 Grad) und Luftfeuchte (relative Luftfeuchte von ca. 40 Prozent, messbar mit dem Hygrometer) konstant eingehalten werden - so wird eine Kondenswasserbildung weitgehend vermieden. Textilien, Gummi und Leder fühlen sich in dem Umfeld ebenfalls recht wohl. Schlecht durchlüftete und feuchte Räume sollten gemieden werden.

Einige Firmen (Anzeigen in Oldtimer-Fachzeitschriften) bieten verschiedene Lösungen zur Luftbesserung an. Dazu gehören elektrische Luftentfeuchter (230 Volt) sowie aufblasbare Kunststoffhüllen, die entweder von Ventilatoren durchblasen werden oder in die Behälter mit einem speziellen Trocken-Granulat, dem die aufgenommene Feuchtigkeit im Haushalts-Backofen wieder entzogen werden kann, gestellt werden. 

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