Olympia 2024 in Paris: Anreise, Tickets, Kosten, ÖPNV, Parken
Olympia 2024 in Paris: Bis zum 11. August zieht es Sportbegeisterte aus aller Welt in die französische Hauptstadt. Hier finden Sie Infos zu Anreise, Parken, ÖPNV, Kosten und Beschränkungen.
Update: Grenzkontrollen bis 30. September
Anreise: So kommen Sie am besten nach Paris
Aktuelle Infos zu Fan-Festen, Unterkünften, Kontrollen, Beschränkungen
Paris ist seit dem 26. Juli im Ausnahmezustand: Über die ganze Stadt verteilt finden Wettbewerbe der Olympischen Sommerspiele 2024 statt. Nur wenige Sportarten müssen auf andere Orte in Frankreich ausweichen, etwa Segeln und Windsurfen (Marseille) oder Fußball (u.a. in Bordeaux und Nantes). Hier finden Sie einen Überblick über die Spielorte und wichtige Infos für die Anreise, Tickets und das Fortkommen vor Ort.
Olympia 2024: Hier gibt es Tickets
Für manche Wettkämpfe gibt es noch Karten. Ein Blick auf die offizielle Seite lohnt sich, denn teilweise gibt es im Wiederverkauf sogar Tickets für Sportarten, die zuvor ausverkauft waren. Verbraucherschützer warnen davor, Karten von Drittanbietern oder Einzelpersonen zu kaufen. "Wer dies trotzdem tut, läuft Gefahr, Betrügern auf den Leim zu gehen oder aber am Ende keinen Eintritt ins Stadion zu erhalten", so die Warnung des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.
Anreise mit dem Auto: Kosten und Parken
Mautregeln und Kosten
Fast alle Autobahnen in Frankreich sind mautpflichtig. Die Höhe der Maut richtet sich nach den gefahrenen Kilometern. Eine Pkw-Fahrt von Saarbrücken nach Paris (400 Kilometer) kostet beispielsweise 33,50 Euro, eine Fahrt von der deutschen Grenze bei Straßburg nach Paris (490 Kilometer) 43,70 Euro.
Die Bezahlung erfolgt entweder an Mautstationen (Bargeld bzw. Kreditkarte) oder elektronisch mit einem Transponder wie der ADAC Mautbox. Der Vorteil der ADAC Mautbox: Hier wird die gefahrene Strecke automatisch erfasst und die anfallende Gebühr per Rechnung beglichen. An den Mautstationen fährt man ohne zu stoppen auf einer mit einem "t" (für télepéage) gekennzeichneten Spur durch.
Alle Infos zur Maut in Frankreich
Verkehrsinfos
Aktuelle Verkehrsinformationen zu Frankreich findet man auf der Internetseite des Centre National d'Information Routière (CNIR). Die Infos stehen nur in französischer Sprache zur Verfügung. Die zoombare, interaktive Karte erleichtert aber die Nutzung auch für Reisende, die kein Französisch beherrschen.
Parken in Paris
Halten und Parken: In Frankreich regeln, wie in anderen südeuropäischen Ländern, Farben am Straßenrand, wo, wann und wie geparkt werden darf. Durchgezogene gelbe Linien stehen für ein absolutes Park- und Halteverbot. Ist die Linie gestrichelt, darf zum Ein- und Aussteigen kurz gehalten werden. Blaue Linien weisen Parkbereiche aus, in denen zeitlich begrenzt mit Parkscheibe geparkt werden darf. Kostenfrei erlaubt ist das Parken bei weißen Markierungen. Parkverstöße werden je nach Schwere beginnend mit 15 Euro geahndet.
Bezahlbare Langzeitparkplätze in Paris zu finden, ist schwierig. Reist man mit dem eigenen Pkw an, ist es am bequemsten, eine Unterkunft zu buchen, die über eigene (meist gebührenpflichtige) Stellplätze verfügt. Darüber hinaus gibt es in Paris zahlreiche rund um die Uhr geöffnete Parkhäuser. Die Preise variieren je nach Standort beträchtlich (Tagesticket i.d.R. 15 bis 40 Euro).
Kostenfreies Langzeitparken am Straßenrand ist für Besucher nicht möglich. Vom Abstellen des Fahrzeugs in Pariser Vorstädten, den sogenannten Banlieues, ist eher abzuraten.
Sperrzonen und Umweltzonen
Für die Olympischen Spiele wurden in Paris Sperrzonen eingerichtet. Diese betreffen die unmittelbare Umgebung der Wettkampfstätten, die Strecken des olympischen Marathons und der Radrennen. In den Sperrzonen ist der motorisierte Individualverkehr generell verboten. Der rote Bereich wird an jedem Wettkampftag zweieinhalb Stunden vor Beginn der ersten Veranstaltung aktiviert und eine Stunde nach Ende wieder aufgehoben.
Informationen zu Einschränkungen auf Straßen und bei öffentlichen Verkehrsmitteln gibt eine offizielle interaktive Karte (auf Französisch).
Außerdem sollten Autofahrende sich vor ihrer Frankreichreise unbedingt erkundigen, ob ihre Route durch eine Umweltzone führt. So benötigt man beispielsweise für den Großraum Paris innerhalb des äußeren Autobahnrings A86 und des Bois de Boulogne die französische Umweltplakette. Die Crit'Air-Vignette kann ausschließlich online bestellt werden. Verstöße gegen die Umweltzonenbestimmungen werden mit Bußgeldern ab 135 Euro geahndet.
Wichtigste Verkehrsregeln und Geldbußen bei Verstößen
Tempolimits: Während innerorts wie in vielen anderen Ländern 50 km/h erlaubt sind, variieren die Geschwindigkeitsbegrenzungen außerorts je nach Departement zwischen 80 und 90 km/h. Sollte die Beschilderung unklar sei, empfiehlt es sich 80 km/h zu fahren. Auf Schnellstraßen sind 110 km/h erlaubt. Auf Autobahnen darf nicht schneller als 130 km/h gefahren werden. Besitzt man seinen Führerschein weniger als drei Jahre, reduziert sich die zulässige Geschwindigkeit auf 110 km/h. Das gilt auch bei Nässe. In Sachen Bußgelder muss bei einer Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit um 20 km/h mit mindestens 135 Euro gerechnet werden. Bei über 50 km/h über der ausgewiesenen Maximalgeschwindigkeit droht ein Bußgeld ab 1500 Euro.
Promillegrenze: Die Promillegrenze in Frankreich beträgt 0,5. Für Fahranfänger in den ersten drei Jahren des Führerscheinbesitzes gelten 0,2 Promille.
Das Bußgeld bei Alkohol am Steuer geht bei 135 Euro los. Trunkenheitsfahrten mit erheblicher Alkoholisierung können mit Geldstrafe bis 4.500 Euro und/oder Freiheitsstrafe bis zwei Jahren und unter Umständen der Fahrzeugbeschlagnahme geahndet werden.Rabatte bei Bußgeldern: Wer schnell zahlt (innerhalb von drei Tagen, wenn der Bescheid direkt vor Ort ausgestellt wurde oder innerhalb von 15 Tagen ab Zustellung des Bescheids per Post), dem wird ein Rabatt beim Bußgeld gewährt. Bei ausländischen Betroffenen verlängert sich die 15-Tage-Frist auf 46 Tage. Die Höhe des Rabatts bezieht sich auf das jeweilige Vergehen. Zahlt man die Geldbuße jedoch nicht umgehend innerhalb einer bestimmten Frist, kann sich das Bußgeld erhöhen.
Per Bahn zu den Olympischen Spielen
Paris ist von fast allen großen Städten Deutschlands gut und schnell mit dem Zug erreichbar. Der Hochgeschwindigkeitszug TGV verbindet Deutschland auf zwei Routen mit Paris:
Die nördliche Strecke führt von Frankfurt über Mannheim, Kaiserslautern und Saarbrücken in die französische Hauptstadt.
Die südliche Strecke führt von Stuttgart über Karlsruhe und Straßburg nach Paris.
Die Fahrtdauer zwischen Frankfurt bzw. Stuttgart und Paris beträgt weniger als vier Stunden.Außerdem fährt der Eurostar (früher Thalys) mehrmals täglich in weniger als dreieinhalb Stunden von Köln nach Paris.
Auskünfte zu Verbindungen und Tickets erhält man bei der Deutschen Bahn.
Die wichtigsten Anlaufstellen für Züge aus dem Ausland sind die zentral gelegenen Bahnhöfe
Gare du Nord und
Gare de l'Est.
Weitere große nationale und internationale Bahnhöfe sind Gare Saint-Lazare
, Gare Montparnasse
, Gare de Lyon
, Gare de Bercy und
Gare d'Austerlitz.
Alle Bahnhöfe sind bestens an das öffentliche Nahverkehrsnetz angebunden, die Innenstadt ist von dort aus leicht zu erreichen. Allerdings muss damit gerechnet werden, dass einzelne U-Bahnstationen aus Sicherheitsgründen gesperrt sind.
Mobil in Paris: ÖPNV-Tickets, Nahverkehr, Anreise
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Mit dem Flugzeug zu Olympia 2024
Die französische Hauptstadt verfügt über drei internationale Flughäfen. Für den Reiseverkehr aus Deutschland spielen aber nur zwei eine Rolle:
Paris Charles-de-Gaulle
Der größte und wichtigste Pariser Airport liegt 26 Kilometer nordöstlich der Innenstadt und verbindet die Hauptstadt mit den meisten größeren Flughäfen in Deutschland. Der Airport ist mit Bussen bzw. Bahnen der Nahverkehrsgesellschaft RATP mit der Pariser Innenstadt verbunden.Paris-Orly
Der zweitgrößte, rund 10 Kilometer südlich des Stadtzentrums gelegene Flughafen, wird unter anderem von Berlin aus angeflogen. In die Innenstadt gelangt man ebenfalls mit Bussen bzw. Bahnen der Nahverkehrsgesellschaft RATP. Noch vor Beginn der Olympischen Spiele soll zudem die Verlängerung der Metrolinie 14 in Betrieb gehen. Damit wäre der Flughafen auch direkt an die Pariser Metro angeschlossen.
Flugausfall und Verspätung: Das sind Ihre Rechte
Hilfe für ADAC Mitglieder
Wer im Ausland in Not gerät und ADAC Mitglied ist, erhält Hilfe vom ADAC. Die Notrufstation für Frankreich befindet sich in Lyon. Die Deutsch sprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über den zentralen Auslands-Notruf +49 89 22 22 22 erreichbar.
Grenzkontrollen und Ausweise
Wie bei früheren Großveranstaltungen auch führt Frankreich wegen der Olympischen und Paralympischen Spiele (letztere dauern von 28. August bis 8. September) an allen Grenzen Personenkontrollen durch. Sie dauern bis 30. September und werden auch von deutscher Seite aus unterstützt.
Autoreisende müssen sich daher bei der Einreise nach Frankreich auf Wartezeiten einstellen und sollten stets Personalausweis oder Reisepass dabeihaben. Auch Flug- und Bahnreisende werden bei der Einreise kontrolliert.
Kontrollen und Wartezeiten an Deutschlands Grenzen
Mit dem ÖPNV zu den Spielstätten
Eine kostengünstige Möglichkeit die olympischen Spielstätten zu besuchen, bieten die öffentlichen Verkehrsmittel. Das Nahverkehrsnetz von Paris ist bestens ausgebaut. Die Métro fährt beispielsweise während der Hauptverkehrszeit im 2-Minuten-Takt, sonst im 4- bis 5-Minuten-Takt. Am Wochenende und vor Feiertagen fährt sie bis etwa zwei Uhr morgens.
Weitere Verkehrsmittel sind Busse, Straßenbahnen (Tramway) und die Standseilbahn Funiculaire de Montmartre. Auf der Seine fahren die Wassertaxis von Batobus. Zudem wird es für die Dauer der Olympischen Spiele sogenannte "Point à point"-Busse zu den Spielstätten geben.
Mit dem ÖPNV ist es möglich, 25 Austragungsorte (13 in Paris und zwölf in der Petite und Grande Couronne) anzufahren. Aber trotz des gut ausgebauten ÖPNV-Netzes und zusätzlichen Bussen und Bahnen während Olympia muss auf den Linien, die zu den Spielstätten führen, mit sehr hohem Besucheraufkommen gerechnet werden. Reisende sollten das einplanen. So kann es beispielsweise für die Station Gare du Nord eine Wartezeit von bis zu 15 Minuten für den Zugang zum Bahnsteig geben. Zudem bleiben bestimmte U- und Straßenbahnstationen während der Spiele geschlossenen.
Das müssen Sie bei Bussen und Bahnen beachten
Fahrscheine müssen vor Fahrtantritt gekauft werden. Sie sind an den Schaltern und Fahrscheinautomaten an allen Métrostationen, Bushaltestellen, den RER- und SNCF-Bahnhöfen sowie via App Bonjour RATP erhältlich und gelten für alle öffentlichen Verkehrsmittel innerhalb von Paris, mit Ausnahme der Wassertaxis und der Sonderverbindungen zum Flughafen. Einzelfahrscheine müssen vor Beginn der Fahrt an der Station entwertet und bis zum Verlassen des Stationsbereichs aufbewahrt werden.
Um sich während der Spiele problemlos mit dem ÖPNV fortbewegen zu können, ist die vom Betreiber des Pariser ÖPNV entwickelte Anwendung "Transport public Paris 2024" hilfreich. Die kostenlose App zeigt die Frequentierung der einzelnen Transportlinien in Echtzeit an, um Wartezeiten zu vermeiden. Die App ist in sechs Sprachen – darunter auch Deutsch – verfügbar und wird zukünftig auch Ticketart und die entsprechenden Fahrtkosten anzeigen.
Während der Olympischen und Paraolympischen Spiele gibt es einen speziellen Metro-Paris-Olympia-Pass. Dieser kostet für unbegrenzte Fahrten in der gesamten Region 16 Euro am Tag und 70 Euro in der Woche. Die Einzelfahrt kostet vier Euro. Der Paris-Visite-Pass und ähnliche Angebote gelten bis zum 8. September nicht.
Hier finden Sie weitere nützliche Infos zu Tarifzonen
Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten
Die Olympischen Spiele locken viele in- und ausländische Gäste an. Dennoch finden Kurzentschlossene aktuell noch bezahlbare Unterkünfte in den meisten Teilen von Paris oder der näheren Umgebung. Wie immer gilt: Je zentraler, desto teurer.
Alle Museen und Top-Sehenswürdigkeiten haben während Olympia geöffnet. Während der Eröffnungsfeier am 26. Juli können sich die Schließzeiten vieler Museen am Ufer der Seine aber ändern. Es ist auf jeden Fall ratsam, Museen mit Vorab-Online-Reservierungen frühzeitig zu buchen. Kurz vor dem Großevent könnte es zu Engpässen kommen.
Gut zu wissen: Das sportliche Großevent findet in den französischen Sommerferien statt. Also in einer Zeit, in der die Innenstädte normalerweise leerer als sonst sind. Manche Pariser Familie wird wohl trotz – oder gerade wegen Olympia – die Ferien wie gewohnt am Meer verbringen.
Camping während Olympia
Einen guten Überblick zu allen Campingplätzen rund um und in Paris (Region Île de France) findet man auf den Internetseiten des ADAC Partners PiNCAMP.
Buchungstipp: Einfach das gewünschte Reiseziel und den Reisezeitraum eingeben und schon werden alle freien und sofort buchbaren Plätze angezeigt. Für die Zeit der Olympischen Spiele ist das Platzangebot auf Campingplätzen rund um Paris bereits sehr limitiert. Aktuell findet man nur noch vereinzelt Plätze, wenn man eine längere Anfahrt zu den Wettkampfstätten in Kauf nimmt (zwischen 50 und 70 Kilometern).
Gut zu wissen: Bei einigen, besonders stadtnahen Campingplätzen sind die Kosten bereits Monate vor den Olympischen Spielen stark erhöht. Allerdings ist die Preisgestaltung der Campingplätze in und um Paris sehr uneinheitlich. Viele Plätze reagieren mit tagesaktuellen Preisen, die sich an der Nachfrage orientieren. Andere wiederum haben ihre festen Saisonpreise und weichen nicht davon ab.
Und noch ein Hinweis: Das Übernachten im Wohnmobil ist im gesamten Pariser Stadtgebiet verboten. Generell sollen Camper außerhalb der Stadt geparkt werden.
Fan-Feste: Feierstätten in Paris kostenlos
Für die Olympischen Spiele wurden 25 Fan-Festzonen in Paris eingerichtet. Der Eintritt ist kostenlos. Die Wettkämpfe werden hier auf Großbildschirmen übertragen. Außerdem gibt es Animationen, Essensstände, Spielplätze und Ruhebereiche. Die wichtigsten Fanfestzonen:
Champions Park am Trocadéro: Hier kann man jeden Tag die Athleten sehen, die am Vortag eine Medaille gewonnen haben.
Club France im Parc de la Villette
Parvis de l‘Hôtel de Ville
Eine Übersicht aller Fan-Feste findet man auf der Internetseite des Pariser Fremdenverkehrsamtes.
Terrorgefahr und Einschränkungen
Da für das Event die höchste von insgesamt drei Terrorwarnstufen gilt, haben die Behörden Sicherheitszonen eingerichtet. Große Teile des Zentrums entlang der Seine sind für PKW gesperrt, auch zentrale U-Bahn-Stationen sind geschlossen. Touristen mit Hotelreservierung in den Zonen benötigen zum Betreten einen eigenen Sicherheitsausweis. Etwas gelockert wurden die Maßnahmen am Tag nach der Eröffnungsfeier bei der 45.000 Sicherheitskräfte im Einsatz waren.
Bevölkerung und Touristen sind aufgerufen, an öffentlichen Orten, insbesondere bei Sportveranstaltungen, Demonstrationen und bei Versammlungen, erhöhte Wachsamkeit und Vorsicht walten zu lassen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Sicherheitswarnung bis über die Olympischen Spiele hinaus andauern wird.
Auswärtiges Amt: Reise und Sicherheitshinweise zu Frankreich
Texte: Regina Ammel, Katharina Dümmer, Dr. Norbert Prack
Mit Material von dpa