Photovoltaik-Anlage und E-Auto: kostengünstig und klimafreundlich

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Um sich ein Stück weit unabhängig zu machen von der Preisentwicklung auf dem Strommarkt ist eine eigene Photovoltaik-Anlage ideal – nicht nur in Bezug auf das E-Auto.

  • E-Auto sorgt für deutlich höheren privaten Strombedarf

  • ADAC Solarrechner: persönliche Nutzung der Sonnenenergie einfach berechnen

  • Faustregel: Eigenverbrauch vor Netzeinspeisung

Ab 2035 kann man in Europa keine neuen Verbrennerautos mehr kaufen. Das bedeutet, dass sich jeder mit dem Thema Elektromobilität beschäftigen muss und auch einen Teil zur Energiewende beitragen kann, zum Beispiel mit einer eigenen Photovoltaik-Anlage.

Strom selbst nutzen oder ins Netz einspeisen?

Eigenverbrauch lohnt sich stärker als das Einspeisen in das Netz, weil die Einspeisevergütung recht gering ausfällt und eigener Solarstrom billiger ist als Strom vom Energieversorger. Das liegt daran, dass auf Eigenverbrauch weniger Steuern und Umlagen fällig werden als bei üblichen Stromverträgen. Da das Laden eines Elektroautos zu den größten Stromverbrauchern in einem Haushalt gehört, ist das eine perfekte Kombination. Man ist nicht mehr nur auf öffentliche Ladestationen angewiesen, die teilweise sehr hohe Tarife verlangen.

Was bedeutet Solar, Photovoltaik und Solarthermie?

Solar (abgeleitet aus der Astronomie und Physik) = zur Sonne gehörig, von ihr ausgehend

Photovoltaik (PV) = Zweig der Energietechnik, der sich mit der Gewinnung von elektrischer Energie aus der Sonnenenergie befasst. Hierbei trifft die Sonnenstrahlung auf Solarzellen wodurch Strom gewonnen wird.

Solarthermie = Energiegewinnung aus Sonnenwärme. Die Sonnenstrahlen treffen hierbei auf Kollektoren. Dadurch wird die in den dünnen Röhren befindliche Flüssigkeit in den Kollektoren erhitzt. Sie wird im Anschluss durch einen Rohrkreislauf in den Solarspeicher transportiert. Mit Hilfe der gespeicherten Wärme kann nun z.B. ein Haus oder Wasser aufgewärmt werden.

Wie viel Strom kann eine Photovoltaik-Anlage erzeugen?

Der mögliche Solarertrag in Deutschland hängt von vielen Faktoren wie z.B. der Region ab, die Unterschiede zwischen dem Norden und Süden sind aber gar nicht so ausschlaggebend. Wichtiger ist die Ausrichtung des Daches. Geht man von einer üblichen 10-Kilowatt-Peak-Anlage aus, kann diese jährlich bis zu 10.000 Kilowattstunden Solarstrom erzeugen.

Wie viele Solarmodule benötigt man für einen 4-Personen-Haushalt und ein Elektroauto?

Der Stromverbrauch im 4-Personen-Haushalt liegt pro Jahr durchschnittlich bei 4000 Kilowattstunden – dazu kommen etwa 3.000 Kilowattstunden für das E-Auto je nach Fahrleistung.

Eine Doppelhaushälfte hat etwa 70 Quadratmeter Dachfläche. Hier kann eine Photovoltaik-Anlage mit maximal 10 kWp installiert werden, was 24 Solarmodulen entspricht. In Baden-Württemberg können mit dieser Anlage pro Jahr bis zu 8482 Kilowattstunden Solarstrom erzeugt werden - also mehr als genug sodass sogar noch Sonnenstrom in das öffentliche Stromnetz eingespeist wird, welcher mit einer Einspeisevergütung belohnt wird. Bei einer 10 KWp Anlage sind das z.B. 8,6 Cent pro KWh.

Voraussetzung: 70 m² Dachfläche, 24 Solarmodule, 10 kWp© ADAC SE

Wie weit komme ich mit dem eigenen Solarstrom mit meinem Elektroauto?

Mit dem ADAC Solarrechner können einfach und übersichtlich die Lage und Voraussetzungen für die Installation der Photovoltaik-Anlage eingegeben und anhand der persönlichen Bedarfsabschätzung für Haus- und Auto-Ladestrom der Deckungsgrad durch selbst erzeugte Sonnenenergie prognostiziert werden.

Realistisch muss man davon ausgehen, dass man sein E-Auto zu 20 Prozent unterwegs lädt, beispielsweise im Urlaub. Mit der PV-Anlage für die Doppelhaushälfte kann man für einen E-Kleinwagen mit einer Jahresfahrleistung von 10.000 Kilometern fast die Hälfte abdecken – mit ca. 4584 Sonnenkilometer.

Wie klimafreundlich ist die Photovoltaik-Anlage?

Jede Kilowattstunde aus herkömmlicher Energieerzeugung in Deutschland ist mit einem Ausstoß von 550 Gramm CO2 verbunden. Dank Sonnenenergie können bei 75-prozentiger Autarkie in einem durchschnittlichen 3-Personen-Eigenheim schon rund 1,5 Tonnen CO2 vermieden werden. Kommt der Betrieb eines Elektroautos dazu, erhöht sich das Volumen hochgerechnet auf über 2,5 Tonnen CO2-Ersparnis im Jahr.

Die CO2-Ersparnis kann berechnet werden, indem man den Stromverbrauch des Haushalts mit dem CO2-Ausstoß pro produzierter Kilowattstunde vergleicht. In Deutschland beträgt der CO2-Ausstoß pro Kilowattstunde etwa 550 Gramm. Das bedeutet, dass die Photovoltaik-Anlage in diesem Beispiel jährlich 1925 Kilogramm CO2 einspart, indem sie Strom aus Sonnenlicht erzeugt, anstatt ihn aus fossilen Brennstoffen zu produzieren.

Für die Produktion der Solaranlagen werden übrigens keine kritischen Rohstoffe benötigt. Sie bestehen zumeist aus Silizium, dem nach Sauerstoff am zweithäufigsten vorkommende Element der Erde.