Herbst in Südtirol
1.9.2019
Weinlese, bunte Wälder und reife Esskastanien, dazu atemberaubende Bergpanoramen: Der Herbst ist die ideale Jahreszeit für einen Besuch in Südtirol, für Aktivurlauber wie für Genussmenschen.

Auf zum Törggelen!

Törggelen ist zum Inbegriff der Südtiroler Lebensart geworden. Abgeleitet von „Torggel“ für Weinpresse ist damit das Verkosten des neuen Weins gemeint. Dazu gehört, über die Hänge zu wandern und in den urigen Weinbauernschenken einzukehren. Die erkennt man an dem Buschen, dem über der Tür angebrachten Strauß. Zum neuen Wein kommen deftige Spezialitäten auf den Tisch: Sauerkraut und Hauswurst, Schlutzkrapfen, Knödel und zum Abschluss geröstete Kastanien. Beim Törggelefest in Galsaun am 19. und 20. Oktober gibt es Wein und Kastanien, bei den Keschtnigl-Wochen in Feldthurns vom 19. Oktober bis 10. November Spezialitäten wie knackige Kastanienherzen.
Info:
Veranstaltungen rund um das Törggelen
Wanderungen im Törggelegebiet
Wandern auf Waalwegen

Die Bergbauernwelt Südtirols entdeckt, wer auf alten Waalwegen entlang von Bewässerungskanälen, den Waalen, wandert. Mit geringer Steigung und schönen Ausblicken verlaufen sie an sonnenüberfluteten Hängen und sind für die ganze Familie geeignet. Durch Kastanienhaine und Apfelgärten und am Schloss Lebenberg vorbei führt zwischen Töll und Oberlana der Marlinger Waalweg. Er ist mit 12 Kilometern der längste. Zwei Waalwege zu einer Rundwanderung verbindet, wer vom Dorf Tschars über den Tscharser Waalweg zum Schloss Juval des Bergsteigers Reinhold Messner mit Museum wandert und – vielleicht nach einer Einkehr beim Schlosswirt – auf gleichem Weg zurück und ab Sonnenhof über den Stabener Waal zum Ausgangsort zurückkehrt (8,8 km).
Wohlfühltag in der Therme Meran

Mit Blick auf die Dreitausender der Texelgruppe in wohlig temperierten Pools der Therme Meran plätschern – Entspannung pur! Im Inneren der lichtdurchfluteten Wohlfühloase aus Glas, Naturstein und Holz, das der Tessiner Stararchitekt Matteo Thun entwarf, warten 10 Wasserbecken, acht Saunas und Dampfbäder, In- und Outdoor-Whirlpools auf den Gast. Die Dämpfe des radonhaltigen Wassers wirken beruhigend auf die Schleimhäute und befreien die Atemwege. Thermengenuss der besonderen Art bieten von November bis März die Special Nights mit Lichtshow, stimmungsvoller Musik und der Übertragung von Konzerten auf Großleinwand. Übrigens: Gäste des Hotels Therme Meran haben freien Zutritt zu den Pools, die sie durch einen unterirdischen Bademanteltunnel erreichen.
Info:
Thermenplatz 9
Badehalle täglich 9-22 Uhr
Sauna Mo-Fr 13-22 Uhr, Sa/So 9-22 Uhr
Erwachsene Mo-Fr 2 Stunden Therme 14€, ganzer Tag 22€, Therme und Sauna 20€, ganzer Tag 28€, Sa/So/Fei je 2€ teurer
Kinder von 4 bis 13 Jahren Mo-Fr 2 Stunden Therme 10€, ganzer Tag 14€, Sa/So/Fei je 2€ teurer
Zur Therme
Das Gartenparadies von Schloss Trauttmansdorff

Österreichs Kaiserin Sisi verbrachte zwei Kuraufenthalte auf Schloss Trauttmansdorff. In den zauberhaften Gärten des Schlosses ging sie oft spazieren, besonders gerne im Flaumeichenwald. Das 12 Hektar große Pflanzenparadies, das zu den schönsten Gärten Italiens zählt, ist auch im Herbst eine Augenweide. An sonnigen Tagen erstrahlen die Miniaturwälder in kräftigen Farben von Gelb bis Rot. In den Wasser- und Terrassenanlagen dominieren das Lila und Blau der Herbstastern. Granatäpfel, Feigen, Oliven und andere südländische Früchte lohnen einen Bummel durch die Sonnengärten. An die Kaiserin erinnert der 3 Kilometer lange Sisi-Weg, der das Schloss mit dem Meraner Stadtzentrum verbindet.
Info:
St.-Valentin-Str. 51 a
April bis 15. Oktober täglich 9-19 Uhr, 16. bis 31. Oktober täglich 9-18 Uhr, 1. bis 15. November täglich 9-17 Uhr
Erwachsene 14€, Kinder von 6 bis 18 Jahren 11€
Zu den Gärten
Zu Besuch bei Ötzi in Bozen

Star des Südtiroler Archäologiemuseums und zugleich eine der ältesten Mumien der Welt ist Ötzi. Wanderer fanden den Mann aus dem Eis 1991 am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen auf 3210 Meter Höhe. Ötzi starb von über 5000 Jahren an den Folgen einer Pfeilverletzung, doch sein Körper überdauerte im Gletschereis. Durch ein kleines Fenster können Museumsbesucher einen Blick in den Kühlraum werfen, der die Mumie vor Wärme und Feuchtigkeit schützt. Auch Ötzis Bekleidung und Ausrüstung zeigt das Museum, darüber hinaus viele Exponate zum Leben in Südtirol von der Altsteinzeit bis zu den Karolingern.
Noch bis zum 3. November können Ötzi-Fans im archäologischen Freilichtmuseum archeoParc im Schnalstal, eine Autostunde nordwestlich von Bozen, Näheres zum Lebensraum des Gletschermanns erfahren und ganzjährig eine Ötzi Glacier Tour zur Fundstelle buchen.
Info:
Südtiroler Archäologiemuseum:
Museumstraße 43
Di bis So 10-18 Uhr, im Dezember täglich geöffnet
Erwachsene 9€, Kinder unter 6 Jahren gratis, Familienticket 18€
Zum Museum
archeoParc Schnalstal:
Schnals, Unser Frau 163
Noch bis 3. November Museum täglich 10-17 Uhr, Freilichtbereich täglich 10.30-16.30 Uhr
Besuch des Parcours 1: Erwachsene 5€, Kinder von 5 bis 18 Jahren 4€
Zum Parc
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Spannende Museen auf dem Kronplatz

Auf dem mit 2275 Metern höchsten Skiberg Südtirols ragt seit 2015 das Messner Mountain Museum Corones aus dem Gestein heraus. Das sechste Museum des Extrembergsteigers Reinhold Messner ist zugleich das spektakulärste. Von der Architektin Zaha Hadid entworfen, gibt es den Blick in alle vier Himmelsrichtungen frei. Im Inneren geht es um die Königsdisziplin des Alpinismus, das Bergsteigen, um berühmte Bergsteiger, um Triumphe und Tragödien an Gipfeln wie dem Matterhorn und dem K2.
Der Fotografie der Berge seit ihren Anfängen und Pionieren der Bergfotografie widmet sich das 2018 eröffnete LUMEN Museum – und in einem Seitenflügel das schicke Restaurant AlpINN des Südtiroler Sternekochs Norbert Niederkofler leiblichen Genüssen.
Info:
Museen auf dem Kronplatz per Seilbahn erreichbar
Beide Museen noch bis 13.Oktober, dann 30. November 2019 bis 19. April 2020 täglich 10-16 Uhr
MMM Corones: Erwachsene 10€, Kinder von 6 bis 14 Jahren 4€
Zum Messner Mountain Museum Corones
LUMEN Museum: Erwachsene 17€, Kinder von 8 bis 16 Jahren 10€
Zum Lumen Museum
Weinfest in Tramin

Weinreben zu kultivieren hat im Etschtal seit der Bronzezeit Tradition. Heute liegt der Großteil der Rebfläche an der Südtiroler Weinstraße, die von Nals über Bozen bis nach Salurn verläuft. Tramin, unweit des Kalterer Sees, ist die Heimat des Gewürztraminers. Der goldgelbe, säurearme Weißwein wird hier seit dem 11. Jahrhundert angebaut. Grund genug, ihn beim Traminer Weingassl am 19. Oktober zu feiern. Gäste können in der geschmückten Dorfgasse aber auch Lagrein, Blauburgunder, Vernatsch und andere Traminer Spitzenweine der elf Kellereien des Ortes verkosten. Dazu regionale Speisen, Musik und Tanzvorführungen.
Info:
Kostenloser Busshuttle von Kaltern, St. Josef am See (ab 16 Uhr) und Kurtatsch (ab 17.30 Uhr)
Zum Fest
Gufyland auf Schloss Tirol

Schloss Tirol bei Meran gab dem Land Tirol seinen Namen. Die Burg wurde über neun Jahrhunderte immer wieder umgebaut und erweitert. Während heute hier das Südtiroler Landesmuseum Einblicke in die Kultur- und Landesgeschichte gewährt, können Besucher unterhalb der Burg Adler, Geier, Falken, Eulen und Bussarde in Aktion erleben. Bei den täglichen Flugvorführungen informieren die Falkner über Lebensbedingungen und Gefahren für die Tiere, über Natur- und Artenschutz. Die Hauptaufgabe des Pflegezentrums für Vogelfauna Gufyland ist es, verletzte Wildvögel zu behandeln, bevor sie wieder in die Freiheit entlassen werden, oder ihnen hier ein neues Zuhause zu geben.
Info:
Schlossweg 25
Noch bis 3. November Di-So 10.30-17 Uhr
Flugvorführungen Di-So 11.15 und 15.15 Uhr
Erwachsene 11€, Kinder von 6 bis 13 Jahren 8€
Genusstagestour ab Bozen

Highlights dieser Tagestour – ob mit dem Motorrad oder dem Pkw – sind Burgen und Gebirgspanoramen, romantische Seitentäler und aussichtsreiche Bergstraßen. Durch das Sarntal, über dem Burg Runkelstein thront, geht es nach rechts in die Höhe auf den Bozener Hausberg Ritten. Hier eröffnet sich eine grandiose Aussicht auf Dolomiten und Schlern, bevor man bei Waidbruck Richtung Grödner Tal fährt. Dessen Eingang bewacht die imposante Trostburg. Kurz vor St. Ulrich steigt die Route nach Kastelruth an. Da die Stichstraße zur Seiser Alm zwischen 9 und 17 Uhr für den privaten Verkehr gesperrt ist, kann man mit der Seiser Alm Bahn und Bussen die größte Hochalm Europas besuchen. Empfehlenswert ist die Weiterfahrt über den Nigerpass (1688 m), vorbei am fotogenen Felsmassiv Rosengarten und über Karersee und Eggental zurück nach Bozen.
Infos zur Strecke
Start/Ende: Bozen
Strecke: Bozen – Ritten – Waidbruck – Grödner Tal – Kastelruth – Seiser Alm – Nigerpass – Karersee – Eggental – Bozen
Länge: 110 km
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