Diesmal im ADAC Sommerreifentest: 16 aktuelle Modelle der Dimension 185/65 R15 für viele Kleinwagen vom Audi A1 bis zum VW Polo. Die Gesamtbilanz ist positiv – und bei den Reifen mit kleineren Schwächen lohnt ein Blick in die Detailbewertung. Vorne: Sechs besonders ausgewogene Modelle Zweitmarken der Premiumhersteller meist günstiger Abwertungen in den Kategorien Trocken, Nass, Verschleiß Wenn die Tage wieder länger werden und die steigenden Temperaturen Lust auf den kommenden Sommer machen: Dann ist es wieder soweit, das Auto auf die gripstarken Sommerreifen zu stellen. Doch welcher Reifen ist der beste? Die Antwort liefert der ADAC Reifentest, aktuell für die Kleinwagen-Größe 185/65 R15 in der Geschwindigkeitsklasse H bis 210 km/h. Das erfreuliche Gesamtergebnis: Keiner der 16 Testkandidaten zeigt in einem der Hauptkriterien Trocken, Nass, Geräusch, Kraftstoffverbrauch und Verschleiß gravierende Schwächen auf. Sechs Modelle werden als besonders empfehlenswert ("gut") und zehn weitere als empfehlenswert ("befriedigend") eingestuft. Dennoch lohnt ein Blick ins Detail. Denn selbst bei den sechs "guten" Reifen gibt es in der Ausrichtung relevante Unterschiede zwischen den Modellen. Und noch deutlicher wird die Differenzierung, wenn man sich die Detailnoten der "befriedigenden" Reifen ansieht, die meist nur wegen eines Mankos abgewertet werden. Doch wer aufgrund seines Fahrprofils mit der individuellen Schwäche eines Modells leben kann, findet mithilfe der Testresultate eine breite Auswahl meist etwas günstigerer Modelle. Testergebnisse Besonders ausgewogen: Die Testsieger In der Spitzengruppe der sechs sehr ausgewogenen Reifenmodelle ist der Goodyear EfficientGrip Performance 2 besonders für Vielfahrer zu empfehlen, da er die höchste Laufleistung im Test aufweist. Beim Bridgestone Turanza T005 und beim Pirelli Cinturato P1 Verde wurde dagegen – bei immer noch guten Verschleißeigenschaften – der Fokus vor allem auf die gute Trocken- und Nass-Performance gerichtet. Der Michelin Primacy 4 zeigt eine ausgewogene Ausrichtung: Er sichert sich im Test zwar in keinem Hauptkriterium eine Bestnote, punktet aber dennoch mit guten Trocken-, Nass- und Verschleißeigenschaften. Der Dunlop Sport BlueResponse und der Giti GitiSynergy H2 werden dagegen im Nassen bzw. Trockenen sowie beide im Verschleiß knapp mit gut bewertet – das reicht noch für eine gute Gesamtnote. Abwertung auf trockener Fahrbahn Vier der zehn "befriedigenden" Testmodelle haben eine Gemeinsamkeit: Sowohl der Laufenn G Fit EQ+, der Continental EcoContact 6, der Firestone Roadhawk als auch der Semperit Speed-Life 3 überzeugen mit guten Eigenschaften auf trockener Fahrbahn, werden aber aufgrund von leichten Schwächen auf nasser Fahrbahn in der Gesamtnote abgewertet. Meist handelt es sich bei diesen Reifen um günstigere Zweitmarken-Produkte von Premiumherstellern: Laufenn gehört zu Hankook, Firestone zu Bridgestone und Semperit ist eine Marke von Continental. Der Continental EcoContact 6 ist das Premium-Modell in dieser etwas nass-schwachen Gruppe. Doch ihm gelingt es als einzigem Reifen im Test in den beiden Umwelt- bzw. Wirtschaftlichkeitskriterien eine sehr gute Bewertung zu erzielen. Im Kraftstoffverbrauch setzt er sich weit vom restlichen Feld ab und wird seinem Namen EcoContact absolut gerecht. Gleichzeitig punktet er trotz seiner mit Abstand geringsten Profiltiefe im Neuzustand mit einer guten Laufleistung. Reifen mit individuellen Schwächen Der BFGoodrich Advantage (Zweitmarke Michelin) weist Schwächen auf trockener und nasser Fahrbahn auf, die zur Abwertung der Gesamtnote führen. Der Falken Sincera SN110 Ecorun und der Vredestein Ultrac (Marke von Apollo Tyres) werden dagegen aufgrund ihres Verschleißverhaltens in der Gesamtnote auf "befriedigend" abgewertet. Doch vor allem der Ultrac schneidet in seiner Trocken- und Nass-Performance prima ab und kann deshalb für Wenigfahrer eine gute Alternative sein. Unter den drei verbliebenen Reifen, die alle Schwächen auf trockener und nasser Fahrbahn zeigen, fällt der Fulda EcoControl HP 2 (Goodyear) dank seiner hohen Laufleistung sehr positiv auf, während der Cooper CS7 auch im Verschleiß nicht über ein befriedigendes Resultat hinauskommt. Der slowakische Matador MP47 Hectorra 3 (Continental) besitzt seine größte Schwäche dagegen im Trockenen. Fazit: Das Testergebnis zeigt mal wieder, wie sehr man zwischen den Zeilen lesen muss. Und auch: wie wichtig es ist, sein eigenes Fahrprofil bzw. seine Anforderungen an einen Reifen zu kennen. Denn nur dann ist es auch möglich, den Reifen zu finden, der in puncto Eigenschaften und Preisvorstellung individuell am besten passt. Fahrzeugübersicht der Dimension 185/65 R15 H Nachfolgende Fahrzeugmodelle (und zahlreiche weitere) können – je nach Motorisierung und Ausstattung – mit der hier getesteten Reifengröße bestückt werden. Fachliche Beratung: Ruprecht Müller, Matthias Zimmermann, ADAC Technik Zentrum Benötigen Sie die Testergebnisse einer anderen Reifengröße? Hier kommen Sie zur Übersicht der weiteren getesteten Sommerreifengrößen. Eine gute Übersicht mit allen aktuellen Testtabellen verschiedener Größen bietet auch die digitale Broschüre ADAC Reifenratgeber. Methodik und Hintergrund