Merklingen löst China ab: Größter Ladepark der Welt in Merklingen eröffnet
Wer in Google nach dem größten Ladepark der Welt sucht, landet vielleicht etwas überraschend am Bahnhof in Merklingen. Hier wurde im beschaulichen Alb-Donau-Kreis Ende Oktober der weltweit größte Ladepark feierlich eröffnet. 259 Elektroautos können am Bahnhof Merklingen zugleich geparkt und geladen werden.
Das ist „Park-and-Ride“ in Groß gedacht – für Anwohnende im Umland bietet der Ladepark am Bahnhof einen neuen Anreiz den Arbeitsweg zumindest teilweise auf die Schiene zu verlegen. Die Ladezeit für E-Autos liegt zwischen vier bis acht Stunden und entspricht so einem Arbeitstag oder einem Tagesausflug.
Ladepark setzt auf saubere Energie
Die Anlage gewinnt den Strom aus Solarenergie und wird voraussichtlich jährlich rund 900.000 kWh erneuerbare Energie produzieren. Die Solaranlage dient gleichzeitig als Dach über den Parkplätzen und speist überschüssigen Strom wieder ins Netz ein. Mit diesem Projekt setzt die Region aktiv auf saubere Energie und nachhaltige Mobilität und beweist damit ihre Innovationskraft – denn noch ist diese Form der Energiegewinnung für Ladeparks dieser Größenordnung ein Novum.
Mit seinen 259 Parkplätzen besitzt der Merklinger Ladepark übrigens genau einen Parkplatz mehr als der ehemals größte Ladepark der Welt in China (Shenzhen), der im September diesen Jahres mit „nur“ 258 Plätzen eröffnet wurde.
In zehn Jahren mehr E-Autos als Verbrenner
Auch wenn sich bei der Entwicklung der E-Mobilität in den vergangenen Jahren viel getan hat, ist der Ladepark noch nicht ausgelastet, so können auch Verbrenner den Platz zum Parken nutzen. Von 161.602 neuzugelassenen Autos in Baden-Württemberg (Jan. bis Mai 2023) sind noch immer 50% Verbrenner. Die E-Autos liegen bei 17%, den Rest vom Kuchen teilen sich Hybrid- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf. Noch sind Verbrenner auf den Straßen und auch auf dem Ladepark in der Mehrheit. Wunsch der Ladepark-Betreiber ist es, dass sich mit dem Angebot in Merklingen das Mehrheitsverhältnis zu Gunsten der E-Autos dreht.
Die Gesamtkosten des Projekts liegen bei ca. 4,5 Mio. Euro. Hiervon übernimmt das Land drei Viertel der Kosten. Die Aufwendungen für die PV-Anlage trägt der Betreiber.
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