Motorradfahren in der Gruppe

Gruppe von Motorradfahrern
Bei gemeinsamen Motorradtouren ist Rücksichtnahme oberstes Gebot© Shutterstock/r.classen

Viele Motorradfahrer verbinden die Freude am Fahren gern mit dem Gruppenerlebnis einer gemeinsamen Tour oder Reise. Damit für alle Beteiligten maximaler Spaß garantiert ist, gilt es ein paar grundsätzliche Regeln zu beachten.

Motorradfahren in der Gruppe: Größe und Zusammensetzung

Prinzipiell gibt es für die Größe der Gruppe keine Grenzen. In der Tourenpraxis zeigt sich aber, dass bei unkomplizierter Verkehrssituation Gruppen mit bis zu zehn Motorrädern zügig und stressfrei vorwärts kommen. Der Fahrstil aller Fahrer sollte ähnlich und der Umgang miteinander weitgehend harmonisch sein. Im Zweifelsfall – etwa bei Unzufriedenheit über einzelne Aktionen – sollte sich eine große Gruppe lieber teilen. 

Die Größe und Zusammensetzung der Gruppe entscheidet mit darüber, wie viel Disziplin innerhalb der Fahrergemeinschaft gepflegt werden sollte, damit sie nicht zerfällt. In den meisten Fällen überwiegt der Spaß an der gemeinsamen Unternehmung, so dass es den Beteiligten nicht schwerfällt, sich ausreichend anzupassen.

Vorbereitung einer Gruppenfahrt

Je nach Länge und Dauer der Ausfahrt sollte sich mindestens ein Teilnehmer mit den wichtigsten organisatorischen Dingen beschäftigen. Dazu gehören vor allem Recherchen zur Strecke und zu möglichen Pausen- und Übernachtungsmöglichkeiten. Große Gruppen werden vor der Abfahrt über den groben Tagesablauf informiert, Treffpunkte für Gruppenteile festgelegt und Termine vereinbart.

Die Reihenfolge in der Gruppe

Der Vorausfahrende sollte unbedingt in allen für das Gruppenfahren wichtigen Dingen erfahren sein. Dazu gehören:

  • Souveräne Beherrschung der Maschine auch in ungewöhnlichen Situationen, regelmäßige Beobachtung der Gruppe im Rückspiegel (nicht nur des direkt nachfolgenden Fahrers)

  • Gute Orientierungsfähigkeit, schnelles, unkompliziertes Landkartenstudium

  • Fähigkeit, während der Fahrt einen Überblick über die Verkehrsabläufe innerhalb und außerhalb der Gruppe zu bewahren

  • Rechtzeitiges, berechenbares Handeln (z.B. bei Richtungswechsel, beim Anhalten)

  • Einschätzung des Könnens und der Möglichkeiten der verschiedenen Gruppenteilnehmer

Die Reihenfolge innerhalb der Gruppe wird nach den fahrerischen Möglichkeiten der Teilnehmer zu Beginn der Fahrt festgelegt. Sie bleibt während der Tour gleich. Die Gruppenmitglieder überholen sich nicht gegenseitig.

7 Tipps für das Motorradfahren in der Gruppe

Bild: © ADAC/David Klein/Shutterstock, Video: © ADAC e.V.
  1. Wann immer es die Strecke und das Verkehrsgeschehen zulassen, wird versetzt gefahren.

  2. Jedes Gruppenmitglied sucht Nachfolgende regelmäßig im Rückspiegel (besonders nach Ampeln, Kreuzungen und Überholmanövern). Fehlt ein Teilnehmer ohne erkennbaren Grund, wird an geeigneter Stelle angehalten. Diese Vorgehensweise wird gegebenenfalls bis zum ersten Fahrer der Gruppe fortgesetzt.

  3. Halten Sie den persönlich benötigten Sicherheitsabstand ein.

  4. Richten Sie Ihren Blick nach vorne nicht nur bis zum Vorausfahrenden, sondern wechseln Sie regelmäßig zwischen diesem und der vorausliegenden Strecke.

  5. Ständiges zu dichtes Auffahren verunsichert den Vorausfahrenden. Nehmen Sie also auf dessen Sicherheitsbedürfnis Rücksicht.

  6. Das Fahrverhalten sollte für die Nachfolgenden berechenbar sein.

  7. Beim Anfahren an Kreuzungen und beim Überholen ist jeder für sich verantwortlich.

Nur zusammen sind wir stark

Planen Sie ausreichende und vor allem rechtzeitige Tank- und Erholungspausen ein.
Bei schlechter Witterung oder Regen hält der erste Fahrer der Gruppe rechtzeitig an, damit die angemessene Kleidung angezogen werden kann.

Größere Gruppen können auf bekannten, eindeutigen und fahrerisch reizvollen Streckenabschnitten vollständig aufgelöst werden. Dann ist freies Fahren angesagt. Der nächste Treffpunkt für die Gruppe sollte allerdings vorab vereinbart werden.

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