Fünftürige Schräghecklimousine der unteren Mittelklasse (85 kW / 116 PS)
Mazda ist bekannt für technische Sonderwege. Erwähnt seien hier beispielsweise der Wankelmotor, das Festhalten am Saugbenziner in der heutigen Turbozeit oder die Kompressionszündung im neuen Motor namens Skyactiv-X. Und auch am kleinen Diesel des Testwagens findet man die ein oder andere Besonderheit. So hat der Vierzylinder für die Leistungsklasse mit 1,8 Litern relativ viel Hubraum und ist mit 14,8:1 niedrig verdichtet. Außerdem verzichtet Mazda auch für die Homologation nach der aktuellen Abgasnorm Euro 6d-temp auf eine Harnstoffeinspritzung zur Reduzierung der Stickoxidemissionen, innermotorische Maßnahmen und ein vergleichsweise einfacher Speicherkat sollen ausreichen. Zwar erfüllt der Mazda 3 die gesetzlichen Vorgaben auch so locker, der ADAC testet aber strenger. So fällt auf, dass bei Volllastfahrten im Autobahnzyklus des Ecotests die Stickoxide höher ausfallen, als es bei Konkurrenzmodellen mit Harnstoff-System der Fall ist. Der Verbrauch im Ecotest liegt bei 5,1 Liter Diesel alle 100 Kilometer, das ist ein ordentlicher Wert für einen aktuellen Diesel. Leider fällt der an sich stämmige und vor allem angenehm laufruhige Motor durch eine Lastwechselschwäche auf. Beispielsweise nach dem Hochschalten dauert es eine Gedenksekunde, bis der Turbodiesel wieder Druck aufgebaut hat. Das schmälert den Fahrspaß deutlich.
Der Mazda 3 an sich besticht auch in dieser Motorisierung in vielen Punkten. Die präzise Lenkung und das agile Fahrwerk lassen oft den Wunsch nach einem potenteren Motor aufkommen. Zudem ist der Mazda 3 mit einem der besten Innenräume der Kompaktklasse gesegnet, Verarbeitung und Materialanmutung spielen im Konzert mit weitaus teureren Konkurrenten mit. Stichwort teuer: Der Mazda 3 ist ein interessantes Angebot. Als Mazda 3 Selection kommt er unter anderem mit einem "echten" Head-Up-Display, Navigationssystem, mannigfaltigen Assistenzfunktionen, Zweizonen-Klimaautomatik, Sitz- und Lenkradheizung und Abstandtempomat für 26.890 Euro. Der Testwagen ist voll ausgestattet mit Ledersitzen, Bose-Soundsystem, 360°-Kamera, Matrix-LED-Scheinwerfern und mehr für 33.239 Euro - da wird die Luft für die meisten Konkurrenten dünn.
Karosserievarianten:
Limousine
Konkurrenten:
u.a. Ford Focus, Hyundai i30, KIA Ceed, Opel Astra, Renault Mégane, Seat Leon, VW Golf