Mercedes Vision EQXX Rekord: 1000 Kilometer mit einer Akkufüllung

Der fahrende Mercedes EQXX von oben zu sehen
Der elektrische Mercedes EQXX soll 1000 Kilometer mit einer Batterieladung fahren können© Mercedes

Mercedes stellt mit dem Konzeptfahrzeug Vision EQXX Reichweitenrekorde von über 1000 Kilometer auf. Wie geht das? Infos, Daten, Video-Mitfahrt

  • Ausblick: So effizient sollen künftige E-Autos werden

  • Energieverbrauchs-Bestwert: nur 8,3 kWh/100 km

  • Live-Erlebnis: Mitfahrt im Video

Mit dem Forschungsfahrzeug Vision EQXX hat Mercedes einen Ausblick auf seine E-Autos der nächsten Generation gegeben. Die extrem windschlüpfige Limousine ist das effizienteste jemals gebaute Auto der Marke und hat nun schon zweimal die Rekordreichweite von mehr als 1000 Kilometer mit einer Akkufüllung geschafft. Einmal auf einer Tour von Stuttgart an die französische Mittelmeerküste. Einmal von Stuttgart nach Silverstone an die Formel 1-Rennstrecke von Silverstone. Verbrauchsbestwert: nur 8,3 kWh Strom pro 100 Kilometer.

Reichweite des EQXX: mehr als 1000 Kilometer

Das Heck des fahrenden Mercedes EQXX
Das tropfenförmige Heck des Mercedes EQXX sorgt für gute Aerodynamik© Mercedes

Erfolgsgeheimnis des Vision EQXX: Die Innovationen bei Batteriesystem, Aerodynamik, Temperaturmanagement sowie der Integration von Solarzellen am Fahrzeug setzen Maßstäbe. Auffälligste optische Besonderheit des Viertürers ist das abrupt abfallende Heck. Die steile Abrisskante, die man unter anderem von frühen Verbrenner-Rennwagen kennt, soll den Windwiderstand minimieren. Die gleiche Aufgabe kommen der flachen Front, der fließenden Dachlinie und den glatten Seitenwänden zu. Clou ist ein ausfahrbarer Heckdiffusor, der den Luftwiderstandsbeiwert (cW) auf lediglich 0,17 drückt. Das bedeutet noch einmal eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Aerodynamik-Rekord von 0,20 beim Mercedes EQS in der Serie.

Live-Erlebnis: Mitfahrt im Video

Mitfahrt gewünscht? Bitte einsteigen! ∙ Bild: © ADAC/Wolfgang Rudschies, Video: © ADAC e.V.

100-kWh-Batterie: Kleiner und leichter als bisher

Neben der optimierten Aerodynamik und einem ausgeklügelten Thermomanagement trägt eine neuartige Batterie zur vierstelligen Reichweite des EQXX bei. Sie fällt mit knapp 100 kWh Kapazität nicht größer aus als beim EQS und der markenfremden Konkurrenz, soll aber über eine hohe Energiedichte verfügen. Außerdem ist sie besonders leicht (30 Prozent leichter als im EQS) und platzsparend. Die Batterie baue so kompakt, dass sie in einen Kleinwagen passen würde, sagt Daimler-Chef Ola Källenius.

Für zusätzlichen Stromnachschub sorgt ein Solardach, das auf Langstreckenfahrten mit seinen 117 Solarzellen bis zu 25 Kilometer Extra-Reichweite ermöglicht. Das Resultat der Bemühungen um möglichst hohe Effizienz ist ein Verbrauch, von dem heutige E-Autos nur träumen können: Die Rekordfahrt von Stuttgart an die französische Mittelmeerküste wurde tatsächlich mit unter 10 kWh auf 100 Kilometer geschafft. Das nur 1,8 Tonnen schwere Versuchsfahrzeug soll einen Wirkungsgrad von der Batterie bis zu den Rädern von 95 Prozent haben. Zum Vergleich: Verbrennungsmotoren kommen auf gut 30 Prozent.

900 Volt für hohe Effizienz

Die Spannung des Batteriesystems gibt Mercedes mit über 900 Volt an, womit die Schwaben nicht nur die 400 Volt des EQS, sondern auch die 800 Volt von Porsche Taycan und Co. toppen. Der hohe Wert verspricht sehr kurze Ladezeiten, genaue Angaben dazu gibt es aber nicht.

Touchscreen mit 3D-Animationen

Das Cockpit des Mercedes EQXX
Der Bildschirm im EQXX zieht sich über die gesamte Cockpitbreite© Mercedes

Der Innenraum ist auffallend puristisch und luftig-leicht gestaltet, bietet als Hingucker einen Bildschirm über die komplette Cockpitbreite. Ähnliches gibt und gab es auch bei anderen Herstellern, die Stuttgarter versprechen aber erstmals ein komplett nahtloses Exemplar. Bei der Wahl der Interieur-Materialien wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, unter anderem gibt es eine aus Pilzen hergestellte Leder-Alternative sowie Teppiche aus Bambusfaser.

Die Technik des EQXX kommt auch in Serienmodellen

Ein konkretes Serienauto wird aus dem Vision EQXX wohl nicht entstehen. Erkenntnisse bei der Modellierung der Karosserie, der Entwicklung der energiedichten Batterie und dem 900-Volt-System werden allerdings in kommende Modelle einfließen.

Text: Holger Holzer/SP-X, Video-Mitschnitt: Wolfgang Rudschies

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