Mopedsturz im Urlaub – ein Krankenrücktransport aus Kroatien

ADAC Blog

Bernadette Huber im Porträt
© Privat

Bernadette Huber brach sich bei einem Mopedunfall in Kroatien den Arm. Wie der ADAC Ambulanz-Service nicht nur sie per Krankenrücktransport, sondern auch ihr Auto sicher nach Hause brachte, berichtet sie hier.

Zwei Tage, bevor ich nach Deutschland zurückreisen wollte, entschied ich mich zu einer kleinen Spritztour mit dem Moped. Wie es dazu kam, weiß ich nicht, aber auf einmal stürzte ich auf gerader Strecke. Es war weder ein Stein noch irgendein anderes Hindernis im Weg. Ich weiß nur noch, dass ich plötzlich fiel und mich mit meinem rechten Arm abgefangen habe.

Und schon lag ich da – auf der Landstraße, irgendwo kurz hinter Poreč – und spürte einen massiven Schmerz in meinem rechten Arm. Zum Glück war die kroatische Ambulanz, die ein vorbeifahrender Autofahrer rief, zehn Minuten später an der Unfallstelle. Wie in Kroatien gebräuchlich, kam mit den Sanitätern auch gleich die Polizei, die den Unfall aufnahm und mich einem Alkoholtest unterzog (der Test war natürlich negativ).

Ich hatte Schürfwunden und Prellungen am ganzen Körper. Zudem befürchtete ich, dass mein Arm gebrochen war. Umso erstaunter war ich, als mir der Notarzt am Unfallort erklärte, dass man mich nicht in eine Klinik bringen würde. Das sei nicht üblich. „Wollen Sie mich etwa auf der Straße liegen lassen?“, fragte ich entsetzt. Schließlich konnten wir uns darauf einigen, dass das Ambulanzteam mich zu einem Orthopäden im nächsten Ort bringen würde. Nach dem Röntgen bestätigte der Arzt meine Befürchtung: Ich hatte mir den rechten Arm gebrochen. Aber damit nicht genug: Der Bruch musste innerhalb einer Woche operiert werden.

Zum Glück bin ich beim ADAC! Das war nach dieser Diagnose mein erster Gedanke. Denn eines war mir klar: Ich wollte mich auf keinen Fall in Kroatien operieren lassen – in einem Land, dessen Sprache ich nicht mächtig bin.

Eine Frau mit einem Headset telefoniert
Das Team vom ADAC Ambulanz-Service bespricht mit den Patienten telefonisch den Ablauf des Rücktransports. © ADAC

Rundum-Service und Betreuung durch den ADAC

Zurück in der Ferienwohnung, nahm ich sofort Kontakt mit dem ADAC Ambulanz-Service auf. Von den Mitarbeitenden fühlte ich mich von der ersten Sekunde an bestens betreut. Für mich war das in diesem Moment von unschätzbarem Wert, denn nach dem Unfall lagen die Nerven bei mir blank. Ich war verzweifelt und schwer gehandicapt. Selbst das Telefonieren oder das Notieren einer Telefonnummer fielen mir schwer.

Die Fürsorge der ADAC Mitarbeitenden empfand ich als große Wohltat. Gemeinsam besprachen wir den Krankenrücktransport. Mir lag natürlich am Herzen, dass auch mein Auto nach Hause transportiert wurde. Ich konnte es ja nicht in Kroatien stehen lassen. Gegen den Rücktransport mit einem Krankenwagen sprach zudem, dass ich im Liegen Schmerzen hatte, während ich im Sitzen nahezu schmerzfrei war, solange ich mich nicht bewegte. Deshalb fragte ich, ob mich ein Fahrer in meinem Auto zurückfahren könne.

Kurz nach meinem ersten Anruf meldete sich eine ADAC Ärztin bei mir. Sie erkundigte sich sehr genau nach meiner Verfassung und wollte wissen, ob ich irgendwelche Ausfallerscheinungen hätte. Am nächsten Tag und nach einem weiteren Telefonat entschied die Ärztin, dass ich mit dem eigenen Auto nach Hause transportiert werden könne. Im nächsten Schritt besprachen wir detailliert die Versorgung in Deutschland, die Wahl der Klinik und den Ablauf der anstehenden Operation.

Eine Ärztin telefoniert
Ist medizinische Versorgung im Ausland nötig? Auch hier hilft der ADAC Ambulanz-Service.© iStock.com/alvarez

Pünktlich auf die Minute: der Krankenrücktransport nach Deutschland

Der Fahrer des ADAC Ambulanz-Service kam am Rückreisetag um Punkt zehn Uhr – exakt wie vereinbart. Auch die Autofahrt selbst war sehr angenehm, denn er fuhr extrem sicher und vorausschauend. Das Beste war jedoch: Nachdem ich in die Unfallklinik in Bad Reichenhall gebracht worden war, fuhr der Fahrer noch mein Auto zu mir nach Hause und stellte es vor meiner Haustür ab. So musste ich keine teuren Parkgebühren zahlen oder gar riskieren, dass das Auto während der langen Zeit im Krankenhaus abgeschleppt wird.

Leider ergaben sich nach der ersten Operation Komplikationen. Ich habe mir wohl bei meinem Unfall auf der Landstraße zusätzlich einen Keim eingefangen. So musste ich insgesamt noch dreimal operiert werden. Mittlerweile geht es mir aber nach sechs Wochen Reha wieder wesentlich besser und ich bin zuversichtlich, dass ich in einiger Zeit wieder meinen Beruf als Krankenschwester ausüben kann.

Dem ADAC bin ich nicht nur sehr dankbar für die reibungslose Organisation meines Rücktransports, sondern auch für die fürsorgliche und Trost spendende Betreuung nach dem Unfall. Da ich neben meiner ADAC Plus-Mitgliedschaft und Auslandskrankenversicherung auch einen ADAC Unfallschutz abgeschlossen hatte, standen mir die Kollegen als Berater, Lotsen und Helfer für Verletzte und Angehörige nach einem Unfall beiseite. Ich kann daher jedem nur empfehlen, eine gute Auslandskrankenversicherung und einen Versicherungsschutz für einen Krankenrücktransport samt Kostenerstattung abzuschließen – vor allem, wenn man wie ich ganz allein reist und auf sich selbst gestellt ist.

Erzählt uns eure Geschichte

Ist es euch schon mal ähnlich ergangen? Haben Euch die Gelben Engel in einer Notsituation geholfen? Erzählt uns davon!

Hier lest ihr, wie der ADAC für zwei Freunde einen Krankenrücktransport aus Thailand nach einem Rollerunfall organisierte.