Autopflege leicht gemacht: Mit diesen Tipps bleibt Ihr Fahrzeug länger fit

Eine ältere männliche Hand die das Display im Cockpit eines Autos reinigt
Saubere Autos leben länger: Auch der Innenraum sollte regelmäßig gepflegt werden© iStock.com/Mariia Vitkovska

Wer lange Freude an seinem Auto haben möchte, sollte nicht nur die vom Hersteller empfohlenen Wartungsintervalle einhalten. Als Besitzer oder Besitzerin haben Sie vieles, was die Lebensdauer Ihres Fahrzeugs beeinflusst, selbst in der Hand. Die ADAC Tipps.

  • Lack und Innenraum pflegen

  • Regelmäßiger Ölwechsel bei Verbrennern

  • Kraftstoff- und Innenraumfilter nicht vergessen

Die Autos auf deutschen Straßen werden immer älter. Mittlerweile ist das Durchschnittsalter der hierzulande zugelassenen Pkw auf über zehn Jahre angestiegen. Einerseits lässt sich daraus ableiten, dass Autos immer langlebiger und zuverlässiger werden. Auf der anderen Seite hat ein älterer Wagen tendenziell ein höheres Risiko für Schäden und Pannen als ein jüngeres Fahrzeug.

Das kann man an der ADAC Pannenstatistik gut ablesen. Demnach steigt die Pannenwahrscheinlichkeit mit dem Fahrzeugalter. Erst bei etwa 20 Jahre alten Autos nimmt die Häufigkeit wieder ab – liebevoll gewarteten Young- und Oldtimern sei Dank. Die gute Nachricht: Die Lebensdauer des fahrbaren Untersatzes zu fördern und zu verlängern, haben Sie als Autobesitzer bzw. Autobesitzerin selbst in der Hand.

Autopflege beginnt beim Waschen

Jüngerer Mann poliert das Heck seines roten Autos
Wenn es an Know-how oder Werkzeug fehlt, kann der Autolack auch professionell aufbereitet werden© iStock.com/DuxX

Wer möglichst lange Freude an seinem Auto haben will, sollte es gut pflegen. Zur Fahrzeugpflege gehört in erster Linie, das Auto regelmäßig zu waschen. Der Lack wird auf Dauer stark beansprucht, wenn er ständig unter einer Schicht von eingetrocknetem Schmutz und Staub liegt. Gerade aggressive Substanzen wie Streusalz, Gesteinsstaub oder Vogelkot sollten nicht zu lange auf der Fahrzeugoberfläche bleiben.

Optimal ist es, das Auto von Hand mit speziellen Pflegeprodukten zu waschen. Doch auch eine Waschanlage mit Textilbürsten verrichtet in der Regel gute Arbeit, ohne den Lack zu sehr zu strapazieren. Essenziell ist dabei immer eine gründliche Vorwäsche, bei der grobe Schmutzpartikel entfernt werden. Waschbürsten, Schwämme und Tücher sollten den Schmutz auf keinen Fall auf den Oberflächen verteilen. Wenn Sie dem Lack etwas Besonderes gönnen wollen, versiegeln Sie ihn nach der Wäsche mit entsprechenden Pflegeprodukten. So kann sich Schmutz im Anschluss schwieriger festsetzen.

Innenraumpflege nicht vernachlässigen

Ein älterer Mann saugt die Sitze seines Autos ab
Der Innenraum des Autos sollte regelmäßig gesaugt und mit geeigneten Reinigern gepflegt werden© iStock.com/urbazon

Eine optimale Fahrzeugpflege schließt auch den Innenraum mit ein. Hier ist das Saugen der wichtigste Part. Im Laufe der Zeit sammeln sich besonders in den Fußräumen Krümel, Blätter und viele andere Schmutzpartikel. Diese sollten regelmäßig mit dem Staubsauger entfernt werden, bevor sie sich in den Teppichen und Stoffen festsetzen können. Auch auf Armaturenträger und Seitenverkleidungen sammeln sich Staub und Dreck an, daher sollten Sie diese Bereiche ebenfalls regelmäßig putzen. Das kann mit einem feuchten, fusselfreien Lumpen geschehen oder besser mit speziellen Reinigungsmitteln wie Cockpit-Spray. So bekommen Oberflächen wieder einen frischen Glanz. Und natürlich brauchen auch die Scheiben eine regelmäßige Reinigung von innen und außen.

Viele Teile am Auto werden bei der Pflege oft vergessen – zum Beispiel die Türholme und Einstiegebereiche der Türen, die nur bei geöffneter Autotür gereinigt werden können. Auch unter dem Tankdeckel versteckt sich häufig Schmutz, der zu selten entfernt wird. Ähnliches gilt für die Wasserablaufkästen im Bereich des Motorraums, die sich mit der Zeit mit allerlei Grünzeug zusetzen. Läuft das Wasser hier irgendwann nicht mehr ab, landet es womöglich im Fußraum und kann auf seinem Weg dorthin für verschiedene Elektronikprobleme sorgen. Dies betrifft auch Ablaufschläuche von Schiebe- und Panoramadächern.

Vorgeschriebene Wartungsintervalle

Autohersteller schreiben bis auf wenige Ausnahmen (zum Beispiel Tesla) vor, wie und wann ihre Fahrzeuge gewartet werden sollen. Die bekannteste und bei Autos mit Verbrennungsmotoren oftmals wichtigste Wartung betrifft den regelmäßigen Wechsel des Motoröls. Bei modernen Fahrzeugen muss das Öl meist alle 30.000 Kilometer oder spätestens nach zwei Jahren gewechselt werden. Diese Fristen sollten Sie nicht versäumen, sie sind essenziell für die Lebensdauer eines Autos.

Gerade bei viel Kurzstreckenverkehr empfehlen Motorexperten, die Wechselintervalle kürzer zu wählen und beispielsweise bereits alle 10.000 Kilometer das Öl zu wechseln. Der Grund: Das Öl altert nicht nur mit steigender Laufleistung, sondern wird auch durch häufige Kaltstarts und Kurzstrecken strapaziert, weil sich beispielsweise Kondenswasser oder unverbrannter Kraftstoff im Öl ablagern kann.

Zusätzliche Wartung: Getriebeölwechsel

Mann prüft Auto in einer Werkstatt
Das Motoröl und andere Betriebsflüssigkeiten sollten nach Herstellervorgabe gewechselt werden© iStock.com/skynesher

Ähnliches gilt für die vorgeschriebenen Ölwechsel bei Getrieben (z.B. VW DSG alle 60.000 Kilometer). Doch selbst wenn die Hersteller es nicht vorschreiben, empfiehlt der ADAC, bei einem Schaltgetriebe oder einer klassischen Wandlerautomatik regelmäßig das Getriebeöl zu wechseln. Gönnt man dem Schaltwerk alle 60.000 bis 100.000 Kilometer eine frische Portion Öl, fördert das definitiv die Lebensdauer des Getriebes. Abgesehen davon spürt man den Ölwechsel auch beim Fahren: Beim Schaltgetriebe lassen sich die Gänge nach dem Ölwechsel oft wieder mit weniger Kraftaufwand einlegen, und die Schaltvorgänge bei Automatikgetrieben gehen meist komfortabler und geschmeidiger vonstatten.

Autos mit Heckantrieb haben an der Hinterachse in der Regel ein Differenzial oder ein ähnliches Bauteil sitzen. Auch bei diesen schadet es nicht, das Öl im Inneren von Zeit zu Zeit zu erneuern.

Das Kühlwasser im Auto muss grundsätzlich nicht zwingend gewartet werden. Trotzdem rät der ADAC, das Kühlwasser spätestens nach zehn Jahren oder 200.000 Kilometern zu wechseln, sollte es im Lauf der Zeit nicht ohnehin mal gewechselt worden sein. Denn: Im Kühlwasser ist nicht nur Frostschutz enthalten, der den Motor im Winter vor Gefrierschäden schützt, sondern auch Inhaltsstoffe, die die Wasserpumpe schmieren und so deren Lebensdauer verlängern. Im Laufe der Zeit lässt diese Schmierwirkung allerdings nach.

Gegen Rost: Unterboden vom Profi versiegeln lassen

Mann überprüft den Unterboden eines Autos in der Werkstatt
Rostschutz: Der Unterboden lässt sich auch bei Gebrauchtwagen von einem Fachbetrieb versiegeln© iStock.com/South_agency

Bauteile außerhalb des Antriebsstrangs werden bei der Wartung ebenfalls oft vernachlässigt. Der Wechsel für Kraftstofffilter, Luftfilter, Innenraumfilter und Bremsflüssigkeit wird in der Regel vom Hersteller vorgeschrieben. Bei einigen Modellen gibt es jedoch keine festen Wechselintervalle für den Innenraumfilter. Da sich dieser im Laufe der Zeit mit Schmutz zusetzt und von Bakterien oder sogar Schimmel befallen sein kann, sollte er regelmäßig gewechselt werden.

Auch die Türdichtungsgummis danken eine regelmäßige Pflege mit speziellen Mitteln mit einer längeren Lebensdauer – und sorgen so bei Regen langfristig für Trockenheit im Innenraum.

Eine ganz spezielle Problematik ist Rost am Auto. Moderne Fahrzeuge sind in der Regel deutlich besser gegen Rost geschützt als ältere Autos. Es gibt jedoch Ausnahmen. Wird Rost am Wagen erkannt, sollten Sie sofort dagegen vorgehen, damit sich dieser nicht weiter ausbreitet. Am besten lässt man den Unterboden, der besonders anfällig ist, bereits in jungen Fahrzeugjahren von einem Profi versiegeln, damit Rost erst gar nicht entsteht.

Tipps und Infos rund ums Fahrzeug. Kostenlos vom ADAC

Alle Tipps im Überblick

  • Schutz vor Witterung: Das Auto, wenn möglich, stets in einer trockenen Garage oder einem Carport parken, um Rostbildung zu vermeiden.

  • Fahrten bündeln: Häufige Kaltstarts vermeiden, indem Fahrten möglichst zusammengelegt werden, z.B. Besorgungen für den Heimweg planen, anstatt später erneut loszufahren.

  • Kupplung schonen: Sanft schalten und einkuppeln sowie vermeiden, den Fuß dauerhaft auf dem Kupplungspedal zu lassen.

  • Sanftes Fahren: Nach dem Start bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor den Motor schonend warmfahren, bis Betriebsflüssigkeiten warm sind, um unnötigen Verschleiß zu verhindern.

  • Türen und Kofferraumdeckel nur so fest schließen, dass sie ins Schloss fallen – das verlängert die Lebensdauer der Mechanik.

  • Regelmäßige Ölwechsel: Motoröl bei Verbrennungsmotoren entsprechend den Intervallen tauschen und das Getriebeöl alle 60.000 bis 100.000 Kilometer wechseln, um die Haltbarkeit zu fördern.

  • Kühlwasser wechseln: Sollte man spätestens nach zehn Jahren oder 200.000 Kilometern.

  • Innenraum sauber halten: Fenster und Cabrio-Verdecke bei staubigen Bedingungen geschlossen halten und den Innenraum regelmäßig saugen, insbesondere die Fußräume und Sitzpolster.

  • Regelmäßige Pflege für Lack und Gummidichtungen: Das Auto regelmäßig waschen, den Lack gegebenenfalls versiegeln und die sichtbaren Gummidichtungen pflegen, um Rost und undichte Stellen zu vermeiden.

  • Pflege der Klimaanlage: Ein regelmäßiger Klimaservice entfernt Bakterien und verlängert die Lebensdauer.

  • Vorsicht beim Anfahren: Ständiges Anfahren und Kuppeln bei hohen Drehzahlen vermeiden. Unnötiges Kriechen im Stau oder an der Ampel sind bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ebenfalls verschleißfördernd.

  • Rechtzeitig gegen Rost vorgehen: Wird Rost sichtbar, sollten Sie nicht lange warten, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Grundsätzlich ist es ratsam, den Unterboden versiegeln zu lassen, und zwar bereits in jungen Fahrzeugjahren.

Fachliche Beratung: Maximilian Bauer, ADAC Technik Zentrum