Galway und Rijeka auch 2021 europäische Kulturhauptstädte

Weil wegen der Corona-Pandemie ein Großteil des kulturellen Programms ins Wasser fiel, sollen die europäischen Kulturhauptstädte 2020 Galway (Irland) und Rijeka (Kroatien) ihren Titel bis April 2021 behalten. Was das für Touristen bedeutet.
Viele Großveranstaltungen und Feiern sind dem Coronavirus zum Opfer gefallen
Reisetermin auf das Kulturprogramm abstimmen
Novi Sad (Serbien), Timişoara (Rumänien) und Elefsina (Griechenland) erst 2022 bzw. 2023 neue Kulturhauptstädte
Angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Krise hat die Europäische Kommission im Dezember vorgeschlagen, Galway und Rijeka die Möglichkeit zu geben, ihr Jahr als Kulturhauptstädte Europas 2020 bis zum 30. April 2021 zu verlängern. Die Kommission schlägt außerdem vor, dass Novi Sad (Serbien) nicht im Jahr 2021, sondern im Jahr 2022 Kulturhauptstadt Europas sein soll und die Städte Timișoara (Rumänien) und Elefsina (Griechenland) den Titel im Jahr 2023 und nicht 2021 tragen sollen.
Der Vorschlag der Kommission wird nun dem Europäischen Parlament vorgelegt.
Das macht eine Kulturhauptstadt für Touristen so besonders
Im Verlauf eines Jahres richten die jeweiligen Kulturhauptstädte traditionell zahlreiche Festivals, Sonderausstellungen, Konzerte und sonstige Kulturveranstaltungen aus. Wer eine der Kulturhauptstädte besuchen will, sollte sich möglichst frühzeitig bei seinem Veranstalter nach besonders günstigen Schnäppchen etc. erkundigen. Wie die Erfahrung zeigt, werden im Jubiläumsjahr oft Reisepakete angeboten, die Anreise, Hotelaufenthalt und Eintrittskarten für kulturelle Events enthalten. Bei der Terminauswahl lohnt es sich, vorher einen Blick in den Veranstaltungskalender der Stadt zu werfen.
Ob die ausgefallenen Events im Frühjahr 2021 alle nachgeholt werden können, bleibt allerdings fraglich. Noch immer hat die Corona-Krise die Welt fest im Griff.
Kulturhauptstadt Galway: Die wichtigsten Attraktionen
Die Stadt ist als Partystadt bekannt, die im Sommer viele Festivals ausrichtet. Zu den Attraktionen zählen:
Oyster Festival: Am letzten September-Wochenende treffen sich einheimische und zugereiste Austernschlürfer. Es wird geschlemmt, was das Meer hergibt. Austern schwimmen in Guinness und Champagner, und nach einem Wettkampf wird der Sieger im Öffnen und Schlürfen von Austern gekürt.
Arts Festival: Musik, Tanz und Theater stehen im Mittelpunkt des größten Kunstfestivals der Insel, das jedes Jahr im Juli ausgerichtet wird.
Taibhdhearc na Gaillihmhe: Das gälischsprachige Theater pflegt die irische Kultur und Sprache. Auch wenn man nur einen Bruchteil versteht und der Name des Theaters schier unaussprechlich ist – der Besuch lohnt sich.
City Museum: Präsentiert alles Wissenswerte über die Geschichte und Kultur der Stadt. Hier erfährt man unter anderem, warum Galway Unesco-Filmstadt ist, oder wie die Stadt im späten 19. Jahrhundert aussah.
Küstenvorort Salthill: Salthill ist das Vergnügungsviertel von Galway. Hier befinden sich entlang des zwei Kilometer langen Badestrands neben Hotels und Pubs insbesondere Spielhallen und Nachtclubs. Der Strand ist Basis für Ausflüge auf die Aran Islands. Die Tradition will es, dass Spaziergänger am Ende der Promenade kurz gegen die Mauer treten. Das soll Glück bringen.
Lynch`s Castle: Stadtpalais aus dem 16. Jahrhundert. Das Haus, dessen Fassade mit Fabeltieren, Wappen und Wasserspeiern verziert ist, gehörte einst den Lynchs – einer Familie, die über zwei Jahrhunderte durchgehend den Bürgermeister stellte.
Kathedrale von Galway: Die Kathedrale ist die Bischofskirche des römisch-katholischen Bistums Galway und Kilmacduagh. Mit dem Bau wurde 1958 begonnen. Am 15. August 1965 wurde die Kathedrale von Kardinal Richard Cushing geweiht. Sie beeindruckt nicht nur durch ihre Architektur und ihre Stilelemente aus verschiedenen Epochen. Von der Kuppel aus hat man einen wunderschönen Ausblick.
Europäische Kulturhauptstadt Galway
Mit seinen rund 78.000 Einwohnern ist Galway (irischer Name Gaillimh) die größte und bedeutendste Stadt an der Westküste. Es ist Zentrum des gälischsprechenden Irlands und Sitz zweier Universitäten. Der Name des Ortes leitet sich vom irischen Namen des nur 15 Kilometer langen Flusses Corrib her, der den Loch Corrib mit der Galway-Bucht (Cuan na Gaillimhe) verbindet. Welche Veranstaltungen Galway* im Feierjahr plant, finden Touristen auf der Kulturhauptstadt-Website der Stadt.










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Kulturhauptstadt Rijeka: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten
Die Stadt an der Kvarner-Bucht hat eine lange Geschichte, von der Besucher sich bei einem ausgiebigen Stadtbummel überzeugen können. Sie bietet viele Attraktionen. Dazu zählen:
Kirche Mariä Himmelfahrt: Die dreischiffige Basilika Mariä Himmelfahrt wird von den Einheimischen kurz und knapp "Vela Crkva", "Große Kirche", genannt. Dem im 13. Jahrhundert entstandenen Gotteshaus wurde im 18. Jahrhundert eine mit Säulen, Figurenschmuck und kleiner Rosette reich geschmückte klassizistische Fassade vorgeblendet. Der freistehende, 44 Meter aufragende Glockenturm dagegen zeigt mit seinem unverputzten Mauerwerk den romanisch-gotischen Originalzustand. Der Kirchturm ist übrigens ein "Schiefer Turm", der im Laufe der Zeit um 40 Zentimeter aus der Vertikalen geraten ist.
Kroatisches Nationaltheater: Der Neorenaissance-Bau mit zweistöckigem Portikus entstand Ende des 19. Jahrhunderts nach Plänen des Wiener Architektenbüros Fellner und Helmer. Den überaus prächtigen Zuschauerraum schmückt ein Deckengemälde mit allegorischen Darstellungen, geschaffen von den Malern der Künstler-Compagnie, Franz Matsch sowie den Brüdern Ernst und Gustav Klimt. Eröffnet wurde das Theater 1885 mit der Oper "Aida".
Jadran Palast: Ein imposantes Neorenaissance-Gebäude, das heute Sitz der kroatischen Fährreederei Jadrolinija ist. Ihr vom italienischen Bildhauer Sebastiano Bonomi geschaffener, auf hohen Postamenten stehender Figurenschmuck stellt seemännische Berufe dar – Kapitän, Offizier und Steuermann, Ingenieur.
Marine- und Geschichtsmuseum des kroatischen Hinterlands: Der frühere Gouverneurspalast beherbergt heute das Marine- und Geschichtsmuseum des kroatischen Küstenlands. Hier können Besucher die Geschichte der Stadt und der Kvarner Region von den Anfängen bis zur Gegenwart erkunden. Griechische und römische Artefakte sowie alte Münzen, Trachten von den Kvarner Inseln, Kunsthandwerk, Waffen und Möbel geben einen umfassenden Einblick. Ein Schwerpunkt des Museums ist die Schifffahrt.
Burg Trsat: Sie besteht aus einem Ensemble aus Türmen und Mauern, die größtenteils aus dem 19. Jahrhundert stammen. Die Fürsten Frankopani errichteten im 13. Jahrhundert auf den Überresten früherer Zeit eine neue Festung, die später auch von den Habsburgern genutzt wurde. Beim schweren Erdbeben von 1750 wurde sie zerstört und daraufhin verlassen. 1826 kaufte Graf Laval-Nugent, ein irischstämmiger Vizemarschall der österreichisch-ungarischen Armee die Burg als Familiensitz und restaurierte sie. Nicht versäumen sollte man den herrlichen Panoramablick auf Stadt und Hafen, den man am schönsten vom Burgbistro Grof aus genießt.
Hafenpromenade Riva: Hier verströmt alles K.-u.-k.-Atmosphäre, unter anderem die pompösen Kommerz- und Verwaltungspaläste, die Markt- und Fischhalle, das neobarocke Palais Modello und das Nationaltheater; darüber hinaus viele Restaurants und Szenekneipen.
Korzo: Die Flaniermeile Rijekas. In ihrer Mitte steht das Renaissancetor mit aufgesetztem Glockenturm. Das Tor führt in die Altstadt, in der die barocke Kathedrale Sveti Vid und die Kirche Mariä Himmelfahrt samt schiefem Campanile besichtigt werden können.
Europäische Kulturhauptstadt Rijeka
Das rund 129.000 Einwohner zählende und an der Kvarner-Bucht gelegene Rijeka ist die wichtigste Industrie- und Hafenstadt Kroatiens und die drittgrößte Stadt des Landes. Sie ist das Tor nach Südkroatien und dank bester Fährverbindungen auch auf die kroatischen Inseln und nach Dubrovnik. Erste Besiedlungsspuren reichen in die Steinzeit zurück, und seitdem waren es unter anderem Illyrer, Römer, Kroaten, Habsburger und Franzosen, die die Hafenstadt prägten. Der Stadtname leitet sich von einem Kastell und einer Kirche am Fluss Rječina (lat. Flumen Sancti Viti „St. Veitsstrom“) im heutigen Stadtteil Trsat ab. Der Ortsname bedeutet „Fluss“. Welche Veranstaltungen Rijeka* im Jubiläumsjahr plant, erfahren Touristen auf der Kulturhauptstadt-Homepage der Stadt.
Kulturhauptstädte Europas seit 1985
Der Titel "Kulturhauptstadt Europas“ wird jährlich von mindestens einer europäischen Stadt geführt. Mit Beschluss des Rates der Europäischen Union am 13. Juni 1985 wurde der Vorschlag der damaligen griechischen Kulturministerin Melina Mercouri umgesetzt. Dieser Vorschlag sah vor, jährlich eine europäische Kultur(haupt)stadt zu benennen, mit dem Ziel, die europäische Integration zu stärken. Seit 2010 darf auch eine Stadt außerhalb der EU den ehrenwerten Titel tragen. Für Vorbereitung und Durchführung des Programms steht den Städten ein Budget von insgesamt 65,5 Millionen Euro zur Verfügung. Die erste europäische Kulturhauptstadt war 1985 Athen.
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