Statt einen vorhandenen Diesel- oder Benzinmotor dem Kraftstoff anzupassen, entwickelte Ludwig Elsbett einen speziell für Pflanzenöle ausgelegten Motor. Beim Elsbett-Motor wird gereinigtes, kaltgepresstes, ansonsten nicht weiter behandeltes Pflanzenöl aus Raps, Erdnuss, Ölkürbis, Rizinus, Sonnenblume und anderen Pflanzen über eine oder zwei Einspritzdüsen direkt eingespritzt, und zwar dergestalt, dass sich um eine zentrale Brennzone mit annähernd stöchiometrischem Verhältnis (zirka 14 kg Luft und 1 kg Benzin für die vollständige Verbrennung) eine nicht an der Verbrennung teilnehmende Überschussmasse legt. Sie hält die Kraftstoffteilchen schwebend, bis sie aufgelöst sind, so dass auch die schwerer verdampfbaren Pflanzenöle mit dem gleichen thermodynamischen Wirkungsgrad verbrannt werden wie Benzin oder Dieselkraftstoff.
Die Überschussluft hält außerdem die Zylinderwände kühl, so dass auf eine übliche Wasser- oder Luftkühlung verzichtet werden kann. Elsbetts wärmedichter Motor, der übrigens auch mit Diesel von der Tankstelle betrieben werden kann, weist somit auch einen höheren Wirkungsgrad aus.
Der mit billigem „Salatöl“ zu betreibende Elsbett-Motor wurde in einige Traktoren, Personen- und Lastwagen eingebaut, doch konnte er sich wegen der Widerstände der Ölmultis und der Unbeweglichkeit der Autoindustrie nicht auf breiterer Basis durchsetzen. Die Autoindustrie versteifte sich stattdessen auf den sogenannten Biodiesel. Der Begriff steht zwar für ein aus Raps, Sonnenblumen oder anderen Pflanzen gewonnenes Öl, doch wird ihm giftiges Methanol beigemischt, das üblicherweise aus Methan gewonnen wird und dieses wiederum aus Erdgas. Bei dem Verfahren (Veresterung) entsteht aus dem harmlosen Rapsöl der aggressive Rapsölmethylesther (RME), der bestimmte Kunststoffe, Lacke und Beschichtungen angreift. Um Schäden an Einspritzpumpen und Motoren zu vermeiden, müssen daher andere Werkstoffe verbaut werden. Der Biodiesel ist somit trotz seiner Bezeichnung kein reines Naturprodukt.
Bildbeschreibung:
1981 VW Golf mit Dreizylinder Elsbett-Motor. Bei ihm kann der Wasserkühler entfallen und die Motorhaube dementsprechend (aerodynamisch vorteilhafter) heruntergezogen werden.