Subaru überrascht mit dem „Eye Sight“-System. Den Zusammenstoß mit dem Erwachsenen vermeidet das System aus bis zu 55 km/h. Nachts reagiert es sehr gut und sehr zuverlässig. Bei den Nachtversuchen konnte sogar die Straßenbeleuchtung ausgeschalten werden, die Warnweste am Dummy war nicht nötig. Störungen der „Eye Sight“-Stereokamera – zum Beispiel bei Starkregen – werden sofort angezeigt. Die Warnung ist mit Warnton und rot blinkendem Kombiinstrument sehr deutlich. Einzige Schwäche: Auf den Radfahrer erfolgt keine Reaktion.
Audi verbaut als einziger im Test das ausgereifte Notbremssystem serienmäßig, während Volvo und Mercedes serienmäßig nur einen einfachen City-Notbremsassistenten verbauen, der PKW-Auffahrunfälle verhindern kann. Als einziger Assistent schafft es Audi, den Unfall mit dem 8 km/h langsamen Radfahrer zu verhindern. Das schwierige Szenario mit dem verdeckten Kind (ein Kind erscheint plötzlich hinter einem parkenden Auto) meistert der Audi hervorragend. Der Unfall wird aus bis 45 km/h vermieden. Nachts arbeitet das Mono-Kamera-System weiterhin und wird nicht abgeschalten, ist aber stark von Kontrasten abhängig. Der Dummy mit Warnweste wurde deutlich besser erkannt als der dunkel bekleidete.
Volvo enttäuscht, das System hat echte Probleme, den artikulierten Dummy (bewegte Beine) zu erkennen. Eine Warnung erfolgt zwar, die Bremsung bleibt aber aus. System-Fehler scheinen dem Fahrer nicht angezeigt zu werden. In Tests mit einem statischen Dummy reagiert das System etwas stabiler, jedoch schlechter als beim in 2013 getesteten V40. Das System im V60 ist bereits seit 2010 als damals erster Fußgängernotbremsassistent am Markt. Nachts schaltet der Assistent ab. Auf der Website bewirbt Volvo auch Radfahrer zu erkennen, im Test reagiert der Wagen jedoch nicht auf unseren Dummy. Auch wenn der Hersteller im XC90 High-End-Assistenzsysteme verspricht, muss in der Mittelklasse dringend nachgebessert werden. Gut ist die deutliche Warnung. Zusammen mit dem Warnton wird in die Windschutzscheibe rotes, blinkendes Licht projiziert und ist somit für den Fahrer ohne Kopfbewegung sichtbar.