Mit dem Opel Astra wurde eine Tradition gebrochen, denn alle Vorgänger hießen Kadett. Mit dem GSi 16V aber offerierte man 1991 ein Paket, dem nur wenige aus der GTI-Fraktion das Wasser reichen konnten.
Im Jahr 2016 wurde der erste Opel Astra 25 Jahre alt. Er trat im Jahr 1991 die Nachfolge des Opel Kadett der Generation E an und wies wie sein Vorgänger Vorderradantrieb auf. Und es gab ihn von Anfang an auch als sportliches GSi-Modell. Der im gleichen Jahr präsentierte VW Golf III war ihm aber ein mächtiger Konkurrent.
Namenswechsel
Der Namenswechsel wurde im Rahmen der damals gültigen Opel-Strategie, mit «a» endende Kunstnamen als Typenbezeichnung zu verwenden, vorgenommen. Auf Kadett E folgte Astra F, der Baureihencode wurde nach alter Logik fortgesetzt. Den relativ rundlichen Kadett ersetzte der modernere und gradlinigere Astra, der von Anfang an mit drei oder fünf Türen, aber nur mit Schrägheck geliefert werden konnte. Doch die Kombi- sowie die Stufenheckvarianten wurden mit nur wenigen Monaten Abstand nachgereicht.
Ab Serienstart waren auch sportliche Modelle verfügbar und leistungshungrige Kunden schielten dabei natürlich nach dem Grand Sport Injection, kurz GSi.
Bewährte Konzeption
Es waren bei der Entwicklung des neuen GSi keine technischen Experimente nötig, denn der Vorgänger bot praktisch alles, was auch die neue Astra-Variante gut machte. Wiederum optimierte man die Serienkarosserie mit aerodynamischen Anbauteilen und wiederum kam man auf den sehr guten cw-Wert von 0.30.
Auch den Zweilitermotor mit sequentieller Einspritzung und 16 durch zwei obenliegende Nockenwellen bewegte Ventile gab es schon beim Vorgänger.
Etwas schwerer
Bezüglich der Aussenabmessungen wuchs der Opel-Fünfsitzer nur unwesentlich, im Gewicht aber wirkten sich die zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen doch recht erheblich aus. Statt 1039 wog der GSi neu nun 1229 kg. Dies ging nicht ganz spurlos an den Fahrleistungen vorbei, die vor allem im Vortrieb nicht ganz die Werte der Vorgängers erreichten. 8.3 Sekunden nahm sich der Astra GSi für den Spurt von 0 auf 100 km/h, der Kadett E GSi hatte dieselbe Disziplin in 8,1 Sekunden geschafft. Ähnliches galt es von der Elastizität zu sagen, während die Spitzengeschwindigkeit unverändert bei 220 km/h lag. Verbrauchsmäßig lag der Neue leicht vorne.
Nicht ohne Konkurrenz
Dass der Astra GSi damals nicht zum absoluten Platzhirschen avancierte, lag nicht zuletzt auch daran, dass Volkswagen der Golf-Baureihe ein neues Flaggschiff kredenzt hatte, den VR6. Der wies 2,8 Liter Hubraum, sechs Zylinder und 174 PS auf. Damit lief er zwar nicht deutlich schneller als der sportlichste Astra, punkte Beschleunigungswerte und Durchzug holte der ähnlich schwere Golf aber mehr Lorbeeren als der Astra, der trotz Zylinder-Defizits noch nicht einmal weniger kostete (DM 36.450). Nur im Verbrauch konnte der Opel brillieren, denn seine vier Töpfe begnügten sich mit 9,7 Liter im Testmittel, während die sechs des Golf deren 11.1 konsumierten.
Andere Konkurrenten, z.B. von Renault, Peugeot oder Fiat konnten zwar manches weniger gut als der Opel, waren dafür aber teilweise deutlich günstiger. Und sie waren in den meisten Fällen komfortabler, denn die harte Federung wurde dem Astra GSi als Nachteil ausgelegt, obschon sie natürlich auch für das dynamische Handling verantwortlich war.
Die damalige Zielgruppe dürfte es nicht gestört haben, denn natürlich wurde auch der Opel Astra F GSi zum Erfolgsmodell.
Weitere Informationen zum Opel Astra GSi und seinen Konkurrenten finden sich auf
www.zwischengas.com
Den ersten Bericht der ADAC Motorwelt zum Opel Astra und seinem Konkurrenten VW Golf III gibt es ebenfalls auf www.zwischengas.com.
URL:
http://www.zwischengas.com/faksimile/ADAC-Motorwelt-Nr-9-vom-1-September-1991-Seite-22/ad94a59b-982f-431c-bf42-bf62e1a6f1d3