Der Zufall als Lebensretter

ADAC Blog

Gerhard Mayer und seine Frau im Zug in der Schweiz
Hatten Glück im Unglück: Gerhard Mayer und seine Frau© privat

Riesen-Glück hatte Gerhard Mayer aus der Nähe von Köln bei einem Familienbesuch in Basel: In einer Klinik trifft ihn ein Herzinfarkt, während er seine Enkelin gerade zum Röntgen bringt. Hier schildert er, wie ihm dieser Zufall das Leben rettete.

Ich staune heute immer noch. Ich hatte so viel Glück, dass ich diesen Herzinfarkt überlebt habe! Und gleichzeitig lief alles so unkompliziert.

Ich war mit meiner Frau zu Besuch bei meiner Familie in Basel. Meine Enkelin (6) hatte sich im Sportunterricht verletzt, und meine Schwiegertochter bat mich, das Mädchen zum Arzt zu bringen.

Bei der Kinderärztin angekommen, nahm ich meine Enkelin auf den Arm und trug sie in die Praxis, denn sie konnte ja nicht gehen. Dabei spürte ich in der Brust einen leichten Schmerz, machte mir aber keine ernsthaften Gedanken. Am Vortag hatte ich noch Holz gehackt. Ich vermutete, dass ich mich irgendwie verhoben hatte.

Schmerzen in der Brust

Die Ärztin überwies uns zum Röntgen in eine nahegelegene Kinderklinik. Glücklicherweise bekam ich direkt vor dem Krankenhaus einen Parkplatz. Als ich versuchte, die Kleine in die Klinik zu tragen, merkte ich, dass ich sie mit den Schmerzen in der Brust nicht mehr auf den Arm nehmen konnte. Immer noch arglos, bat ich meine Enkelin, im Auto zu bleiben. Ich wollte aus dem Krankenhaus einen Rollstuhl holen, damit ich sie, statt sie zu tragen, einfahren kann.

Als ich das Krankenhaus betrat, kam mir eine Krankenschwester entgegen und sprach mich direkt an: „Geht es Ihnen nicht gut?“ Und: "Setzen Sie sich sofort da hin!“

Ich wies noch auf meine Enkelin im Auto hin, Minuten später wurde ich schon reanimiert. Herzinfarkt! Herzstillstand! Intensivstation! Zu meinem unglaublichen Glück ereignete sich der Infarkt direkt in der Klinik. Später sagte mir ein Arzt: „Wäre das in der Stadt passiert, Sie wären vermutlich gestorben.“

Gerhard Mayer an seinem Auto
Nach seinem Herzinfarkt kann Gerhard Mayer heute wieder Auto fahren. © privat

Während das Personal um mein Leben kämpfte, holten andere Schwestern meine Enkelin aus dem Auto und versorgten sie. In meiner Brieftasche fanden die Ärzte die Überweisung der Kinderärztin, über die sie an Namen und Adresse meiner Schwiegertochter kamen, die sofort verständigt wurde.

In der Nachbarklinik versorgt

Nach der Reanimation wurde ich in die 300 Meter benachbarte Uniklinik gebracht und bestens versorgt. Ich bekam einen Stent eingesetzt und als ich am dritten Tag mit der Physio-Therapie und Treppensteigen begann, konnte ich auch meine Enkelin in der Kinderklinik besuchen. Sie musste nämlich zwei Mal operiert werden. Diese Besuche von Patient zu Patientin waren lustig.

Noch auf der Intensivstation wurde klar, dass ich mit dem eigenen Auto nicht nach Hause fahren kann. Meine Frau traute sich die gut 500 Kilometer lange Strecke mit mir als krankem Mitfahrer nicht zu. Meine Schwiegertochter riet mir, als ADAC Plus-Mitglied beim ADAC Ambulanz-Service anzurufen.

Ein Fahrer für die Rückreise

Und dann ging alles ganz problemlos: Der ADAC Ansprechpartner versprach sofort zu helfen. Als erstes fragte er in Ruhe wichtige Dinge ab, wie die Diagnose, in welchem Krankhaus ich sei, ob ich einen Rettungswagen benötigen würde oder eine Betreuung. Nach weiteren Gesprächen mit dem Krankenhaus organisierte er uns einen Fahrer, der uns in unserem eigenen Auto, das ja in Basel stand, zurück nach Haan, in der Nähe von Düsseldorf, bringen sollte.

Das hat alles toll geklappt, es gab keine Diskussionen. Der ADAC Ambulanz-Service managte alles, ohne dass ich groß etwas tun musste. Weder ich noch meine Familie wurden irgendwie belastet.

Wie versprochen, kam der Fahrer pünktlich mit dem Zug nach Basel und holte meine Frau bei meinem Sohn ab. Gemeinsam fuhren sie zur Klinik und luden mich ein. Dann folgte eine angenehme Fahrt im eigenen Auto nach Hause. Der nette Fahrer hatte ausreichend Pausen geplant und war ausgesprochen einfühlsam: Er fragte regelmäßig, ob ich etwas brauche, und wie es mir ginge. Wir kamen sehr entspannt zu Hause an. Dort begann dann die Reha.

Der Service bleibt in Erinnerung

Heute geht es mir wieder gut. Ich kann nicht mehr alles machen, aber ich bin zufrieden. Es hat wegen Corona ein Jahr gedauert, bis ich mich bei der Krankenschwester mit diesem hervorragenden klinischen Blick persönlich bedanken konnte. Aber das war mir sehr wichtig. Und der tolle Service des ADAC bleibt einfach im Kopf.

Erzählt uns eure Geschichte!

Ist es euch schon mal ähnlich ergangen? Haben euch die Gelben Engel in einer Notsituation geholfen? Erzählt uns davon!