Dengue-Fieber: Risikogebiete, Symptome und Schutz

Eine Tigermücke sitzt auf einem Stück Haut
Die Asiatische Tigermücke kann Dengue-Fieber übertragen© Shutterstock/Eyup Zengin

Dengue-Fieber ist in tropischen Ländern weit verbreitet, kommt aber auch am Mittelmeer vor. Was Reisende über die von Stechmücken übertragene Krankheit wissen sollten.

  • Risiko auch beim Aufenthalt in Städten

  • Neuer Impfstoff in Europa zugelassen

  • Mückenschutz tagsüber wichtig

Dengue-Fieber gilt als häufigste von Stechmücken übertragene Viruskrankheit überhaupt. Es tritt in Ländern mit warmem Klima auf, besonders in den Tropen und Subtropen, kehrt aber mit bestimmten Mückenarten auch in das Mittelmeergebiet zurück.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet von weltweit knapp 400 Millionen geschätzten Fällen im Jahr und warnt vor einer Ausbreitung der Krankheit in Europa. Im Jahr 2023 habe es allein in Italien 82 lokal übertragene Infektionen gegeben. Aus Frankreich wurden 43 Fälle gemeldet, in Spanien drei. Mehr als 80 Prozent der Dengue-Infektionen wurden in Nord- und Südamerika verzeichnet.

Im Unterschied zu Malaria ist das Dengue-Fieber eine Krankheit nicht allein ländlicher Gegenden, sondern auch der großen Städte. Es kommt immer wieder zu heftigen Ausbrüchen mit Zehntausenden von Erkrankten.

Tagaktive Mücken übertragen Dengue-Virus

Die Dengue-Viren werden übertragen von tagaktiven Stechmücken, vor allem der Asiatischen Tigermücke. Diese Mücken finden auch in Städten optimale Bedingungen vor, ihre Larven entwickeln sich z.B. in kleinen Wasseransammlungen wie Pfützen, leeren Dosen, Blumenvasen und Autoreifen.

Die WHO registriert in Südeuropa bereits kleinere Populationen der Tigermücke sowie der Gelbfiebermücke. Durch den Klimawandel und die dadurch steigenden Temperaturen können die Eier dort den Winter überleben.

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Symptome bei Dengue-Fieber

Bei Auftreten der ersten Beschwerden liegt der ursächliche Mückenstich meist zwei Tage bis eine Woche zurück. Zu Beginn ist Dengue laut ADAC Reisemediziner Dr. Klaus Schäfer praktisch nicht von einer Grippe oder Krankheiten wie Malaria und Chikungunya zu unterscheiden: Hohes Fieber, schwere Glieder- und Kopfschmerzen ("hinter den Augen"), Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl prägen in dieser Phase das Bild.

Treten einige Tage später großflächige Hautrötungen und geschwollene Lymphknoten auf, liegt der Verdacht auf Dengue-Fieber nahe, wenn der Patient sich in einer entsprechenden Region aufgehalten hat.

Schwerer Verlauf meist bei kleinen Kindern

In den allermeisten Fällen ist das Schlimmste nach einer Woche überstanden und die Krankheit klingt ohne bleibende Schäden allmählich ab. Die seltenen schweren Erkrankungsformen können jedoch lebensbedrohend werden und erfordern intensive medizinische Betreuung.

Sie betreffen laut Dr. Schäfer "in der großen Mehrzahl Kinder und hier besonders die ganz kleinen". Auch Menschen, die schon einmal an Dengue-Fieber erkrankt waren, haben ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf.

Höheres Risiko bei zweiter Erkrankung

Besonders Menschen, die schon einmal eine Dengue-Fieber-Erkrankung durchgemacht haben, sollten vor erneuten Reisen in Risikoländer einen Reise- oder Tropenmediziner konsultieren, da sie ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf haben können.

Neuer Impfstoff gegen Dengue-Fieber

Wie bei den meisten Viruskrankheiten ist auch hier keine gezielte Behandlung möglich. Ein Mensch kann theoretisch vier Mal im Leben an Dengue erkranken; danach ist er gegen die existierenden Virustypen immun. Seit Februar 2023 ist ein neuer Impfstoff gegen Dengue-Fieber verfügbar, der in Europa für Personen ab vier Jahren zugelassen ist.

Die STIKO empfiehlt die Impfung seit Ende November 2023 als Reiseimpfung für Menschen, die bereits eine diagnostizierte Dengue-Infektion hinter sich haben. Immungeschwächte sowie Schwangere und Stillende dürfen mit dem Lebendimpfstoff nicht geimpft werden.

Die STIKO rät zu einem vollständigen Impfschutz vor Antritt einer Reise in ein Risikogebiet. Dieser besteht nach zwei Impfstoffdosen, die im Abstand von mindestens drei Monaten gegeben werden.

Mückenschutz auch tagsüber wichtig

Zur Vorsorge gegen Dengue-Fieber ist ein intensiver Schutz vor Mückenstichen entscheidend. Außerdem sollte man Reisen möglichst nicht während der örtlichen Regenzeit planen, da hier die Mücken noch zahlreicher sind.

Im Reiseland sollten besonders kleine Kinder konsequent geschützt werden, wobei chemische Mückenmittel für sie oft ungeeignet sind. Wichtig ist guter Schutz auch tagsüber, da die übertragenden Mücken tagaktiv sind.

Vorsicht bei Medikamenten gegen Fieber

Reisende in Gebieten, in denen Dengue vorkommt, sollten bei grippeähnlichen Beschwerden und Fieber keine Mittel mit Acetylsalicylsäure (ASS, z.B. in Aspirin) einnehmen, so Dr. Schäfer. Sie würden die bei Dengue-Fieber schon eingeschränkte Blutgerinnung weiter verschlechtern. In deutlich geringerem Umfang gilt das auch für Medikamente wie Ibuprofen und Diclofenac. Als Schmerzmittel für die Reiseapotheke erscheint Paracetamol hier geeigneter.

ADAC Informationen zur Reisemedizin

Weitere Infos erhalten ADAC Mitglieder vom Reisemedizinischen Informationsdienst des ADAC unter 089 76 76 77. Auch online finden Sie umfangreiche Informationen zu reisemedizinischen Themen.

Wichtig: Auslandskrankenversicherung

Wer ins Ausland reist, sollte unbedingt eine private Auslandskrankenversicherung abschließen. Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland dürfen im Ausland entstandene Kosten nur nach der deutschen Gebührenordnung erstatten. Kosten für einen Krankenrücktransport werden nicht übernommen.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.

Mit Material von dpa.