Drei Themen standen 2017 besonders im Fokus: Der Rückruf von Airbags und Gurtstraffern des Zulieferers Autoliv war alleine für 30 – in der Stückzahl meist kleinere – Rückrufe verantwortlich. Ähnlich wie bei Takata stellte auch hier die Zündladung das Problem dar, es wurde jedoch schneller erkannt, so dass weltweit „nur“ 380.000 Airbags/Gurtstraffer betroffen sind und nicht wie bei Takata über 100 Millionen. Takata-Airbags bilden den zweiten Schwerpunkt mit 19 Rückrufen. Der Zulieferer hatte 2017 Insolvenz beantragt und wurde von der chinesisch-amerikanischen Firma KSS (Key-Safety Systems) übernommen. Die Rückrufaktionen laufen jedoch wie gewohnt weiter. Weitere zehn Rückrufe können dem Dieselskandal zugeordnet werden. Hier ist die Abgrenzung einzelner Rückrufe jedoch nur eingeschränkt möglich, da jedes Softwareupdate für eine Motorvariante ein eigener Rückruf sein kann.
Nach Bauteilgruppe ausgewertet, führen auch dieses Jahr wieder die Themen der passiven Sicherheit „Gurte, Airbag und Kopfstützen“. Am zweithäufigsten sind Bauteilebetroffen, die die Fahrstabilität gefährden.

Pkw-Rückrufe 2017 nach Bauteilgruppen
Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der Softwarefehler als Rückrufursache von sieben auf zwölf Prozent gestiegen. Nimmt man hier die Dieselskandal-Fälle aus, sind es immer noch zehn Prozent der Rückrufe, die durch Softwareprobleme verursacht werden.

Pkw-Rückrufe nach 2017 nach Fehlerursache
Bei Betrachtung des Fahrzeugalters ist zu erkennen, dass knapp 50 Prozent aller Probleme, die zu einem Rückruf führen, in den ersten beiden Jahren nach der Produktion entdeckt werden. Dieser Wert ist vergleichsweise konstant gegenüber dem Vorjahr. Der Anstieg am Ende der Skala ist auf Takata-Airbags zurückzuführen.

Pkw-Rückrufe 2017 nach Fahrzeugalter