Überwiegend unkritisch
Großes Aufatmen nach dem Crash: VW-Bus wie auch Renault Trafic bieten den Insassen ein insgesamt gutes Schutzpotenzial. Besonders erfreulich: Kinder sind hier sicher wie in Abrahams Schoß. Das Verletzungsrisiko für die 1 ½ jährigen und 4 jährigen Kinderdummies – natürlich in passenden Kindersitzen – fiel „gering“ bis „sehr gering“ aus.
Eine weitere Gemeinsamkeit: Obwohl völlig unterschiedlich konstruiert, zeigen VW Bus wie auch Renault Trafic einen überraschenden Schwachpunkt: Allzu massive, unnachgiebige Querverstrebungen in der Sitzlehne der mittleren Bank führten zu einem erhöhten Knie-Verletzungsrisiko für die Hinterbänkler der letzten Sitzreihe.
Als Achillesferse des VW entpuppte sich die Karosserie-Stabilität im Bereich des Fahrers. Der Fußraum wird stark eingeengt, die Pedale dringen nach innen ein. Folge: Rote Füße für den Fahrer – diese Farbe steht für „Verletzungsrisiko sehr hoch“.
Dem Renault wiederum fehlt der Beifahrerairbag, zumindest in der Serienausstattung. Dementsprechend höher sind die Brustbelastungen für den Beifahrer. Unterschiedlich das Öffnen der Fahrertür nach dem Crash: Im VW geht es locker mit Handkraft, beim Renault nicht einmal mit Gewalt.
Auch wenn das Gesamtergebnis durchaus erfreulich ausfällt: Im Detail haben die Hersteller doch einige Hausaufgaben zu erledigen. Dazu gehört, neben der Optimierung der hier dargerstellten Schwachpunkte, die Ausstattung mit höhenverstellbaren Gurten sowie mit Gurtwarnern auf allen Plätzen. Immerhin kann der Fahrer bei so vielen Passagieren schnell den Überblick verlieren wer nun angeschnallt ist und wer nicht. Zwei Aufpreis-Positionen müssen Serienstand werden: Beim Renault ist es der Beifahrer-Airbag, beim VW der Schlüsselschalter zur Deaktivierung dieses Airbags (unabdingbar, wenn auf dem Platz eine Babyschale montiert werden soll). Und gerade unsere kinderlieben französischen Nachbarn sollten noch klarstellen, wie das denn nun mit der Kinder-Mitnahme auf der hinteren Sitzreihe aussieht: Laut Bedienungsanleitung ist das, ohne nachvollziehbaren Grund, nicht gestattet. Entsprechende Warnhinweise im Fahrzeug-Innenraum sucht man aber vergeblich.
Kleinbusse im ADAC-Autotest
Abgesehen von der hier im Crashtest beurteilten Passiven Sicherheit: Wie sieht es mit der Aktiven Sicherheit aus (dazu gehören Fahrwerk, Bremsen, ESP…)? Wie gut lassen sich Kindersitze verankern, wie ist die Rundumsicht?
Diese und 300 weitere Prüfpunkte untersucht der ADAC im "Autotest". Aus der Kleinbus-Riege stehen im Augenblick diese aktuellen Testberichte zur Verfügung: