Großbritannien: Mautprobleme mit Dartford Crossing

Big Ben in London
Was viele nicht wissen: Das Befahren von Dartford Crossing ist zu bestimmten Tageszeiten mautpflichtig!© iStock.com/rclassenlayouts

Dartford Crossing ist eine Tunnel-Brücken-Kombination an der Themse östlich von London. Die Benutzung ist zu bestimmten Tageszeiten mautpflichtig. Die ADAC Clubjuristen informieren über Probleme bei nicht rechtzeitig gezahlter Maut.

  • Bezahlung der Maut nur bargeldlos durch automatische Kennzeichenerkennung

  • Verwarnungsgeldbescheid muss innerhalb von 28 Tagen bezahlt werden

  • Nachzahlung der Maut potentiell möglich

Die Maut (sogenannte Dart-Charge) ist zwischen 6 Uhr und 22 Uhr fällig und führt in der Praxis häufig bei ausländischen Kraftfahrern zu Problemen, die mit den Details der bargeldlosen Zahlung nicht vertraut sind.

Wie kann die Maut entrichtet werden? 

Seit November 2014 ist bei Dartford Crossing nur noch eine bargeldlose Mautzahlung möglich. Hierbei muss die Maut im Voraus oder bis spätestens um 24 Uhr des Folgetages entrichtet werden. Die Bezahlung kann online, telefonisch, auf dem Postweg oder bei einer Payzone-Verkaufsstelle erfolgen. Unterhält der Betroffene ein PrePay-Konto, so wird eine Ermäßigung gewährt. Informationen zu den Zahlungsmodalitäten können unter folgendem Internetlink abgerufen werden: www.gov.uk/dart-charge*

Was passiert, wenn sie nicht (fristgerecht) bezahlt wurde? 

In der Regel erhält der Halter des betroffenen Fahrzeugs nach einiger Zeit eine Zahlungsaufforderung (Penalty Charge Notice) des britischen Inkassounternehmens Euro Parking Collection (EPC), mit welchem neben der eigentlichen Maut auch noch ein Verwarnungsgeld in Höhe von £ 70 (rund 100 Euro) erhoben wird.

Die Zahlungsfrist beträgt 28 Tage, danach erhöht sich das Verwarnungsgeld auf £ 105 (ca. 147 Euro). Bei Zahlung innerhalb von 14 Tagen nach Zustellung der Penalty Charge Notice sind hingegen nur £ 35 (rund 50 Euro) fällig.

Aktuelles: Erste Zahlungsaufforderung geht Betroffenen nicht zu

Aktuell kommt es vereinzelt vor, dass Betroffene von EPC statt des zunächst üblichen ermäßigten Verwarnungsgelds sofort eine Zahlungsaufforderung über das erhöhte Verwarnungsgeld von £ 105 erhalten. In diesem Fall empfiehlt es sich, sofort bei EPC Einspruch einzulegen und darauf hinzuweisen, dass das erste Schreiben nicht eingegangen ist.

Wie kann man die Maut nachzahlen?

Die Zahlungsaufforderung, welche das Inkassobüro Euro Parking Collection (EPC) verschickt enthält den Hinweis, dass innerhalb von 14 Tagen nach deren Zustelldatum unter Umständen die Möglichkeit besteht, die reine Maut ohne Gebühren nach zu zahlen. Hierzu kann der Betroffene auf der Homepage von EPC unter www.epcplz.com* den tatsächlich fälligen Betrag einsehen und nachzahlen.

Kann das Verwarnungsgeld in Deutschland zwangsweise eingetrieben werden?

Seit 1. Januar 2021 (Brexit) ist eine grenzüberschreitende Vollstreckung von in Großbritannien
verhängten Geldbußen in der EU und damit auch in Deutschland nicht mehr möglich.

Es ist jedoch nicht ausgeschlossen ist, dass die Firma EPC bei erfolglosen Zahlungsaufforderungen und Mahnungen deutsche Inkassounternehmen beauftragen wird, um betroffene deutsche Autofahrer zu einer zügigen Zahlung zu bewegen. Ein zwangsweises Eintreiben, das heißt eine Vollstreckung in Deutschland ist auf diesem Weg jedoch ebenfalls nicht möglich.

Was kann passieren bei einer erneuten Reise nach Großbritannien? 

Wer das Verwarnungsgeld nicht bezahlt muss damit rechnen, dass das beispielsweise bei der Einreise oder im Rahmen einer Verkehrskontrolle in Großbritannien festgestellt und anschließend vor Ort vollstreckt wird.

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