Flugshow: Die besten Orte in Deutschland zur Vogelbeobachtung
Im Frühjahr kommen die Zugvögel zurück, um zu brüten und ihre Jungen großzuziehen. Aber auch sonst ist die Vogelwelt in Deutschland äußerst sehenswert. Die besten Spots zur Vogelbeobachtung.
Wer Vögel beobachten will, braucht erst mal nicht viel: Hilfreich ist ein Fernglas – Experten empfehlen meist eine achtfache Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von 40 Millimeter. Die Lichtstärke sollte zudem nicht unter 3,5 liegen, wenn man auch bei bedecktem Himmel noch genügend sehen will. Ebenfalls praktisch sind Apps zur Vogelbestimmung, beispielsweise Vogelwelt vom Naturschutzbund (Nabu).
Vor Ort sollte man sich still verhalten, Abstand wahren und die Tiere nicht stören. Ruckhafte Bewegungen und laute Gespräche etwa können Vögel erschrecken. Die Folge: Sie fliegen weg.
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Karte: Alle Spots im Überblick
Helgoland, Schleswig-Holstein
Deutschlands einzige Hochseeinsel ist bekannt für ihre Artenvielfalt. Am Lummenfelsen sowie der Langen Anna, einem 47 Meter hohen Brandungspfeiler, nisten von März bis September zahlreiche Seevögel, darunter Trottellumme, Basstölpel, Eissturmvogel, Tordalk und Dreizehenmöwe. Etwa 10.000 Vogelpaare sollen es insgesamt sein. Vom Klippenrandweg aus hat man beste Sicht auf das Vogeltreiben.
Weitere Infos: Helgoland Tourismus
Unteres Odertal, Brandenburg
Blässgänse, Saatgänse, Stockenten, Pfeifenten, Krickenten, Spießenten, Singschwäne – sie alle rasten im Nationalpark Unteres Odertal, der sich über eine Fläche von mehr als 10.000 Hektar erstreckt. Im Frühjahr kommen die Kraniche aus ihrem Winterquartier zurück. Insgesamt 284 Vogelarten sind laut Nationalpark in den vergangenen Jahren beobachtet worden, 145 davon brüten in dem Areal, darunter der Seggenrohrsänger, der Wachtelkönig und der Eisvogel. Von zwei Türmen aus lassen sich die Tiere beobachten.
Weitere Infos: Nationalpark Unteres Odertal
Zwillbrocker Venn, Nordrhein-Westfalen
Richtig gesehen: Flamingos gibt es auch in Deutschland. Im April und Mai balzen und brüten meist über 60 davon im westlichen Münsterland. In den 1980er-Jahren kam zunächst der Chile-Flamingo, dann gesellte sich der Europäische Rosa Flamingo dazu. Auch Tausende Lachmöwen und Schwarzkopfmöwen sind im Zwillbrocker Venn zu beobachten.
Am Rundwanderweg befinden sich zwei Aussichtskanzeln und ein Aussichtsturm. Einen besonders guten Blick zur Flamingo-Insel hat man von der Kanzel an der Remise, die etwa 300 Meter von den Tieren entfernt ist.
Weitere Infos: Biologische Station Zwillbrock
Vogelsberg, Hessen
In dem Vulkanareal in Hessen, zwischen Fulda, Marburg und Gießen gelegen, machen gefiederte Gäste gern Halt auf ihren Wanderungen. Sowohl der Weiß- als auch der seltene Schwarzstorch lassen sich hier beobachten, der Rotmilan und der Habicht fühlen sich hier ebenfalls wohl. Die Vogelsberger Seenplatte ist Brutplatz des Schwarzhalstauchers. Bei niedrigen Wasserständen lassen sich mit Glück Watvögel blicken, etwa Austernfischer oder oder Strandpieper.
Weitere Infos: Hessen Tourismus
Limbacher Teiche, Sachsen
Damit ihre Lachmöwenkolonie wieder optimale Bedingungen zum Brüten hat, wurde die Vogelinsel des Schutzgebiets in Limbach-Oberfrohna im sächsischen Landkreis Zwickau saniert. Die Limbacher Teiche sind aber auch für zahlreiche Vogelarten Brut-, Durchzugs- und Rastgebiet: etwa Reiherenten, Dorngrasmücken oder auch Nilgänse. Der Naturlehrpfad "Limbacher Teichgebiet" führt auf einer Länge 3,5 Kilometer durch das Gebiet.
Weitere Infos: Limbach-Oberfrohna
Isarmündung, Bayern
Bei Deggendorf, am Rande des Bayerischen Waldes, mündet die Isar in die Donau. Ein Besuch der Auenlandschaft lohnt sich ab Frühling, dann kommen Blaukehlchen und Pirole. Auch Halsbandschnäpper, Eisvögel, Rohrweihen, Graureiher und Flussregenpfeifer lassen sich im Mündungsgebiet blicken. Und die Pflanzenwelt ist nicht minder vielfältig: Etwa 100 seltene und teils gefährdete Pflanzenarten wachsen auf dem Areal, darunter solche, die bundesweit nur hier vorkommen, etwa die Schellenblume oder die Glanz-Wolfsmilch.
Weitere Infos: Infozentrum Isarmündung
Wollmatinger Ried, Baden-Württemberg
Am Bodensee lassen sich Vögel ganzjährig aus nächster Nähe beobachten. Die Schilfgürtel sind beliebte Rastflächen. Im Frühling etwa kehren die heimischen Singvögel zurück, auch die Balz der Haubentaucher ist ein Spektakel. Im Herbst suchen Tausende Stare und Rauchschwalben ihren Schlafplatz im Schilf.
Ein Lehrpfad klärt über Lebensräume, Tiere und Pflanzen im Wollmatinger Ried auf. Nicht verpassen: Die Beobachtungsplattform auf dem Reichenauer Damm, die in die Ruine einer Burg integriert wurde. Von dort aus hat man freie Sicht auf das Ermatinger Becken und den Gnadensee.
Weitere Infos: Nabu-Bodenseezentrum