ADAC Stauprognose für Weihnachten (21. bis 26. Dezember)

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Staualarm vor dem Fest


Viel Geduld nötig am 22. und 23. Dezember


Kiel/München. Die ruhige Zeit auf Deutschlands Autobahnen ist nun wieder vorbei. An diesem Mittwoch starten Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt in die Weihnachtsferien. Donnerstag folgen Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen. Ab Freitag ist auch in Schleswig-Holstein Ferienbeginn.
Ab Heiligabend sind dann in allen Bundesländern die Schulen für ein oder zwei Wochen geschlossen. Grund für Staus und zähfließenden Verkehr sind nicht nur die vielen Reisenden, sondern die zahlreichen Baustellen, von denen in Deutschland aktuell 936 gemeldet werden, für Schleswig-Holstein sind es auf den Fernstraßen immerhin noch zehn.

Die Straßen geraten vor allem in den Nachmittagsstunden am Donnerstag, 22. Dezember, und Freitag, 23. Dezember, an ihre Kapazitätsgrenzen. An beiden Tagen trifft Reise- auf Berufsverkehr. Sonnabend, 24. Dezember (Heiligabend), erwarten wir, dass es auf den Fernstraßen insgesamt ruhig wird. Und das, obwohl schon einige Winterurlaubende in die Skigebiete aufbrechen und noch ein paar Last-Minute-Geschenkejäger in die Innenstädte fahren. Am Sonntag, 25. Dezember, dem ersten Weihnachtsfeiertag, dürfte auf Deutschlands Fernstraßen ebenfalls wenig los sein.

Zähfließender Rückreiseverkehr droht allen, die am Montagnachmittag, 26. Dezember (zweiter Weihnachtsfeiertag), unterwegs sind: An diesem Tag kehren viele Weihnachtsurlauber und -urlauberinnen von ihrem Verwandten- und Familienbesuch heim. So stark wie zu Beginn des Weihnachtswochenendes wird das Verkehrsaufkommen aber – so die Erfahrungen der Vorjahre – nicht sein.

Die Buchungslage für dänische Ferienhäuser hat nach Auskunft von dänischen Anbietern das Niveau vom Vor-Corona-Jahr 2019 erreicht und dürfte es sogar noch übertreffen, so ist ab Donnerstag mit stärkerem Anreiseverkehr zu rechnen. Dennoch, wer es erst einmal bis zum Grenzübergang bei Flensburg geschafft hat, sollte zumindest eigentlich keine größeren Verzögerungen mehr befürchten müssen. Allerdings hat die dänische Regierung die Grenzkontrollen seit Mitte November um weitere sechs Monate verlängert, mit der Begründung „Schutz vor Terrorismus“. Je nach Intensität der Kontrollen könnte es dann doch zu Zeitverlusten kommen.

Der Skiurlauberverkehr in Richtung Alpenländer dürfte in dieser Wintersaison insgesamt etwas geringer ausfallen als Vor-Corona-Zeiten.

Skiurlaube sind deutlich teurer als in den Vorjahren. Unter anderem haben nicht wenige Skigebiete wegen der allgemeinen Energiekrise ihre Preise angehoben. Das sind die wichtigsten Staustrecken in den Weihnachtsferien für den Großraum Hamburg und Schleswig-Holstein:

  • A1/A261/A7 Bremen in Ri. Hamburg: ab Buchholzer Dreieck Baustellen

  • A7 Vor und nach dem Elbtunnel: Baustellen und Fahrbahnverengungen auf ca. 12 Kilometer in beiden Richtungen

  • A7: Baustelle zwischen AK Rendsburg und Büdelsdorf in beiden Richtungen

  • A21: Frostschäden mit Notbaustelle zwischen Schwissel und Leezen (soll evt. bis Donnerstag behoben sein)

  • A23: Baustelle Höhe Pinneberg in beide Richtungen

  • B207 Fehmarnsundbrücke: Bauarbeiten mit starken Behinderungen

Das sind die wichtigsten Staustrecken bundesweit in den Weihnachtsferien:

  • Großräume Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt und München

  • A 1 Köln – Dortmund – Bremen – Hamburg

  • A 2 Dortmund – Hannover – Braunschweig – Berlin

  • A 3 Köln – Frankfurt – Nürnberg – Passau

  • A 4 Kirchheimer Dreieck – Erfurt – Dresden

  • A 5 Hattenbacher Dreieck – Karlsruhe

  • A 6 Heilbronn – Nürnberg

  • A 7 Hamburg – Hannover und Würzburg – Füssen/Reutte

  • A 8 Karlsruhe – Stuttgart – München – Salzburg

  • A 9 München – Nürnberg – Berlin

  • A 10 Berliner Ring

  • A 24 Hamburg – Berlin

  • A 61 Mönchengladbach – Koblenz – Ludwigshafen

  • A 81 Stuttgart – Singen

  • A 93 Inntaldreieck – Kufstein

  • A 95 /B 2 München – Garmisch-Partenkirchen

  • A 99 Umfahrung München

Autoreisen ins Ausland sind in diesem Jahr leichter als in den Vorjahren, aber auch deutlich teurer. Deshalb dürften sich nach Einschätzung des ADAC viele für einen Heimaturlaub entscheiden. Nichtsdestotrotz bleiben die typischen Winterstaustrecken auch in diesem Jahr die potenziellen Staufallen. Dazu zählen in Österreich die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen. In der Schweiz muss auf der Gotthard-Route, den Zufahrtsstraßen in die Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz sowie an den Autoverladestationen Furka, Lötschberg und Vereina mit längeren Wartezeiten gerechnet werden. In Italien sind neben der Brennerroute auch die Straßen ins Puster-, Grödner- und Gadertal sowie in den Vinschgau am stärksten gefährdet.


ADAC Tipps für Winterreisende


So verhalten sich Autofahrer bei Vollsperrungen richtig


Die Rettungsgasse muss bereits dann gebildet werden, wenn der Verkehr stockt. Steht der Verkehr in einer Vollsperrung, sollten Autofahrer Ruhe bewahren und sich über das Radio über die aktuelle Lage informieren. Das Benutzen der Standspur ist verboten. Keinesfalls sollte das Fahrzeug stehen gelassen werden, um sich zu Fuß durchzuschlagen. Sperrungen können relativ zügig wieder aufgehoben werden. Es empfiehlt sich, in unmittelbarer Nähe des Autos zu bleiben. Damit es problemlos wieder weitergehen kann, ist ausreichend Sprit im Tank wichtig. Auch bei kürzeren Fahrstrecken sollte derzeit der Tank zumindest zu einem Drittel vollgefüllt sein.


Gegen die Kälte im Auto helfen vor allem Decken und warme Getränke, die man bei längeren Fahrten im Winter immer dabeihaben sollte.


Immer griffbereit im Auto dabei

  • Abschleppseil

  • Schneeketten (je nach Region)

  • Starthilfekabel

  • Ersatzkanister Scheibenfrostschutz und Enteiser-Spray

  • Eiskratzer, Handfeger

  • Schaufel und Sand

  • Handschuhe und Wolldecke


Wichtig ist, dass die nützliche Ausstattung leicht zugänglich und sicher aufbewahrt wird. Die Wolldecke im Kofferraum bringt ebenso wenig wie die Handschuhe im Koffer. Außerdem empfiehlt es sich vorab zu prüfen, wo sich der Abschlepphaken am Auto befindet und wie Schneeketten und Starthilfekabel korrekt eingesetzt werden.

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