Südafrika: Mit Coronavirus infiziertem Touristen droht Mordanklage

Südafrikanische Touristenattraktion: Ein Elefant im Krüger-Nationalpark
Südafrikanische Touristenattraktion: Ein Elefant im Krüger-Nationalpark© Shutterstock/WitR

Mit Covid-19 infiziert und trotzdem gereist: In Südafrika droht deshalb einem Touristen die Mordanklage. Auch in Deutschland wären drastische Strafen möglich.

Weil er trotz Infektion mit dem Coronavirus vom Krüger-Nationalpark aus weitergereist ist, wurde ein Tourist in Südafrika festgenommen. "Diese Person wird wegen versuchten Mordes angeklagt werden", erklärte Polizeisprecher Vishnu Naidoo gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Mann befinde sich nun in Quarantäne.

ADAC: Drastische Strafen auch in Deutschland möglich

ADAC Juristen erklären, dass auch in Deutschland drastische Strafen möglich sind, sollten Infizierte beispielsweise ihre Quarantäne nicht einhalten. "Das kann nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) strafrechtlich verfolgt werden", sagt Club-Juristin Kristina Benecke.

"Wer weiß, dass er mit dem Coronavirus (Sars-CoV-2) infiziert ist, bei dem kommt bei Ansteckung Dritter zudem eine Strafbarkeit wegen vorsätzlicher oder fahrlässiger gefährlicher Körperverletzung in Betracht. Sollte es in der weiteren Folge zum Tod kommen, kann auch eine Anklage wegen (versuchter) Körperverletzung mit Todesfolge oder (versuchtem) Totschlags oder gar Mordes im Raum stehen.“

In Südafrika gilt ab sofort eine dreiwöchige Ausgangssperre. Sie sieht die Einstellung des kommerziellen Flugbetriebs, die Schließung aller Landesgrenzen für den Personenverkehr sowie ein Anlegeverbot für Kreuzfahrtschiffe vor. Viele Deutsche und andere ausländische Touristen sitzen fest.

Mit Material von dpa