Sevilla, Rom, Mykonos: Immer mehr Touristenziele planen Eintrittsgebühr
Im Kampf gegen den Massentourismus wollen Sevilla und Rom künftig Eintrittsgebühren erheben. Die beiden Städte sind nicht die einzigen mit derartigen Plänen. Für welche Attraktionen Reisende bald extra zahlen müssen.
Sevilla verlangt bis zu 4 Euro für Stadtplatz
Für den Trevi-Brunnen in Rom werden 2 Euro fällig
Bis zu 20 Euro für Kreuzfahrtpassagiere in Griechenland
Der zunehmende Massentourismus bereitet immer mehr Städten und Regionen Probleme. Einige von ihnen erwägen nun diesem Problem mit Eintrittsgebühren Herr zu werden. Die italienische Lagunenstadt Venedig hat es vorgemacht: Tagestouristen müssen dort seit 2024 5 Euro bezahlen. Die spanische Stadt Sevilla und die italienische Hauptstadt Rom ziehen nun mit ähnlichen Plänen nach.
Eintrittsgebühr für Stadtplatz in Sevilla
Sevilla wird Touristen künftig für den Besuch des imposanten Platzes Plaza de España zur Kasse bitten. Die Einführung der umstrittenen Eintrittsgebühr in Höhe von 3 bis 4 Euro sei bereits "beschlossene Sache", sagte der Bürgermeister der südspanischen Metropole, José Luis Sanz. Einen möglichen Termin für die Einführung der Gebühr gibt es aber noch nicht.
Mit den Einnahmen werde man unter anderem die Erhaltung des Platzes finanzieren und außerdem die Sicherheit dort mit einer 24-stündigen Überwachung garantieren. Für die Bewohner Sevillas und auch für alle in der gleichnamigen Provinz geborenen Personen soll der Zugang aber kostenlos bleiben.
Die Plaza de España gilt als eine der größten Touristenattraktionen der von maurischen, römischen und christlichen Einflüssen geprägten andalusischen Hauptstadt. Der imposante, circa 50.000 Quadratmeter große halbkreisförmige Platz wurde für die Iberoamerikanische Ausstellung 1929 gebaut und soll unter anderem die Umarmung der ehemaligen lateinamerikanischen Kolonien durch Spanien symbolisieren.
Rom will 2 Euro für Trevi-Brunnen
Der chronisch überfüllte Platz vor dem berühmten Trevi-Brunnen in Rom soll künftig nicht mehr ungehindert begehbar sein. Um den Bereich am Wasserbecken des Brunnens betreten zu dürfen, sollen Touristen künftig 2 Euro bezahlen. Dafür soll eine Art Ticket-Reservierungssystem eingeführt werden, von dem aber Einheimische ausgenommen bleiben sollen. Bisher handelt es sich allerdings noch um eine Idee, wie die Stadtverwaltung betont. Beschlossen ist die Gebühr noch nicht. Die Stadt hätte sie gerne schon im Frühjahr 2025.
Griechenland: 20 Euro für Kreuzfahrtpassagiere
Die griechische Regierung hat die Gebühr für Kreuzfahrtreisende zu allen Inseln, darunter auch Mykonos und Santorin, beschlossen. Die Höhe der Gebühr richtet sich immer danach, ob der Besuch in der Haupt- oder Nebensaison stattfindet, sowie nach Destination. Sie beträgt demnach zwischen einem und 20 Euro. Einen Starttermin gibt es bisher noch nicht.
Griechenland erhebt auch eine Klimasteuer
Norwegen, Schweiz und Co. wollen sie auch
Auch andere Länder wollen die Touristenflut in den Griff bekommen. Der Schweizer Tourismusort Zermatt beispielsweise will eine Gebühr von 12,70 Euro für den Besuch des Matterhorns. Norwegen plant eine Touristensteuer für die Lofoten. Vor allem der Ansturm von Wohnmobil-Touristen wird dort immer größer. Die 170 Kilometer lange Inselkette der Lofoten zählt mit ihren bis zu 1161 Meter hohen steilen Gipfeln und idyllischen Fischerorten zu den faszinierendsten Zielen der norwegischen Küste.
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Mit Material von dpa