Start-Stopp-Automatik: So arbeitet die Spritspar-Technik

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Die aktivierte Start-Stopp-Automatik spart Sprit© ddp/Kim Graf

Die Start-Stopp-Automatik im Auto spart bis zu 15 Prozent Sprit im Stadtverkehr. Wir erklären, wie die Spritspar-Technik funktioniert und geben Praxis-Tipps.

Wie funktioniert die Start-Stopp-Automatik?

Ein Fahrzeug mit Start-Stopp-Automatik besitzt ein automatisch arbeitendes System zur Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Sobald das Fahrzeug steht, wird der Motor abgeschaltet. Dazu muss der Schalthebel auf Leerlauf stehen und das Bremspedal gedrückt werden. Moderne Fahrzeuge schalten den Motor zum Teil schon während des Ausrollens ab.

Je nach Fahrzeug-Hersteller springt der Motor wieder an, wenn entweder das Bremspedal losgelassen oder teilweise zusätzlich das Kupplungspedal getreten wird. 

Bei Fahrzeugen mit Automatikgetriebe schaltet der Motor ab, sobald das Fahrzeug steht oder eine bestimmte Mindestgeschwindigkeit unterschritten wurde. Gestartet wird, sobald das Bremspedal losgelassen, ein definierter Bremsdruck unterschritten oder das Fahrpedal betätigt wird – abhängig vom Hersteller. 

Die elektrischen Systeme arbeiten auch bei stehendem Motor weiter – anders als bei ausgeschaltetem Zündschlüssel. Wenn das Abschalten des Motors im Stand nicht gewünscht ist (etwa bei Kolonnenverkehr), kann dies durch Drücken einer Taste (meist "Auto off") unterbunden werden.

Das Energiemanagement von Fahrzeugen mit  Start-Stopp-Automatik besteht aus verschiedenen Komponenten. Die wesentlichen sind das Motorsteuergerät samt Start-Stopp-Koordinator, der Batteriesensor und eine zyklenfeste Batterie mit EFB- oder AGM-Technologie.

Wann arbeitet die Spritspar-Technik nicht?

Je nach Auto-Modell und Fahrzeug-Hersteller gibt es diverse Faktoren, die die Funktion der Start-Stopp-Automatik unterbinden. Meist handelt es sich um folgende:

  • Batteriespannung zu schwach

  • Außentemperatur zu tief oder zu hoch

  • Motor noch nicht auf Betriebstemperatur

Weitere Ursachen können sein:

  • Fahrzeug steht an einer Steigung

  • Hinweise darauf, dass ein Fahrer nicht warten, sondern parken möchte: Fahrer-Gurtschloss gelöst, Türen oder Motorhaube geöffnet, Lenkrad stark eingeschlagen

  • Einpark-Assistent aktiviert

  • Anhänger angekuppelt  

ADAC warnt vor dauerhaftem Abschalten von Start-Stopp

Aktuell werden vermehrt Dongles für die Diagnosebuchse oder Apps angeboten, die die Start-Stopp-Anlage in Verbrennerautos dauerhaft abschalten. Davor warnt der ADAC: Das dauerhafte Abschalten der Start-Stopp-Anlage kann zum Erlöschen der Betriebserlaubnis eines Autos führen. Es wäre nur bei Autos zulässig, bei denen das in der Betriebserlaubnis so vorgesehen ist – was bei den wenigstens Modellen der Fall ist und nur durch Rückfrage beim Hersteller zuverlässig geklärt werden kann. Eine Verschlechterung des Abgasverhaltens durch eine dauerhaft abgeschaltete Start-Stopp-Anlage kann zu Beanstandungen im Rahmen der nächsten Hauptuntersuchung führen.

Was beeinflusst noch das Funktionieren des Systems?

Frostige Temperaturen stressen im Winter die Batterie, weshalb die Start-Stopp-Automatik bei extremer Kälte die Arbeit einstellt. Die untere Temperaturgrenze variiert von Hersteller zu Hersteller, meist liegt sie im Bereich von plus drei bis minus fünf Grad.

Wegen des zu hohen Strombedarfs können beispielsweise im Winter Scheiben- und Sitzheizung, im Hochsommer die Klimaanlage verhindern, dass die Elektronik den Motor abschaltet.

Manche Fahrzeuge stoppen den Motor nur dann automatisch, wenn das Lüftungsgebläse ausgeschaltet ist. Sobald der Motor jedoch steht, kann das Gebläse wieder eingeschaltet werden, ohne dass der Motor anspringt (sofern der Fuß auf der Bremse bleibt und nicht eingekuppelt wird).

Ist die Starterbatterie defekt, darf sie nur gegen eine vom Hersteller frei gegebene getauscht werden. Der Grund: Der Batteriesensor muss die Daten der verwendeten Starterbatterie kennen, um deren Ladungszustand auch bei zunehmender Alterung richtig bestimmen zu können.

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