Lungenverletzung: ADAC half einem Mitglied in der Karibik
Eine Magen-Darm-Infektion in der Dominikanischen Republik führte zu einem Rippenbruch mit Lungenverletzung. So half der ADAC Rilana T. in der fernen Karibik.
"Es passierte in der Mitte des ersehnten Urlaubs in der Dominikanischen Republik Ende letzten Jahres. Ich war mit meinem elfjährigen Sohn und meiner Mutter in die Karibik nach Punta Cana geflogen. Am Vorabend meines Unfalls kündigte sich eine Magen-Darm-Infektion an. Das ist ja im Urlaub in einem fernen Land nichts Ungewöhnliches. In der Nacht stand ich im Badezimmer, als mein Kreislauf nachgab und ich schlicht umfiel. Beim Sturz prallte ich mit dem Oberkörper auf die Toilette und wurde bewusstlos. Dabei brach ich mir zwei Rippen, eine bohrte sich in die Lunge.
Ohne Luft und dehydriert
Als ich wieder zu mir kam, konnte ich nur schwer atmen. Meine Mutter verständigte die Hotelärztin, die sich sofort um einen Transport in ein Krankenhaus kümmerte. Davon habe ich kaum etwas mitbekommen, ich lag im Delirium: dehydriert von der Magen-Darm-Infektion und um Luft ringend.
Meine Mutter holte sich noch in der Nacht bei meiner Schwester in Deutschland Rat, was nun zu tun sei. Meine Schwester fragte telefonisch beim ADAC nach, bei dem ich Premium-Mitglied bin. Der ADAC Ambulanz-Service reagierte sofort, übernahm gleich die Koordination. Wenige Minuten später erreichte mich in der Karibik schon eine Mail mit einer Vorgangsnummer.
Wie wichtig diese Nummer war, bemerkte ich im Krankenhaus. Die Ärzte schätzten nach der Erstuntersuchung, dass die Behandlung ungefähr 4000 Euro kosten würde, und wollten wissen, ob ich bar oder mit Karte zahle. Als ich aber diese Vorgangsnummer vorzeigte, nahm das Krankenhaus sofort den Kontakt mit dem Ambulanz-Service auf und klärte die Übernahme direkt mit Deutschland.
Wichtiger Kontakt zum Ambulanz-Service
Der Kontakt zum ADAC war unglaublich wichtig. Mit den Ärzten in der Dominikanischen Republik zu kommunizieren war für mich sehr schwierig. Sie sprechen Spanisch, und Übersetzungsprogramme kennen oft nicht die benötigten Fachausdrücke. Deshalb telefonierte eine Spanisch sprechende ADAC Ärztin erst mit den Klinikdoktoren, dann mit mir. So war ich auf dem Laufenden und verstand meine Diagnosen: eben gebrochene Rippen und eine verletzte Lunge.
Der Ambulanz-Service telefonierte ungefähr zweimal pro Tag mit mir, fragte, wie es mir ginge, ob ich etwas bräuchte. Das war auch sehr wichtig: Ich war inzwischen allein in der Karibik, denn meine Mutter und mein Sohn waren schweren Herzens nach Hause geflogen. Mein Sohn musste in die Schule. Der Abschied fiel uns allen sehr schwer. Ich wusste nicht einmal, wann ich die beiden wiedersehen würde.
Operation an Silvester
Da sich Luft in der Lunge gesammelte hatte, erforderte meine Verletzung eine Operation, die ausgerechnet für den 31. Dezember kurz vor Mitternacht deutscher Zeit geplant war. Bei dieser Operation wurde mir unter anderem ein Schlauch eingesetzt, der die Luft entweichen lies. Nach der erfolgreichen OP röntgten die Ärzte fast täglich meine Lunge.
Überwältigende Unterstützung
Insgesamt war ich zehn Tage im Krankenhaus, und der ADAC immer an meiner Seite. Wenn mir im Krankenbett in der Dominikanischen Republik etwas unklar war, schrieb ich meiner Schwester in Deutschland eine Nachricht, die wandte sich an den ADAC Ambulanz-Service. Die deutschen Ärzte sprachen umgehend mit den Medizinern in der Karibik und informierten mich. Das dauerte oft nur wenige Minuten. Es war Wahnsinn, was die deutschen Ärzte geleistet haben. Diese Unterstützung hat mich überwältigt.
Ambulanz-Service hielt den Kontakt
Allein der Schlauch begleitete mich sechs Tage, bevor er entfernt werden konnte. Zwar spürte ich noch heftige Schmerzen von den gebrochenen Rippen, aber ich konnte ins Hotel umziehen. Dort musste ich allerdings noch sieben Tage warten, vorher galt ich als nicht flugfähig.
Der Ambulanz-Service begleitete mich in dieser Zeit weiter: Sobald klar war, wann ich aus dem Krankenhaus entlassen und die 7-Tage-Frist beginnen würde, kümmerten sie sich um den Rückflug. Über die allein im Krankenhaus inzwischen aufgelaufenen Kosten von ca. 35.000 Dollar sollte ich mir ebenfalls keinen Gedanken machen.
Per Mail erreichte mich die Flugbestätigung. Alles war genau aufgelistet. Flugzeiten und -nummer, ein deutscher Arzt würde mich begleiten und alle nötigen Dokumente dabeihaben. Der angekündigte Arzt klopfte einen Tag vor Abflug an meine Hotelzimmertür, checkte meinen Gesundheitszustand und die Flugfähigkeit und informierte mich über die Heimreise. Das gab mir ein gutes, sicheres Gefühl.
Willkommen daheim
Auf dem fast zehnstündigen Flug überwachte er mich konsequent. Regelmäßig maß er Blutdruck, Sauerstoffgehalt des Blutes und hörte die Lunge ab. Ich fühlte mich sehr gut aufgehoben. In Frankfurt auf dem Flughafen stand ein Krankenwagen bereit, der mich die zwei Stunden nach Hause nach Datteln fuhr. Zu Hause empfingen mich mein Sohn, meine Schwester und meine Mutter sehr herzlich. Damit ging eine schwere Zeit für alle zu Ende. Für mich ist bis heute unfassbar, dass alles so reibungslos ablief.