Frankreich: Streiks betreffen Bahn- und Flugverkehr

Leerer Bahnhof während des Streiks in Frankreich
Bei den Bahnstreiks in Frankreich bleiben immer wieder auch TGVs auf der Strecke© Shutterstock/Markus Mainka

Die Streiks in Frankreich nehmen kein Ende. Am 6. Juni findet ein neuer landesweiter Protesttag statt. Wieder dürften vor allem Bahn- und Flugreisende betroffen sein.

  • Bahnstreik: Es kann vereinzelt zu Zugausfällen oder Verspätungen kommen

  • Flugverkehr wird um ein Drittel reduziert

  • Spritengpässe an den Tankstellen nicht ausgeschlossen

Für Dienstag, 6. Juni, haben die französischen Gewerkschaften und Sozialverbände zu neuen Streiks aufgerufen. Die Protestwelle richtet sich gegen die Rentenreform, die das Renteneintrittsalter von 62 auf 64 Jahre anhebt. Obwohl diese bereits in Kraft getreten ist, geben die Gewerkschaften noch nicht auf und fordern eine Rücknahme der Maßnahmen.

Bahn: Störungen beim TGV-Verkehr möglich

Welche konkreten Auswirkungen der Protesttag auf den nationalen Bahnverkehr haben wird, ist französischen Medienberichten zufolge schwer abzuschätzen. Die Beteiligung an den Streiks war zuletzt stark rückläufig. Ein kompletter Stillstand ist daher unwahrscheinlich.

Die Behörden erwarten zum Aktionstag am 6. Juni landesweit bis zu 600.000 Demonstrantinnen und Demonstranten. Das sind deutlich weniger als zum Höhepunkt der Proteste vor einigen Monaten. Reisende müssen sich aber darauf einstellen, dass zumindest einige Züge, darunter auch TGVs, nicht planmäßig verkehren könnten.

Die Auswirkungen auf den internationalen Reiseverkehr dürften sich aufgrund der Erfahrungen der jüngsten Streiks eher in Grenzen halten. Und auch die Deutsche Bahn geht offenbar nicht von größeren Störungen auf den Strecken zwischen Frankreich und Deutschland aus. Auf der Website der Deutschen Bahn* sind derzeit keine Ausfälle bei grenzüberschreitenden Verbindungen genannt.

Aktuelle Informationen zur Situation in Frankreich findet man zeitnah auf der Internetseite der französischen Bahngesellschaft SNCF*.

Streiks auch im Flugverkehr

Sicher ist, dass am 6. Juni auch der Flugverkehr unter den Streiks zu leiden haben wird, weil die Fluglotsen ihre Arbeit niederlegen. Wie die Zivilluftfahrtbehörde mitteilte, wies sie die Airlines an, ihre Starts und Landungen am Flughafen Paris-Orly um ein Drittel zu reduzieren. An den Flughäfen Lyon, Marseille, Nizza, Toulouse, Bordeaux und Nantes wurde der Flugverkehr um 20 Prozent verringert.

Passagieren und Passagierinnen wird geraten, ihren Flugstatus zu überprüfen und gegebenenfalls ihre Airline zu kontaktieren. Bei der Anreise zum Airport gilt es mehr Zeit einzuplanen. Demonstrierende blockieren immer wieder auch Zufahrtsstraßen.

Streik bei der Airline: Diese Rechte haben Reisende

Engpässe an den Tankstellen möglich

Das Auswärtige Amt weist darauf hin, dass es infolge der Streiks auch in Häfen und Raffinerien zu Einschränkungen bei der Versorgung von Tankstellen mit Kraftstoffen kommen kann. Wartezeiten an der Zapfsäule sollten einkalkuliert werden.

Wer Sprit im Reservekanister mitnehmen möchte, sollte wissen, dass in Frankreich maximal zehn Liter erlaubt sind. Meldungen über großflächige Spritengpässe liegen bislang aber nicht vor.

Hier geht es zur Übersicht der bestreikten Tankstellen*.

Staus und Straßensperren

Finden Streiks statt, kann das auch Autofahrende beeinträchtigen. In größeren Städten kann es dann zu Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen* kommen. Dies war z. B. bei den großen Aktionen im März der Fall, vor allem im Großraum Paris und anderen Großstädten.

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